Die Einnahme-Buchung Thesaurierung mit neuen Anteilen kann ebenso wie die sonstige Einnahme verwendet werden, wenn Wertpapiere unentgeltlich dem Depot zugehen, die zugleich einen Kapitalertrag darstellen.
Eine Ertragsthesaurierung wird z. B. von vielen Fonds vorgenommen. Dabei werden die vom Fonds erzielten Erträge nicht an den Anteilseigner ausgezahlt, sondern im Fondsvermögen einbehalten. Der Anteilspreis des Fonds steigt entsprechend an.
Manchmal werden im Zuge einer Thesaurierung dem Anleger auch kostenlos neue Anteile zugeteilt oder auch eine Ausschüttung automatisch wieder angelegt. In vielen dieser Fälle stellt der Wert der neu zugegangenen Anteile einen, in der Regel auch steuerpflichtigen, Kapitalertrag dar.
Die neu zugegangenen Anteile werden nun von Quicken mit einem Einstandspreis in Höhe des gebuchten Ertrags bewertet.
Warum geschieht dies, wenn doch eigentlich nichts für die neuen Anteile bezahlt wurde?
Im Falle der automatischen Wiederanlage ist dies relativ deutlich, denn hier könnte sich der Anleger den Ertrag auch auszahlen lassen und dann in einer neuen Buchung erneut Anteile dieses Fonds oder auch eines anderen Wertpapiers kaufen. Dieser neue Kauf würde den Einstandspreis der gekauften Wertpapiere logischerweise ebenfalls erhöhen. Da die als Thesaurierung gebuchte Wiederanlage somit nur eine Vereinfachung, bzw. ein Zusammenfassen dieser beiden Buchungsvorgänge zu einem Vorgang darstellt, ist klar, dass sich auch hierbei der Einstandspreis erhöhen muss.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum der Thesaurierungsbetrag im Falle der Thesaurierung mit neuen Anteilen den Einstandspreis der entsprechenden Depotposition erhöhen muss. Soll der FinanzManager nämlich zu einem späteren Zeitpunkt den Kursgewinn dieser Position ermitteln, so dürfen die neuen Anteile aus der Thesaurierung nicht mit einem Einstandspreis von 0 bewertet werden. Ansonsten würde nämlich der gesamte Wert dieser Anteile als Kursgewinn ausgewiesen werden, was auch für eine Auswertung der Veräußerungsgewinne nicht korrekt wäre.
Machen wir uns dies anhand eines einfachen Beispiels deutlich:
Ein Anleger kauft 10 Fonds-Anteile zum Kurs von 100 EUR. Er investiert somit 1.000 EUR.
Der Fonds erzielt nun einen Gewinn von 10 EUR je Anteil, der aber nicht ausgeschüttet, sondern in Form neuer Anteile an den Anleger weitergegeben wird. Der Anleger erhält einen weiteren Fondsanteil im Wert von 100 EUR als Thesaurierung, so dass er insgesamt 11 Anteile im Wert von insgesamt 1.100 EUR hält. Später steigt der Kurs des Fonds auf 110 EUR.
Der Anleger kann nun diesen Vorgang differenziert mit dem FinanzManager auswerten:
Der aktuelle Marktwert der Fondsanteile beträgt 1.210 EUR (11 Stück x 110 EUR), ersichtlich in der Depotverwaltung bzw. dem Bericht Depotübersicht.
Der mit diesem Fonds erzielte Gesamtgewinn beträgt 210 EUR, wobei 100 EUR einen Kapitalertrag und 110 EUR einen nicht realisierten Kursgewinn darstellen. Diese Größen werden im Bericht Ertragsübersicht differenziert dargestellt. Die Anzeige der nicht realisierten Gewinne und Verluste muss dafür aktiviert werden.
Die Gesamtrendite in % beläuft sich auf 21 % (1.210 EUR / 1.000 EUR) und ist im Bericht Wertentwicklung abzulesen.
In der Depotverwaltung kann der Betrag der Rendite wahlweise nur die Kursgewinne oder auch zusätzlich den Kapitalertrag, also den Thesaurierungsbetrag, umfassen.
Wer im Sinne der zweiten Variante auswerten möchte, bucht die Thesaurierung über den Vorgang sonstige Einnahme.