Kreditwürdigkeit

Die Kreditwürdigkeit ist ein zentraler Faktor für die Aufnahme von Krediten. Sie bestimmt, ob ein Kreditnehmer sowohl willens als auch in der Lage ist, seine finanziellen Verpflichtungen vollständig und termingerecht zu erfüllen. Dies gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen. Banken und andere Kreditgeber nutzen die Kreditwürdigkeit als Basis für ihre Entscheidungen und bewerten dabei Faktoren wie Zuverlässigkeit, Integrität und finanzielle Stabilität.

Zuletzt aktualisiert am 07.05.2025

Zusammenfassung

Kreditwürdigkeit im Überblick

  • Die Kreditwürdigkeit beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft eines Kreditnehmers, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.
  • Sie wird in materielle und persönliche Kreditwürdigkeit unterteilt.
  • Die Kreditwürdigkeit unterscheidet sich von der Kreditfähigkeit, die die rechtliche Voraussetzung zur Aufnahme eines Kredits beschreibt.
  • Banken verlangen häufig Kreditsicherheiten, um das Risiko eines Zahlungsausfalls abzusichern.

Definition

Was ist Kreditwürdigkeit?

Die Kreditwürdigkeit beschreibt, ob eine Person oder ein Unternehmen die Fähigkeit und den Willen besitzt, finanzielle Verpflichtungen pünktlich und vollständig zu erfüllen. Sie stellt die Grundlage für jede Kreditvergabe dar und wird in materielle und persönliche Aspekte unterteilt. Dabei spielen sowohl objektive finanzielle Faktoren als auch subjektive Kriterien wie Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit eine Rolle.

Arten der Kreditwürdigkeit

Die Kreditwürdigkeit wird in zwei Hauptarten unterteilt: die materielle und die persönliche Kreditwürdigkeit. Beide Aspekte sind entscheidend für die Beurteilung durch Kreditgeber.

  • Materielle Kreditwürdigkeit: Materielle Kreditwürdigkeit ist gegeben, wenn die gegenwärtigen und künftig erwarteten wirtschaftlichen Verhältnisse Zins- und Rückzahlungsleistungen als gesichert erscheinen lassen,
  • Persönliche Kreditwürdigkeit: Persönliche Kreditwürdigkeit ist gegeben, wenn derjenige, der für sich selbst oder z.B. für sein Unternehmen Kredit in Anspruch nimmt, aufgrund seiner Zuverlässigkeit, seiner beruflichen und fachlichen Qualifikation bzw, seiner unternehmersichen Fähigkeiten Vertrauen verdient,

Materielle Kreditwürdigkeit

Die materielle Kreditwürdigkeit spiegelt die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Kreditnehmers wider. Sie umfasst folgende Aspekte:

  • Einkommen, das zur Tilgung der Verbindlichkeiten ausreicht.
  • Vermögenswerte, die als Sicherheit dienen können.
  • Finanzielle Stabilität, die eine langfristige Zahlungsfähigkeit garantiert. Dieser Bereich wird oft auch als wirtschaftliche Kreditwürdigkeit bezeichnet.

Persönliche Kreditwürdigkeit

Die persönliche Kreditwürdigkeit beschreibt die Zahlungsbereitschaft und Zuverlässigkeit des Kreditnehmers. Sie basiert auf verschiedenen Kriterien:

  • Charaktereigenschaften wie Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit
  • Die berufliche und private Situation des Antragstellers
  • Aspekte wie Alter, Familienstand und Dauer des festen Wohnsitzes
  • Der bisherige berufliche und persönliche Werdegang

Obwohl diese Merkmale subjektiv erscheinen, ergänzen sie Auskünfte zur Bonität und sind entscheidend für die Gesamtbewertung.

Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit

Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit sind eng miteinander verbunden, unterscheiden sich jedoch inhaltlich.

  • Kreditwürdigkeit: Bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Laufendes Einkommen, positive SCHUFA, keine Überschuldung sowie positive Einnahmen und Ausgaben sind positive Indizien.
  • Kreditfähigkeit: Umfasst die rechtliche Befugnis, Kredite aufzunehmen und Verträge einzugehen. Dafür muss man über 18 Jahre alt sein. Eine Geschäftsfähigkeit muss ebenfalls gegeben sein.

Voll geschäftsfähige natürliche Personen, juristische Personen im privaten und öffentlichen Recht sowie Personengesellschaften können dabei kreditfähig sein. Minderjährige benötigen beispielsweise die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters.

Wichtige rechtliche Grundlagen finden sich in den folgenden Gesetzen:

Die Rolle von Kreditsicherheiten

Selbst bei positiver Kreditwürdigkeitsprüfung verlangen Banken häufig zusätzliche Sicherheiten.

Kreditsicherheiten dienen dazu, das Risiko für die Bank zu minimieren. Im Ernstfall ermöglichen sie die Rückforderung des geliehenen Geldes. Typische Formen von Sicherheiten sind:

  • Grundschulden und Hypotheken
  • Bürgschaften von Dritten
  • Verpfändung von Sachwerten

Das Hauptkriterium bleibt jedoch die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers, die durch regelmäßige Einkünfte nachgewiesen werden muss.