Wie funktioniert ein Shopsystem?
Was ist ein Shopsystem eigentlich? Konkret ist es eine Software, mit der Sie Ihren Onlineshop erstellen und betreiben können. Shopbetreiber nutzen dazu in der Regel Baukasten-Systeme oder übernehmen die Shopsystem-Programmierung selbst – falls entsprechendes Know-how zur Verfügung steht. Unternehmen können die Software für das Shopsystem kaufen oder mieten.
Wie finden Sie das beste E-Commerce-Shopsystem für Ihre Branche? Shopsysteme können für jeden Geschäftszweig eingesetzt und auf spezifische Branchen angepasst werden. Welches Shopsystem das richtige für Ihre Branche ist, hängt von Budget und Anzahl der Produkte, die Sie anbieten ab sowie davon, wie stark Sie Ihren Onlineshop individualisieren möchten.
Integration des Onlineshops in Ihre Website
Wenn Sie bereits eine eigene Website haben, dann können Sie den Verkauf über ein darin integriertes Shopsystem abwickeln. Dazu brauchen Sie ein Webshop-Modul, das in das CMS integriert wird (z. B. das E-Commerce-Plugin für WordPress). Diese Lösung ist ideal für:
- Händler und Händlerinnen mit einem übersichtlichen Sortiment
- Händler und Händlerinnen, die ihren Onlineshop von zu Hause aus betreiben
Ihr eigenes Onlineshop-System
Sie betreiben Ihren Onlineshop unabhängig von Ihrer Website und möchten die beiden Systeme auch weiterhin voneinander trennen? In diesem Fall nutzen Sie am besten eine Webshop-Software, um Ihren Onlineshop unabhängig von Ihrer Website aufzusetzen. Diese Lösung ist ideal für:
- Händler und Händlerinnen mit zwei Vertriebskanälen, die im Ladengeschäft und zusätzlich online verkaufen
- Händler und Händlerinnen mit einem größeren Warenangebot, die ggf. überregional verkaufen
Online-Shopsysteme im Vergleich: Funktionen im Überblick
Falls Sie sich für ein Shopsystem entscheiden, um Ihre Waren und Produkte auch online zu verkaufen, sollten Sie dabei keinesfalls auf diese zentralen Funktionalitäten verzichten:
- Online-Shopfront: So nennt sich das virtuelle Schaufenster für Ihre Produkte. Die Kategorien und Artikel sollten ausführlich dargestellt werden können.
- Suchfunktion und Warenkorbanzeige: Diese Funktionen sind die Basis für ein optimales Einkaufserlebnis und ermöglichen dem Kunden, nach Waren zu suchen oder den Überblick über bereits in den Warenkorb gelegte Artikel zu behalten.
- Unterschiedliche Bezahlsysteme: Diese Funktionalität ermöglicht die Zahlungsabwicklung über verschiedene Bezahloptionen und vereinfacht so den Kaufprozess für den Kunden oder die Kundin.
- Gütesiegel: Gütezeichen bieten IT-Sicherheit, z. B. über die SSL-Verschlüsselung. Bekannte Siegel sind „Trusted Shops“, „EHI Geprüfter Online-Shop“ oder „TÜV S@fer Shopping“, diese schaffen Vertrauen und signalisieren Ihren Kunden, dass es sich um eine professionelle und sichere Plattform handelt.
- Betrugsprävention: Diese Funktion überprüft beim Erstellen der Rechnung, ob Adressen gefälscht und Konto- oder Kreditkartendaten gestohlen wurden.
- Rechtssicherheit: Das Shopsystem benötigt sichere Schnittstellen (beispielsweise zur Übertragung der Daten an Zahlungsanbieter wie PayPal). Diese sollten wiederum zertifiziert sein und über eine verschlüsselte Verbindung hergestellt werden, um Datenmissbrauch vorzubeugen. Diese Funktionen sind nice to have, aber nicht zwingend notwendig:
- Zusatz-Funktionen für Marketing und Verkaufsförderung
- Anzeigen von ähnlichen Produkten zum angezeigten Artikel
- Einbinden verschiedener Multimedia-Inhalte (wie Videos)
- Einblenden von Bewertungen anderer Kunden
- Analyse-Funktionen zu Bestellungen oder Besucherstatistiken
Arten von Shopsystemen
Tipp
Wann eignen sich Shop-Baukästen oder professionelle Shopsysteme: Ein Vergleich
Shopsysteme basieren oft auf dem Baukastenprinzip. Das bedeutet, dass der Funktionsumfang über Module nach Bedarf erweitert werden kann. Mietshops und SaaS-Commerce-Tools sind perfekt für Anfänger und kleine Gewerbetreibende ohne Programmierkenntnisse und können mithilfe von Tutorials ganz einfach selbst aufgebaut und gepflegt werden.
Professionelle Shopsysteme sind Komplettlösungen oder On-Premises-Lösungen, die Module für CRM, ERP und Warenwirtschaft enthalten. Das Hosting müssen Sie aber selbst übernehmen. Diese All-in-One-Pakete sind ideal für Unternehmen mit hohem Wachstum und großem Produktsortiment.
SaaS-Shopsysteme zur Miete bzw. Baukasten-Systeme
Bei SaaS (Software-as-a-Service) fällt der Mietpreis monatlich oder jährlich an. Das Shopsystem wird in der Cloud gehostet. Bekannte SaaS-Shopsysteme sind Alzura|Shop, Shopify, Host Europe oder WiX.
Open-Source-Shopsysteme
Magento ist ein Beispiel für ein kostenloses Shopsystem und individualisierbar. Die Nachteile: Sie müssen die Shopsystem-Software selbst konfigurieren. Dazu brauchen Sie Fachwissen und Programmierkenntnisse. Open-Source-Softwares eignen sich deshalb eher für reine Online-Händler.
Shopsysteme im Vergleich
Das beste Shopsystem ist immer das, welches Ihre individuellen Anforderungen erfüllt. Zentrale Aspekte Ihres idealen Systems sind das Einkaufserlebnis, die optimale Darstellung der Artikel sowie ein unkomplizierter und sicherer Bezahlvorgang. Aber auch die Pflege von Inhalten bzw. neuen Produkten oder die generelle Handhabung des Shops für die Personen, die diesen betreuen sind von zentraler Bedeutung.
Info
Welche Shopsysteme gibt es?
Es gibt unzählige Anbieter für Baukastensysteme in Deutschland. Hier finden Sie eine kurze Übersicht der bekanntesten Shopsysteme:
- Der aktuell beliebteste Webshop-Anbieter in Deutschland ist Jimdo und die beliebteste E-Commerce-Plattform WooCommerce.
- Shopsysteme für große Unternehmen sind Magento, WooCommerce und Shopify.
- In der Mode-, Konsumgüter- und Möbelbranche ist Shopify beliebt, weil es sich kosteneffizient sowie schnell aufsetzen lässt und sämtliche Zahlungsanbieter und -methoden unterstützt. Außerdem können Sie mithilfe der „Sections“ einfach Produktbeschreibungen und Storytellings realisieren.
- Restaurants und das Bildungswesen nutzen häufig WiX. Es besticht durch stylische Templates und bietet viele fertige Vorlagen für unterschiedlichste Branchen. Elemente lassen sich außerdem sehr frei und punktgenau platzieren.
- Alzura Shop glänzt durch eine integrierte High-End-Suchfunktion, welche auf sämtliche Seitentexte sowie Kategorie- und Produktbeschreibungen zugreift. Die Preisstruktur ist dabei sehr fair, sodass die Software für jede Shop- und Unternehmensgröße geeignet ist.
Mit diesen Kosten müssen Sie bei Shopsystemen rechnen
Es fallen nicht nur Kauf- oder Mietkosten an. Berücksichtigen Sie auch Kosten für diese Posten:
- Individuelle Anpassung des Shopsystems (z. B. Design, Layout, Logos etc.)
- Transaktionsgebühren (z. B. für Zahlungsvorgänge Ihrer Kunden)
- Beauftragung einer Agentur für die Programmierung
- Laufende Aktualisierung der Produkte im Shop
- Wartungskosten in Form von Updates, die aufgespielt werden müssen
Checkliste zum Shopsystem-Vergleich: So finden Sie die passende Software für Ihr Unternehmen
Schritt 1: Grenzen Sie die Vielzahl der E-Commerce-Tools auf wenige Shopsysteme ein. Dabei helfen folgende Fragen:
- Budget für die einmalige Einrichtung sowie die laufenden Kosten
- Individualisierung: Wie individuell muss bzw. soll ihr Onlineshop sein?
- Haben Sie die Kapazitäten und Kenntnisse, ein Shopsystem selbst einzurichten und zu pflegen?
- Anzahl der Produkte, die Sie im Shop anbieten möchten
- Welchen Umsatz möchten Sie erwirtschaften? Ab einem Jahresumsatz von 30.000 Euro reicht ein Baukasten aufgrund der komplexeren Vorgänge und Abwicklung von vielen Käufen häufig nicht mehr aus.
- Verkaufen Sie nur innerhalb von Deutschland oder auch ins (europäische) Ausland?
- Erfüllt das Shopsystem die Anforderungen der DSGVO?
Schritt 2: Nutzen Sie am besten die Testversionen der Shopsysteme, die für Sie in Frage kommen. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- Wie benutzerfreundlich ist das System für die Kunden? Achten Sie auf eine übersichtliche Produktdarstellung und klare Navigation.
- Wie gut kann gefiltert und gesucht werden? Je mehr Artikel Sie verkaufen oder verkaufen möchten, desto besser muss die Suchfunktion sein.
- Welche Zahlungsarten werden akzeptiert? Kunden sollten eine Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten haben. Achten Sie darauf, welche Schnittstellen Ihr gewünschtes Shopsystem zu Zahlungsdienstleistern hat.
- Gibt es eine Schnittstelle zu Ihrem Warenwirtschaftssystem? Ihre Kunden möchten ggf. erfahren, ob ihr gewünschter Artikel auf Lager ist und wann er geliefert wird.
- Können Sie Ihr Ladengeschäft mit Ihrem Onlineshop vernetzen? Dies ist möglicherweise wichtig, damit Ihre Kunden Produkte vor Ort abholen oder reservieren können.
- Ist das Shopsystem auf mobile Geräte optimiert? Immer mehr Kunden kaufen per Smartphone. Daher sollte ein Shopsystem „responsive“ sein und eine kurze Ladezeit, auch Pagespeed genannt, haben.
- Welche Funktionen zur Suchmaschinenoptimierung gibt es? Für eine gute Auffindbarkeit im Internet sollten sich Ihre Kategorien und Produkte fortlaufend aktualisieren lassen.
- Erfüllt das Shopsystem die gesetzlichen Anforderungen in Deutschland? Für Ihren Webshop benötigen Sie eine Datenschutzerklärung und ein Impressum. Das Widerrufsrecht und die AGB müssen durch den Käufer aktiv bestätigt werden. Sogar die Kaufen-Schaltfläche muss den rechtlichen Vorgaben entsprechen. Und Ihre Preise müssen mit Mehrwertsteuer ausgewiesen werden.