NFC

Sicher bezahlen und wichtige Daten übertragen, und das mit derselben Technologie. Galten einst Infrarot und Bluetooth als Vorreiter, ist jetzt NFC in aller Munde. Sie sind in Ihrem privaten und beruflichen Alltag mit Sicherheit bereits auf den Begriff gestoßen – sei es bei Ihrem Smartphone oder im Supermarkt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wofür NFC steht, wie es funktioniert und was alles damit möglich ist.

Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.

Zuletzt aktualisiert am:06.04.2023

Zusammenfassung

NFC im Überblick

  • Die Abkürzung NFC steht für „Near Field Communication“. Auf Deutsch bedeutet das Nahfeldkommunikation.
  • NFC ist ein weltweiter Übertragungsstandard, der auf der RFID-Technologie basiert. Damit werden Daten via Funk kontaktlos übertragen.
  • Die Entfernung zwischen zwei NFC-fähigen Geräten sollte nicht mehr als 10 bis 20 Zentimeter betragen. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei 424 Kilobyte pro Sekunde.
  • Der aktive NFC-Modus findet beispielsweise bei einer Datenübertragung zwischen zwei Smartphones statt. Der passive Modus hingegen wird unter anderem bei der kontaktlosen Zahlung an Kartengeräten genutzt.
  • Typische Einsatzfelder der NFC-Technologie sind beispielsweise kontaktlose Zahlungen im Supermarkt, Smart Home Geräte, digitale Eintrittskarten oder sogenannte Smart Poster.
  • Prinzipiell ist eine verschlüsselte NFC-Übertragung sehr sicher. Um Hackerangriffe zu vermeiden, können Sie sich eine Schutzkarte für Ihre Geldbörse oder eine Schutzhülle für Ihre Kreditkarten bestellen.

Definition

Was bedeutet NFC?

NFC steht für „Near Field Communication“ und wird auf Deutsch als Nahfeldkommunikation übersetzt. Es handelt sich um einen weltweiten Übertragungsstandard, um Daten kontaktlos zu übertragen. NFC basiert auf der RFID-Technologie, was für Radio-Frequency Identification steht. Die NFC-Technik wurde bereits zwischen 2001 und 2002 erfunden. Das erste NFC-fähige Handy brachte Nokia im Jahr 2006 auf den Markt. Größere Bekanntheit und Verbreitung fand NFC durch die Einführung in Android-Geräten – erstmals im Jahr 2010 mit der „Gingerbread“-Version 2.3.

Wie funktioniert NFC?

Eine Datenübertragung mit NFC erfolgt immer mittels Funk. Das funktioniert bei NFC-fähigen Geräten bei einer Entfernung zwischen 10 und 20 Zentimetern. Die Geschwindigkeit beschränkt sich auf 424 Kilobyte pro Sekunde.

Unterschieden wird bei der NFC-Technologie zwischen dem aktiven und dem passiven Modus:

  • Aktiver Modus (Active Mode NFC): Der aktive Modus ist unter anderem bei der Datenübertragung zwischen zwei NFC-Handys notwendig. Sie sind jeweils mit einem aktiven Transmitter ausgestattet und erzeugen die notwendige Energie zur Datenübertragung über ein elektromagnetisches Feld. Im aktiven Modus sind beide Geräte in der Lage, Daten zu senden und zu empfangen.
  • Passiver Modus (Passive Mode NFC): Im passiven Modus sind beispielsweise Smartphones der Sender und Geräte mit NFC-Tags wie Kartenleser der Empfänger. Bei einem NFC-Tag handelt es sich um einen Chip mit aufgerollter Antenne. Alternativ gibt es sie für kleines Geld als Aufkleber. Der NFC-Chip lässt sich von den einzelnen Herstellern für individuelle Zwecke anpassen – etwa für den Empfang von Zahlungen oder den Abruf von Bildern und Videos. Um eine passive Übertragung zu starten, müssen Sie einfach das Sendergerät vor dem NFC-Tag halten. In diesem Moment werden die benötigten Informationen ausgelesen und verarbeitet.

Anbieter, mit denen Sie bequem über NFC zahlen oder Zahlungen erhalten können, sind zum Beispiel Apple Pay, Google Pay oder Amazon Pay.

Info

Was ist der Unterschied zwischen NFC und Bluetooth?

Bluetooth kann Daten schneller und mit größerer Reichweite verschicken. Der Vorteil von NFC ist jedoch, dass es zu besseren Bluetooth-Verbindungen beiträgt. Zahlreiche Bluetooth-Lautsprecher und -Kopfhörer haben NFC für eine einfachere und schnellere Kopplung der Geräte. Die Übertragung der Audiodateien erfolgt dann über Bluetooth.

Wofür kann man NFC nutzen?

Werfen wir nun einen Blick auf die Einsatzfelder der NFC-Technologie. Im Folgenden finden Sie einige der gängigsten Beispiele:

  • Kontaktloses Bezahlen: Zunehmend mehr Giro- und Kreditkarten sind mit NFC ausgestattet. Diese Karten erlauben es Ihnen, in Geschäften oder an verschiedenen Automaten wie im Parkhaus kontaktlos zu bezahlen. Dafür halten Sie einfach die Karte mit NFC an den Kartenleser. Alternativ funktioniert die Bezahlung mit einem NFC-fähigen Smartphone. Generell sind Mobile Payment Methoden für Kunden sehr angenehme Zahlungsmöglichkeiten und können für Unternehmer neues Geschäft generieren.
  • Fitnessgeräte: Moderne Sportgeräte im Fitnessstudio oder daheim sind in der Lage, Daten mit Fitness-Apps auszutauschen. Auf diese Weise können Sie Ihren Fortschritt mitverfolgen und zentrale Messwerte wie den Kalorienverbrauch nahtlos übertragen.
  • Smart Home: Mithilfe der NFC-Technologie können Sie außerdem diverse Funktionen in Ihrem Heim oder Büro fernsteuern. Dazu zählen unter anderem Heizung, Türschlösser oder Lichter.
  • Autos: NFC erlaubt es Ihnen, Ihr Fahrzeug ohne Schlüssel zu entsperren. Dafür genügt das Smartphone. Darüber hinaus gibt es weitere Optionen wie zum Beispiel die individuelle Einstellung der Spiegel und der Sitze.
  • Tickets: Auch an Flughäfen, Bahnhöfen, bei Konzerten oder für andere Veranstaltungen rücken NFC-Tickets immer weiter in den Vordergrund. Das hat den Vorteil, dass Sie Ihre Tickets nicht mehr ausdrucken müssen, sondern auf Ihrem Smartphone vorzeigen können.
  • Außenwerbung: Entscheiden Sie sich für Werbung in der Innenstadt, sind sogenannte Smart Poster denkbar. Auf dem Poster integrieren Sie einen NFC-Tag, den Ihre Zielgruppe mit dem Smartphone scannen kann. Dann erhält sie weiterführende Informationen zu Ihrer Kampagne, einen exklusiven Rabattcode oder Zugang zu einer limitierten Aktion.
  • Zeiterfassung: Im geschäftlichen Kontext hilft NFC dabei, die Arbeitszeiten von Mitarbeitenden zu erfassen. Dafür gibt es beispielsweise spezielle NFC-Schlüsselanhänger. Sie können beim Betreten und Verlassen des Gebäudes zum Ein- und Auschecken genutzt werden. Ferner sind sie bei Großveranstaltungen praktisch. Bei Vorlage des Tickets erhält jeder Besucher solch einen NFC-Schlüsselanhänger oder ein NFC-Armband und kann sich auf dem Veranstaltungsgelände frei bewegen.
  • Datenaustausch: Nutzen Sie Ihr Tablet oder Smartphone, um via NFC Dokumente, Bilder oder Fotos an ein anderes Gerät zu senden oder davon zu empfangen. Außerdem können Sie mit einem NFC-fähigen Gerät direkt drucken oder Fotos auf Ihr Smartphone senden. Das ist zum Beispiel bei einem Fotoshooting praktisch: Ein gutes Bild lässt sich auf diese Weise innerhalb weniger Augenblicke und Klicks auf Social Media teilen.
  • Individuelle Befehle: Schließlich lassen sich NFC-Tags für individuelle Befehle und Routinen einsetzen. Die einstellbaren Befehle sind hier endlos: Beispielsweise können Sie Ihrer smarten Heizung das Signal senden, auf 19 Grad Celsius herunterzufahren, sobald Sie Ihr Büro verlassen. Das spart Ihnen Zeit und Sie haben den Kopf für wichtige Aufgaben frei.

Tipp

NFC-Ringe vereinen Technik und Mode

Inzwischen funktioniert kontaktloses Bezahlen per NFC sogar mit Bezahlringen. Hier handelt es sich optisch um normale Schmuckstücke für den Alltag. Der Clou dahinter: Der Ring ist im Inneren mit einem NFC-Chip versehen. Damit zahlen Sie beispielsweise im Supermarkt und in sämtlichen anderen Geschäften, indem Sie den Ring vor das Lesegerät halten. Handtasche und Portemonnaie können problemlos zu Hause bleiben.

Wie sicher ist NFC?

Grundsätzlich ist NFC eine sichere Technologie, die Sie bedenkenlos für private und geschäftliche Zwecke nutzen können. Bei einer kontaktlosen Zahlung darf der Abstand zwischen der Karte und dem Lesegerät nicht mehr als vier Zentimeter betragen. Dass es ein weiteres Gerät in diese Lücke schafft, ist nahezu unmöglich. Zudem sind NFC-Übertragungen verschlüsselt. Hinzu kommt, dass Sie bei Zahlungen ab 25 Euro in der Regel Ihren Pin eingeben müssen. Somit ist ein weiterer Sicherheitsschritt zwischengeschaltet.

Wie bei jedem digitalen Vorgang sind Hackerangriffe auch beim kontaktlosen Bezahlen nicht vollkommen ausgeschlossen. Für mehr Sicherheit kaufen Sie am besten eine Schutzhülle für Ihre Karten oder eine Schutzkarte für die Geldbörse. Dadurch sind Ihre Karten vor digitalem Taschendiebstahl gesichert. Bei dieser Masche halten Kriminelle für einen kurzen Moment ein Auslesegerät an Taschen oder Jacken. So lesen sie unbemerkt Kreditkartendaten aus und stehlen große Geldbeträge. Beliebte Schauplätze sind Orte mit großen Menschenmassen wie U-Bahnen oder Einkaufszentren.

Lexware Newsletter

Möchten Sie zukünftig wichtige News zu Gesetzes­änderungen, hilfreiche Praxis-Tipps und kostenlose Tools für Unternehmen erhalten? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter.