Online-Werbung: Welche Möglichkeiten habe ich?

Online-Werbung ist leichter, als viele glauben. Denn selbst, wenn Sie das Internet nicht direkt mit einem eigenen Online-Shop als Verkaufsweg nutzen: Online-Werbung kann helfen, Ihren Umsatz zu steigern! Mit einer übersichtlichen Website und gezielter Online-Werbung lässt sich die Zahl potenzieller Kunden vergrößern, die im Internet auf Ihr Angebot aufmerksam werden.

Hinweis: Gendergerechte Sprache ist uns wichtig. Daher verwenden wir auf diesem Portal, wann immer möglich, genderneutrale Bezeichnungen. Daneben weichen wir auf das generische Maskulinum aus. Hiermit sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) mitgemeint. Diese Vorgehensweise hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.

"Onlinemarketing" Kaffeetasse mit passenden Schlagwörtern herum
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 |  Zuletzt aktualisiert am:05.03.2024

Online-Werbung: Die Website als Basis

Die Basis für erfolgreiche Online-Werbung ist Ihre Website oder auch Ihr Online-Shop. Hier präsentieren Sie Ihre Produkte, Leistungen und andere Informationen, die für Ihre Kunden interessant sind.

Veröffentlichen Sie deshalb regelmäßig Aktionen, Informationen, Angebote und Events auf Ihrer Website. Dadurch können Sie Interessenten aus dem Internet in Ihr stationäres Geschäft oder in Ihren Online-Shop locken und dort zum Kauf bewegen.

Darauf müssen Sie bei der Erstellung einer Website achten

Wer umfangreiche Webprojekte plant, sollte sich stets an einen darauf spezialisierten Dienstleister wenden. Kleinere Websiteprojekte lassen sich hingegen sehr gut in Eigenregie durchführen. Viele Hersteller bieten dafür Webbaukästen an. Aus vorgefertigten Designs und Funktionalitäten lässt sich damit eine Website per Drag and Drop erstellen. Eine Softwareinstallation entfällt, da die Seite vom Anbieter in der Cloud gehostet wird. Auch IT-Kenntnisse sind für eine solche Website-Erstellung nicht nötig. Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die Sie bereits in der Vorbereitung beachten sollten:

  1. Planen Sie Ihr Webprojekt frühzeitig (Budget, Beteiligte, Verantwortlichkeiten etc.).
  2. Wählen Sie einen prägnanten Domain-Namen aus, der in Zusammenhang mit Ihrem Unternehmen und Ihren Angeboten steht.
  3. Überprüfen Sie, ob die technischen Voraussetzungen gegeben sind (Hosting der Website, Verfügbarkeit der Domain, Zugang zur Administration der Seite).
  4. Stellen Sie (personelle) Ressourcen sicher, um die Seite zu pflegen und Inhalte regelmäßig zu aktualisieren.
  5. Definieren Sie die Ziele Ihrer Website (z. B. Information, Bekanntheit, Kundenbindung, Verkauf, Support etc.).
  6. Klären Sie die Zielgruppenfrage: Wer sind Ihre Zielgruppen und wofür interessieren sich diese?
  7. Analysieren Sie, welche Endgeräte und Kanäle Ihre Zielgruppe im Internet nutzt.
  8. Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, welche Inhalte Ihrer Zielgruppe helfen und wie Sie diese Inhalte bereitstellen können.
  9. Analysieren Sie, wie sich Ihre Wettbewerber im Web aufgestellt haben.
  10. Denken Sie schon an morgen und überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Website bekannt machen (Social Media, Mundpropaganda, Werbung etc.).

Die Inhalte sind der Kern einer Website und ihr wesentlicher Erfolgsfaktor. Oberstes Gebot sollte dabei die Relevanz für den Nutzer sein. Damit eng verknüpft ist das Content-Format. Verständliche und SEO-optimierte Texte decken das Informationsbedürfnis der Nutzer ab. Qualitativ hochwertige, großformatige Bilder sind heutzutage unerlässlich, um als Eyecatcher Emotionen zu wecken und Botschaften zu transportieren. Je jünger die Zielgruppe, desto beliebter sind Videos. Auch sollte die Einladung zur Nutzerinteraktion nicht vernachlässigt werden: Einfache Kontaktmöglichkeiten gehören ebenso dazu, wie die Verlinkung mit den eigenen Social-Media-Kanälen.

Tipp: Bieten Sie Ihren Websitebesuchern einen Blick hinter die Kulissen, indem sie zum Beispiel das Team vorstellen, Videos vom letzten Firmen-Event teilen oder einen Einblick in den Produktionsprozess geben.

Bei der Gestaltung und Konzeption der Website müssen Sie Folgendes beachten:

  1. Setzen Sie auf eine Mobile-First-Strategie: Ihre Website sollte in einem sogenannten Responsive Design erstellt werden, um auch auf Tablets und Smartphones optimal dargestellt zu werden.
  2. Kommunizieren Sie in allen Kanälen mit einheitlicher Tonalität: Sie sollten eine klare, objektive Sprache in kurzen und verständlichen Sätzen benutzen und Leser nicht mit Informationen „erschlagen“. Die Tonalität muss zur Zielgruppe passen und sollte in allen Kanälen gleich sein.
  3. Nutzen Sie „online-freundliche“ Typografien: Zu viele Schriftarten machen Texte unübersichtlich. Sie sollten daher möglichst nur eine Schriftart auf Ihrer Website verwenden. Im Web gut lesbar ist die serifenlose Schriftfamilie (z. B. Times).
  4. Wählen Sie harmonische Farben: Achten Sie bei der Farbwahl darauf, dass Hintergründe mit Ihrem Firmenlogo, Bildern und Schriftfarben harmonieren.
  5. Verwenden Sie großformatige Bilder und kurze Videos: Großformatige Bilder sorgen für Aufmerksamkeit, kurze Videos halten das Interesse hoch und die Besucher auf der Seite.
  6. Achten Sie auf eine übersichtliche Websitestruktur: Halten Sie die Struktur Ihrer Website so einfach wie möglich. Benennen Sie alle Seiten und Unterseiten eindeutig, damit sich Nutzer jederzeit zurechtfinden.
  7. Legen Sie besonderes Augenmerk auf die Startseite: Keinesfalls dürfen Sie Websitebesucher auf der Startseite mit Eigenwerbung nerven oder mit Begrüßungsreden langweilen. Setzen Sie auf prägnante Informationen.
  8. Bieten Sie mehrere Kontaktmöglichkeiten: Neben Telefonnummer und E-Mail-Adresse können Sie auch Links zu Social-Media-Profilen oder ein Kontaktformular anbieten. Auch die Postanschrift sollten Sie nicht vergessen. Gibt es mehrere Ansprechpartner, sollten alle in Text und Bild separat aufgeführt werden.
  9. Verwenden Sie ein korrektes Impressum: Viele Abmahnungen hängen mit komplizierten Informationspflichten im Internet zusammen. Nehmen Sie eine Rechtsberatung in Anspruch, um in keine Abmahnfalle zu tappen. Falls Sie Ihr Impressum selbst formulieren, sollten Sie es juristisch prüfen lassen.
  10. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Website auch von Google gefunden wird: Wörter, nach denen Ihre Zielgruppen häufig suchen, sollten in den Inhalten Ihrer Website zu finden sein – sowohl in den Texten als auch in den Überschriften. Ihre Inhalte müssen außerdem relevant und einzigartig sein, damit Nutzer lange auf Ihrer Seite verweilen. Relevante Seiten werden von Google in den Suchergebnissen besser gelistet.

Suchmaschinen-Marketing (SEM)

Ist die Website erstellt, haben Sie die „Basisstation“ für Ihre weiteren Web-Aktivitäten geschaffen. Das Suchmaschinen-Marketing gehört zum Pflichtprogramm Ihrer Verkaufsanstrengungen. Zum Suchmaschinen-Marketing zählen Suchmaschinen-Anzeigen (Search Engine Advertising, kurz SEA) und die Suchmaschinen-Optimierung der Inhalte Ihrer Website (Search Engine Optimization, kurz SEO).

Suchmaschinen-Anzeigen erscheinen auf Suchmaschinenseiten (wie Google) in der Regel als kleine Textanzeigen neben oder sogar über der Trefferliste.

Vorteile:

  • Sie können die Anzeige genau auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden (gewünschter Kundenkreis, Region etc.).
  • Kosten entstehen Ihnen nur, wenn die Anzeige geklickt wird.
  • Für das Schalten der Anzeige brauchen Sie keine Agentur. Google stellt dafür beispielsweise eine einfach zu bedienende Software zur Verfügung (Google Adwords), die Sie im Internet aufrufen können.

Nachteil:

  • Begehrte und häufig verwendete Schlüsselbegriffe (Keywords) sind teuer. Wer Handys oder Versicherungen verkauft, muss oft mehrere Euro je Klick auf die Anzeige zahlen.

Tipp: Wortkombinationen verwenden
Wählen Sie statt teurer Keywords preisgünstigere Wortkombinationen für Ihre Online-Werbekampagne, die Ihr Angebot möglichst exakt beschreiben. Damit erreichen Sie zwar weniger Menschen, erhöhen aber Ihre Chance, dass diese sich für Ihr Angebot interessieren und zu Kunden werden.

Suchmaschinen-Optimierung bedeutet, dass Sie auf Ihrer Website möglichst die Begriffe verwenden, die Kunden benutzen und nach denen sie suchen. Dazu müssen Sie sich in Ihre Kunden hineinversetzen und versuchen, deren Sprache zu sprechen. Auch das gehört zur Online-Werbung.

Beispiel: Ein Optiker in Mannheim versteht sich selbst als „Augenoptiker“ und hat sein Geschäft zum „Sehzentrum“ entwickelt. Diese Begriffe hat er vor der Optimierung auf seiner Website häufig verwendet. Das Problem: Potenzielle Kunden suchen nicht nach diesen Begriffen. Sie tippen stattdessen "Optiker Mannheim" ins Suchfeld bei Google. Der Optiker hat seine Seite entsprechend angepasst und steht nun bei entsprechenden Suchanfragen weit oben in der Trefferliste.

E-Mail-Marketing und Bannerwerbung

E-Mail-Marketing ist eine der persönlichsten Werbemöglichkeiten. Geben Sie den Besuchern Ihrer Website (auch an Bestandskunden denken!) die Möglichkeit, sich in einen E-Mail-Verteiler einzutragen. Diesen Verteiler können Sie nutzen, um regelmäßig per E-Mail auf neue Angebote, Informationen oder weitere interessante Inhalte Ihrer Website hinzuweisen.

Vorteile:

  • Der Interessent hat dem Empfang von E-Mails zugestimmt, ist daher in der Regel an Informationen und neuen Angeboten interessiert.
  • Sie können jeden Empfänger mit Namen ansprechen.

Nachteile:

  • Sie müssen die Adresslisten stetig pflegen und aktualisieren.
  • Es besteht die Gefahr, dass Ihre E-Mail in der zunehmenden Nachrichtenflut nicht wahrgenommen wird.

Bannerwerbung

Bei der Bannerwerbung – auch Display-Advertising genannt – wird Ihre Werbebotschaft als Bild oder Video-Anzeige in einer fremden Website eingebunden. Der Banner ist mit einem Link auf Ihre Website hinterlegt, so dass jeder Interessent auf Ihrer Website landet, der auf den Banner klickt. Bannerwerbung lohnt sich vor allem auf Websites, für die sich Ihre potenziellen Kunden interessieren (z. B. Themen-, Branchen- oder Fachportale).

Ein großer Vorteil der Bannerwerbung ist das Targeting. So können Sie Ihre Anzeigen nicht nur in bestimmten Umfeldern schalten, sondern auch gezielt für ausgesuchte Nutzergruppen. In diesem Fall werden die Werbebanner nicht auf einer zuvor definierten Website ausgespielt, sondern auf allen Websites, auf denen sich der Nutzer einer Zielgruppe aufhält.

Beispiel: Auto-Interessierte können Sie mit Werbebannern nicht nur auf Auto- und Motorsport-Portalen umwerben. Mit Targeting erreichen Sie diese Nutzer auch auf Fußballseiten, auf Nachrichtenplattformen, Streamingportalen oder auf den Websites eines Reitervereins oder Golfclubs. Je genauer das Targeting, desto höher ist die Conversion-Wahrscheinlichkeit.

Tipp: Nutzen Sie Bannerwerbung, um unentschlossene Käufer zu ermutigen. Mit einem sogenannten Retargeting können Sie alle Nutzer nochmals mit einem Werbebanner ansprechen, die sich in Ihrem Webshop für bestimmte Produkte interessiert, diese jedoch noch nicht gekauft haben.

Social-Media-Marketing

Unter Social-Media-Marketing versteht man die Nutzung von sozialen Netzwerken (z. B. Facebook, Xing, LinkedIn, Twitter) für die Verbreitung der eigenen Inhalte. Durch Social-Media-Marketing können Sie sich mit kostenfreien (allerdings sehr zeitaufwendigen) Aktivitäten ins Gespräch bringen, etwa als Experte zu einem bestimmten Thema. Daneben ist es möglich, kostenpflichtige Anzeigen in den Social Media Kanälen zu schalten. Das Schalten von Anzeigen ist nicht schwierig. Die Plattformen stellen in der Regel Lösungen zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie selbst buchen können.

Vorteile:

  • Sie können Ihre Werbung exakt steuern und auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden. Auf Facebook ist es beispielsweise möglich, Nutzer anhand bestimmter Profilmerkmale gezielt anzusprechen. Dort können Alter, Geschlecht, Interessen, Beziehungsstatus und Sprache der Zielgruppe ausgewählt werden.
  • Im besten Fall verbreiten die Angesprochenen die Inhalte (z. B. neue Angebote) selbst weiter, sprechen Freunde und Bekannte innerhalb ihres Netzwerks an.

Nachteile:

  • Viel Zeit und Arbeitskraft sind nötig, um ein Netzwerk mit interessanten Informationen zu versorgen.
  • Es braucht viel Fingerspitzengefühl, um mit den Nutzern auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Achtung: Social-Media-Marketing ist losgelöst von einer umfassenden Social-Media-Strategie nicht sinnvoll. 

Marketing mit Online-Vertriebspartnern

Ein registrierter Partner (z. B. der Betreiber eines Fachportals) veröffentlicht Ihre Werbung (Anzeige, Bild, Text) auf seiner Website. Er erhält eine Provision von Ihnen, sobald Sie dadurch einen Kunden gewinnen. Das Marketing mit Online-Vertriebspartnern wird auch als Affiliate-Marketing bezeichnet. 

Diese Form des Marketings  eignet sich für Kleinunternehmen nur dann, wenn sie ein sehr spezielles Produkt vertreiben und auf einen geeigneten Partner zurückgreifen können (z. B. ein besonders stark besuchtes Fachportal, auf dem sich Online-Werbung lohnt).

Vorteil:

  • Sie zahlen erst, wenn tatsächlich Kundenkontakte zustande kommen.

Nachteile:

  • Diese Form von Online-Werbung ist schwierig zu steuern.
  • Sie müssen zunächst den oder die passenden Partner finden.
  • Die Provisionsabrechnung sowie die stetige Kontrolle sind aufwendig.
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