Gewinn

Sofern es sich nicht um ein gemeinnütziges Unternehmen handelt, ist der Gewinn das Ziel jedes Unternehmens. Doch was genau ist Gewinn? Wie unterscheidet er sich von Umsatz und Ertrag? Ein Blick auf die verschiedenen Definitionen und Rechenwege zeigt, wie der Gewinn ermittelt wird und welche Rolle er für Unternehmen spielt.

Zuletzt aktualisiert am 06.05.2025

Zusammenfassung

Gewinn im Überblick

  • Gewinn bezeichnet den Überschuss, den ein Unternehmen erwirtschaftet
  • Er unterscheidet sich von Umsatz und Ertrag durch verschiedene Faktoren
  • Im Rechnungswesen wird der Gewinn aus Erlösen und Kosten berechnet
  • Im Handelsrecht ergibt sich der Gewinn aus d

Definition

Was ist Gewinn?

Gewinn bezeichnet den Überschuss, der entsteht, wenn die Einnahmen eines Unternehmens die Ausgaben übersteigen. Er ist eine wichtige Kennzahl für die interne Steuerung und externe Bewertung. Der Gewinn kann je nach Kontext – Rechnungswesen, Handelsrecht, Steuerrecht oder Betriebswirtschaftslehre – unterschiedlich definiert und berechnet werden.

Ertrag, Umsatz und Gewinn: Die Unterschiede

Ertrag, Umsatz und Gewinn sind wichtige Kennzahlen, unterscheiden sich aber in ihrer Bedeutung: 

  • Ertrag: Alle Wertzuwächse eines Unternehmens, einschließlich Buchwertveränderungen
  • Umsatz: Gesamte Einnahmen, unabhängig von steuerlicher Relevanz
  • Gewinn: Der positive Überschuss nach Abzug der Ausgaben vom Umsatz

Kurz gesagt: Gewinn entsteht durch die Differenz aus Einnahmen und Kosten, während der Ertrag auch Wertzuwächse umfasst.

Gewinn im Rechnungswesen

Im internen Rechnungswesen wird der Gewinn durch die Kostenrechnung ermittelt: 
Formel: Gewinn = Umsatz − Ausgaben

  • Erlöse: Einnahmen aus Geschäftstätigkeiten
  • Kosten: Ausgaben wie Löhne, Rohstoffe und Bürokosten

Betriebsfremde Erträge, etwa aus Aktienhandel, bleiben unberücksichtigt.

Gewinn im Handelsrecht

Im externen Rechnungswesen dient die Gewinnermittlung verschiedenen Zwecken: 

  • Schutz der Gläubiger
  • Information der Anteilseigner
  • Berechnung eines ausschüttungsfähigen Jahresüberschusses

Die Grundlage bildet die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV):
Formel: Gewinn = Ertrag − Aufwand
Dabei werden betriebsfremde Erträge wie Spenden oder Einnahmen aus Wertpapieren berücksichtigt.

Gewinn im Steuerrecht

Das Steuerrecht schreibt zur Gewinnermittlung die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) vor:
Formel: Gewinn = Einnahmen − Ausgaben

  • Einnahmen: Zahlungseingänge aus Erträgen
  • Ausgaben: Auszahlungen für betriebliche Aufwendungen

Der so ermittelte Überschuss stellt den steuerlichen Gewinn dar.

Gewinn in der Betriebswirtschaftslehre

In der Betriebswirtschaftslehre variiert die Definition des Gewinns je nach Ansatz. Wichtig sind dabei: 

  • Nominalkapitalerhaltung: Gewinn entsteht bei einer Vermehrung des Eigenkapitals
  • Realkapitalerhaltung: Gewinn liegt vor, wenn die Inflationsrate geringer ist als die Eigenkapitalerhöhung
  • Substanzerhaltung: Der Gewinn wird durch den Anstieg des Unternehmenswerts bestimmt

Zur besseren Analyse wird der Gewinn meist in Relation zu anderen Kennzahlen gesetzt, etwa dem eingesetzten Kapital.

Ein Beispiel für Wertzuwächse

Ihr Unternehmen besitzt ein Warenlager im Wert von 25.000 Euro. Durch Wertsteigerungen steigt der Lagerwert auf 27.500 Euro. Es entsteht ein Ertrag, jedoch kein Umsatz und kein Gewinn, da keine Verkäufe stattgefunden haben.

Vorteile von Ertrag und Gewinn

Je nach Unternehmensziel kann es vorteilhaft sein, den Fokus auf Ertrag oder Gewinn zu legen: 

  • Ertrag: Betrachtung von Wertzuwächsen und Betriebsvermögen
  • Gewinn: Bewertung von Geschäftserfolg und Mitarbeiterleistung

Ein Vergleich hilft, den Unternehmenswert besser einzuschätzen und Konkurrenzanalysen vorzunehmen.

Vorteile einer Gewinnbeteiligung

Eine Gewinnbeteiligung kann die Motivation und Bindung von Mitarbeitern erhöhen. Vorteile sind: 

  • Motivation: Mitarbeiter arbeiten auf höhere Gewinne hin
  • Gemeinschaftsgefühl: Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel
  • Leistungsanreiz: Ein Teil des Gewinns dient als Bonus

Allerdings lohnt sich die Gewinnbeteiligung nur, wenn der Gewinn ausreichend hoch ist, um Prämien zu ermöglichen.