Erfolgreich gründen mit dem richtigen Geschäftsmodell

Wenn du eine zündende Geschäftsidee hast und ein eigenes Unternehmen gründen möchtest, solltest du an erster Stelle ein rentables Geschäftsmodell entwickeln. Das Geschäftsmodell ist der Fahrplan, der dich von deiner Idee zu einem erfolgreichen Ertragsmodell bringt. Wie du ein gutes Geschäftsmodell entwickelst, welche Fragen du dir dabei stellen und worauf du dafür achten solltest, liest du hier.

Zuletzt aktualisiert am 02.12.2025
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Definition

Was ist ein Geschäftsmodell?

Das Geschäftsmodell, auch Business-Modell genannt, beschreibt die grundlegende Struktur deines Unternehmens. Es zeigt, welche Form der Wertschöpfung du erzeugst und für welche Zielgruppen dein Angebot relevant ist.

Dabei werden zentrale Elemente wie Schlüsselressourcen, potenzielle Partner, Einnahmequellen und angesprochene Kundengruppen identifiziert. Im Zentrum eines starken Geschäftsmodells stehen die Kundensegmente und das Nutzerversprechen, welches du ihnen bietest.

Wie entwickle ich ein erfolgreiches Geschäftsmodell?

Eine wasserdichte Geschäftsmodellentwicklung kann ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Damit du mit einem guten Geschäftsmodell in deine Gründung startest, solltest du bei der Entwicklung folgende drei Schritte beachten:

1. Analyse und Konzept

Vor der Entwicklung deines Geschäftsmodells solltest du den Ist-Zustand des Marktesanalysieren. Stelle dir hierfür folgende Fragen:

  • Welcher Markt ist für dich relevant?
  • Wie groß ist er, wie hat er sich in den vergangenen Jahren entwickelt?
  • Wer sind deine Wettbewerber?
  • Welche Marktlücke füllt dein Produkt oder deine Dienstleistung?
  • Welches Werteversprechen kannst du deinen zukünftigen Kunden geben?

2. Strukturierung und Bewertung

Sind die Fragen aus Schritt 1 in Gänze beantwortet, kannst du dazu übergehen, dein Geschäftsmodell zu strukturieren. Hierbei helfen praktische Tools wie das Business Model Canvas, das dir eine übersichtliche Darstellung aller Bausteine deiner Unternehmensidee ermöglicht. Außerdem solltest du dir an dieser Stelle darüber klar werden, wie du mit deinem Geschäftsmodell Einnahmen erzielen möchtest. Teste hierfür dein Angebotskonzept, indem du das Minimum Viable Product (MVP)identifizierst und möglichst im Voraus immer wieder Kundenfeedback einholst, um zu verstehen, ob dein Produkt am Markt bestehen kann.

3. Umsetzung

Zuletzt geht es an die Umsetzung, bei der es die nachstehenden Fragen zu klären gilt:

  • Welche Schlüsselressourcen brauchst du, um dein Produkt oder deinen Service anbieten zu können?
  • Wie kannst du diese beziehen?
  • Hast du ein ausreichend skalierbares Geschäftsmodell geschaffen, das auch bei wachsender Nachfrage noch funktioniert?

In diesem Schritt solltest du auch definieren, welche Geschäftsaktivitäten in deinem Unternehmen stattfinden sollen und welche ggf. an Drittanbieter ausgelagert werden können.

Info

Wie kann ich mein Geschäftsmodell testen und validieren?

Um dein Geschäftsmodell schon im Voraus testen und validieren zu können, solltest du klare Annahmen darüber formulieren, welchen Mehrwertdein Angebot hat und warum deine Kunden Geld dafür ausgeben sollten. Diese Hypothesen kannst du dann anhand von Kundenfeedback oder gezielten Marktforschungsexperimenten überprüfen. Ggf. kannst du ein Marktforschungsinstitut mit der Analyse beauftragen. Ziel einer solchen Marktanalyse sollte immer die Entwicklung eines Minimum Viable Products (MVP) sein, auf das du dich bei der Geschäftsentwicklung konzentrieren kannst.

Welche Arten von Geschäftsmodellen gibt es?

Für die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells stehen dir verschiedene Ansätze zur Verfügung. Die wichtigsten Modelle lassen sich wie folgt einteilen:

  • Produktbasierte Geschäftsmodelle: Fokus auf dem Verkauf physischer Produkte, einmalige oder wiederkehrende Erlöse
  • Dienstleistungsbasierte Modelle: Einnahmen entstehen durch Services, Beratung oder individuelles Know-how.
  • Digitale Geschäftsmodelle: Angebote wie Apps, Online-Tools oder digitale Inhalte, oft mit skalierbarem Potenzial
  • Plattform- und Marktplatzmodelle: Vermittlung zwischen Anbietern und Kunden, häufig provisions- oder transaktionsbasiert
  • Abo- und Membership-Modelle: Wiederkehrende Einnahmen durch monatliche oder jährliche Zahlungen, ideal für planbare Umsätze
  • SaaS-Modelle (Software-as-a-Service): Software wird nicht verkauft, sondern als digitale Dienstleistung bereitgestellt.
  • Freemium-Modelle: Kunden erhalten eine kostenlose Basisversion und zahlen nur für zusätzliche Funktionen oder Premium-Leistungen, wodurch du schnell Reichweite aufbauen und gleichzeitig planbare Umsätze erzielen kannst.
  • Hybride Geschäftsmodelle: Kombination aus Produkten und Dienstleistungen, um zusätzliche Kundengruppen zu erreichen

Welches Geschäftsmodell für dich am besten geeignet ist, hängt von deiner Branche, deiner Zielgruppe und dem Nutzen ab, den dein Angebot stiftet. Prüfe daher vor einer Gründung, wie du Wert erzeugst, welche Kunden du erreichst und welche Erlösquellen zu deiner Idee passen.

Welche Tools helfen bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells?

Eines der wichtigsten Werkzeuge für die Entwicklung und Visualisierung eines Geschäftsmodells ist das Business Model Canvas. Das Modell wird seit vielen Jahren genutzt, um neue Unternehmensstrategien strukturiert und übersichtlich darzustellen. Besonders in der frühen Phase einer Unternehmensgründung hilft das Canvas, den Fokus zu behalten, zentrale Fragen zu klären und die wichtigsten Elemente des Geschäftsmodells klar zu definieren.

Hierbei gibt das Business Canvas Model eine Matrix vor, in der neun wichtige Kernideen eines erfolgreichen Geschäftsmodells festgehalten werden müssen.

  1. Kundensegment: Wer sind die potenziellen Kunden des Unternehmens?
  2. Nutzenversprechen: Welchen Kundennutzen wird das Unternehmen schaffen? Welches Problem wird gelöst, welcher Mehrwert wird geboten, welchem Kundenbedürfnis wird nachgekommen?
  3. Kundenbeziehung: Wie soll die Beziehung aussehen, die das Unternehmen zu den Kunden pflegt?
  4. Kanäle: Über welche Kanäle innerhalb des Geschäftsmodells werden die Kunden angesprochen? Wie wird das Produkt kommuniziert und vertrieben?
  5. Schlüsselaktivitäten: Welche Aktivitäten sind unabdingbar dafür, dass das Unternehmen sein Werteversprechen einlösen kann? Was davon darf nicht an Dritte ausgelagert werden?
  6. Schlüsselressourcen: Welche Ressourcen sind essenziell für die Erfüllung des Werteversprechens? Wie werden sie bezogen?
  7. Schlüsselpartner: Mit wem muss in welcher Kapazität zusammengearbeitet werden, damit das Angebot des Unternehmens erfüllt werden kann?
  8. Einnahmequellen: Womit wird mit dem Geschäftsmodell wie viel Geld verdient?
  9. Kostenstruktur: Wofür wird im Unternehmen wie viel Geld ausgegeben?

Wenn du all diese Segmente der Geschäftsmodell-Canvas kohärent füllen kannst, bist du auf dem guten Weg zu einer funktionierenden und erfolgversprechenden Unternehmensstruktur.

Was sind erfolgreiche Beispiele für innovative Geschäftsmodelle?

In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ist ein erfolgreiches und innovatives Geschäftsmodell oft auch ein digitales Geschäftsmodell. Hierfür gibt es zahlreiche Best Practices am Markt, die zeigen, dass eine klare Zielformulierung und eine durchdachte Strategie selbst scheinbar gesättigte Märkte revolutionieren und damit nachhaltig erfolgreich machen können.

So ist Flixmobility am Mobilitätsmarkt erfolgreich geworden, ohne auch nur einen eigenen Bus zu besitzen, Airbnb ist in unter 20 Jahren zum weltweit größten Anbieter für Unterkünfte geworden und Netflix hat das Ausleihen von Filmen revolutioniert. All diese Geschäftsmodell-Beispiele sind einen näheren Blick wert und zeigen, dass eine genaue Zieldefinition und ein schlankes Geschäftsmodell oft mehr wert sind als horrende Ressourcen und eine nie dagewesene Idee.

Mit dem richtigen Geschäftsmodell kannst auch du genau davon profitieren. Also: Nimm dir Zeit, diskutiere und prüfe deine Idee immer wieder und gründe ein Unternehmen, das auf einem sicheren Fundament, also einem ausgeklügelten Geschäftsmodell, steht.