Up-Selling

Das primäre Ziel eines Unternehmens besteht darin, seine Umsätze zu maximieren. Neue Kunden zu finden, ist jedoch nicht einfach und auch nicht immer zwingend notwendig. Mithilfe von Up-Selling können Sie höhere Gewinne an einem Kunden realisieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit Up-Selling auf sich hat und wie Sie es in Ihrem Unternehmen effektiv einsetzen können.

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Zuletzt aktualisiert am:11.05.2023

Zusammenfassung

Up-Selling im Überblick

  • Up-Selling ist eine bekannte Marketing- und Vertriebsmethode.
  • Ziel ist es dabei, Kunden davon zu überzeugen, anstatt der günstigeren Produkte oder Dienstleistung eher eine teurere Variante zu kaufen und damit den Umsatz zu maximieren.
  • Für erfolgreiches Up-Selling ist es wichtig, Vertrauen aufzubauen, die Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen und den Kunden nicht zu drängen.
  • Up-Selling-Potenziale erkennen Sie beispielsweise, indem Sie Ihren Kunden zuhören oder die Bestseller Ihrer Firma kennen.
  • Im Gegensatz zum Up-Selling werden beim Cross-Selling zusätzliche und nicht zwingend höherpreisige Produkte verkauft.

Definition

Was bedeutet Up-Selling?

Bei Up-Selling handelt es sich um eine Vertriebsstrategie und Marketingmethode. Dabei versuchen Unternehmen, ihren Kunden Produkte oder Dienstleistungen mit einem höheren Preis zu verkaufen. Ziel des Up-Sellings ist, dass der Kunde am Ende des Kaufprozesses mehr Geld ausgibt als ursprünglich geplant. Dabei geht es nicht um die Produktmenge, sondern den Produktwert. Somit bekommt der Kunde einen höheren Mehrwert geboten und das Unternehmen steigert seinen Umsatz.

Wie funktioniert Up-Selling?

Die Verkaufstaktik beim Up-Selling basiert darauf, dass Kunden bereits bestimmte Produkte oder Dienstleistungen favorisieren. Oftmals haben sie sich zuvor Gedanken zu ihrem Budget gemacht. Vorteilhaft für den Vertrieb ist aber, wenn der Kunde sich in seiner Entscheidung noch nicht gänzlich festgelegt hat. Sei es im Online-Shop oder in einem persönlichen Beratungsgespräch – als Verkäufer müssen Sie für den erfolgreichen Up-Sell eines Produkts oder einer Dienstleistung die Vorzüge verständlich und attraktiv darlegen.

Zunächst muss der Kunde verstehen, dass die höherpreisige Option die richtige für ihn ist. Erst dann steigen der Bedarf und die Akzeptanz für das Up-Selling. Dabei stellt sich das Gefühl ein, dass das ursprüngliche Angebot seinen Anforderungen nicht gerecht werden kann. Ein Beispiel für Up-Selling findet sich beispielsweise im Elektronikbereich bei Laptops. Ein Unternehmer möchte einen Laptop mit 16 GB Arbeitsspeicher kaufen. Da er in seiner Freizeit gerne Laptop-Spiele spielt, empfehlen Sie ihm einen Laptop mit einem Arbeitsspeicher mit 32 GB.

Info

Was ist der Unterschied zwischen Cross- und Up-Selling?

Der Unterschied zwischen Up-Selling und Cross-Selling liegt in der Verkaufsstrategie. Beim Up-Selling versuchen Unternehmen ihren Kunden höherpreisige Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Hingegen werden beim Cross-Selling zusätzliche Produkte zum Kauf ergänzt. Übersetzt heißt Cross-Selling so viel wie Mehrverkauf oder Zusatzverkauf. In der Regel handelt es sich beim Cross-Selling um ergänzende Produkte. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf von Druckerpatronen zusammen mit einem Drucker. 

Welche Methoden gibt es beim Up-Selling?

Möchten Sie mehr erfolgreiche Verkaufsabschlüsse im Bereich des Up-Sellings erreichen, gibt es einige hilfreiche Strategien. Damit stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Kunden effektiv mit Hilfe des Up-Selling überzeugen.

  • Bauen Sie Vertrauen zu Ihren Kunden auf. Um Ihre Kunden während und nach dem Up-Selling zufriedenzustellen, ist eine gute Beziehung maßgeblich. Der Kunde muss spüren, dass Sie in seinem Interesse handeln und nicht allein auf den Profit fokussiert sind. Sie sollten dieses Vertrauen auf keinen Fall ausnutzen. Ist ein Kunde mit dem Ergebnis des Up-Sellings zufrieden, wird er wahrscheinlicher zu einem loyalen Kunden. Nehmen Sie sich als Unternehmen regelmäßig die Zeit, um die Kundenloyalität zu messen. Mit den richtigen Strategien finden Sie heraus, welche Kunden Sie langfristig halten.
  • Haben Sie alle relevanten Produktinformationen parat. Ein wichtiger Faktor beim Vertrauensaufbau ist die Aufgeklärtheit. Sie können einen Kunden erst vom Up-Selling überzeugen, wenn Sie relevante und interessante Informationen zum Angebot liefern. Menschen merken schnell, ob es sich um Fachwissen oder leere Floskeln handelt. Es ist zudem förderlich, wenn Sie von Ihren Erfahrungen oder von weiteren Kunden berichten. Persönliche Berichte, Bewertungen und Anekdoten tragen wesentlich zum Vertrauen und Attraktivität des Angebots bei.
  • Bieten Sie mehrere Optionen an. Um das Interesse Ihrer Kunden zu wecken, sollten Sie ihnen ungefähr drei Optionen präsentieren. Kombinieren Sie diese Optionen mit dem Lockvogel-Effekt, erhöht das Ihre Chancen auf ein erfolgreiches Up-Selling. Beim Lockvogel-Effekt wird ein drittes, weniger attraktives Angebot hinzugenommen. Dadurch wirkt die teurere Alternative am sinnvollsten.
  • Berücksichtigen Sie die individuellen Kundenbedürfnisse. Beim Up-Selling geht es darum, Umsatzpotenziale wahrzunehmen. Dennoch sollten Sie Ihren Kunden nichts vorschlagen, was diese nicht benötigen. Setzen Sie sich mit ihren Wünschen und Bedürfnissen auseinander und suchen Sie das Gespräch. Nur so können Sie mehr über die individuellen Vorstellungen und Ziele erfahren und die richtigen Upsell-Produkte anbieten.
  • Übersteigen Sie den Produktpreis nicht um mehr als 25 %. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz im Up-Selling Marketing. Hintergrund dieser Preisspanne ist, dass der Vorschlag realistisch bleiben sollte. Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass ein Kunde doppelt so viel wie geplant ausgibt. Selbstverständlich hängt das letztlich auch vom Produkt und der Preiskategorie ab. Im Rahmen der Up-Selling Kampagne sollten Sie eine genaue Preiskalkulation Ihrer Produkte oder Dienstleistungen durchführen.
  • Begrenzen Sie das Up-Selling-Angebot zeitlich. Es liegt in der Natur der Interessenten, nichts verpassen zu wollen. Setzen Sie Ihren Kunden ein zeitliches Limit für das Angebot, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu kreieren. Das funktioniert sowohl in einem Online-Shop mit Bannern wie „Gilt nur noch bis zum 10. Februar“ als auch in einem persönlichen Verkaufsgespräch.
  • Seien Sie nicht zu aufdringlich. Gleichzeitig liegt die Kunst des Up-Sellings darin, Ihre Kunden nicht zu drängen. Zwar erhöhen Sie für den Moment Ihre Gewinnmarge, riskieren aber, die Interessenten als Langzeitkunden zu verlieren. Bleiben Sie stets freundlich und behalten Sie die Bedürfnisse im Blick.

Info

Was ist der Unterschied zwischen Up-Sell und Down-Sell?

Anders als beim Up-Selling empfehlen Sie beim Down-Selling Ihren Kunden ein günstigeres Produkt. Denn: In manchen Fällen ist es durchaus sinnvoll, kurzfristig einen Teil des Umsatzes einzubüßen. Möglicherweise kommen Sie zum Schluss, dass das teurere Produkt die Kundenansprüche übertrifft und nicht passend ist. Ein gutes Beispiel hierfür sind Fotokameras. Ein Rentner, der seinen Urlaub festhalten möchte, benötigt keine professionelle Spiegelreflexkamera für 2.000 Euro zuzüglich weiterer Objektive. Das zeugt von Ehrlichkeit und trägt zu einer guten Kundenbeziehung bei.

Cross- und Up-Selling-Potenziale erkennen

Ein ansprechendes Angebot an Ihre Kunden zu vermitteln ist die eine Sache. Doch wann ist es Zeit, ein Cross-Selling- oder Up-Selling-Angebot zu unterbreiten? Wir haben einige Tipps für Sie, wie Sie die Potenziale erkennen können.

  • Hören Sie Ihren Kunden zu. Wenn Sie mit Ihren Interessenten ein Verkaufsgespräch führen, erzählen diese möglicherweise von ihren Zielen, Absichten und Vorstellungen. Gleichzeitig können Sie gezielte Fragen stellen, um ein höherwertiges, passendes Angebot vorzuschlagen. Nutzen Sie außerdem Feedbackgespräche, um Cross- und Up-Selling-Potenziale zu identifizieren.
  • Prüfen Sie Optimierungspotenziale in Ihrem Angebot. Als Verkäufer oder Berater müssen Sie stets über die gesamte Produktpalette Ihres Unternehmens informiert sein. Meldet sich beispielsweise ein Kunde mit einem technischen Problem seiner Software, könnten Sie ihm eine neuere Version anbieten.  
  • Stellen Sie Produktneuheiten vor. Vor allem im technischen Bereich sind Produktneuheiten meistens teurer. Grund dafür sind oftmals erweiterte Features. Versuchen Sie, die Vorzüge darzustellen und Ihren Kunden zu erklären, warum die Neuheit eine gute Option für sie wäre.
  • Benennen Sie die Bestseller Ihres Unternehmens. Möchten Sie sinnvolles Cross- und Up-Selling erreichen, werfen Sie einen Blick auf die Verkaufshistorie Ihres Unternehmens. Prüfen Sie, welche Produkte und Dienstleistungen am meisten verkauft werden und integrieren Sie diese Produktgruppen in Ihre Vertriebsorganisation. Solche Statistiken bieten hilfreiche Hinweise darauf, welche Angebote bei den Kunden am besten ankommen.
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