Datensicherung: So schützen Sie Ihren Dateien

Um eine Datensicherung kommen Sie nicht herum. Wenn wichtige Geschäftsdaten verloren gehen oder beschädigt werden, kann das schwerwiegende Folgen haben. Eine Alternative zum konventionellen Backup ist die Datensicherung in der Cloud. Sie hat viele Vorteile, aber auch Risiken. Wir erklären Ihnen, was Sie über Datensicherung wissen müssen und stellen die wichtigsten Auswahlkriterien vor.

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 |  Zuletzt aktualisiert am:17.10.2023

Definition

Was ist Datensicherung?

Unter Datensicherung (engl. „backup“) versteht man die Kopie von Daten auf einem externen Speichermedium. Die redundante Speicherung soll vor einem Datenverlust durch unvorhersehbare Katastrophen schützen und damit zur Datensicherheit beitragen.

Datensicherung ist Pflicht

Daten sind in vielerlei Hinsicht gefährdet und können aus verschiedensten Gründen verloren gehen. Risiken bestehen durch: 

  • Technische Defekte der Datenträger wie z. B. Festplatten, Flash-Speicher oder optische Speichermedien, durch die ein Zugriff auf die Daten nicht mehr möglich ist.
  • Versehentliches (oder auch absichtliches) Löschen von Daten durch Mitarbeiter.
  • Löschen oder Manipulationen der Daten durch Schadprogramme.
  • Verlust oder Diebstahl von Hardware, wobei besonders mobile Rechner (Notebooks, Smartphones etc.) und mobile Datenträger (USB-Sticks etc.) gefährdet sind.
  • Physische Beschädigungen der Hardware bzw. Datenträger durch Unfälle oder Katastrophen wie z. B. Blitzschlag, Feuer oder Überschwemmungen.

Die Vorhaltung entsprechender Ressourcen für die Datensicherung und die Durchführung der Datensicherung ist mit einigem Aufwand verbunden und setzt entsprechendes Know-how voraus. Vor allem in kleinen Unternehmen wird diese Aufgabe wegen eingeschränkter Ressourcen mitunter vernachlässigt, was in einem Schadensfall jedoch erhebliche Auswirkungen haben kann. In vielen Bereichen ist eine regelmäßige Datensicherung auch aufgrund gesetzlicher Anforderungen unumgänglich.

Welche Datensicherungskonzepte gibt es?

Es gibt verschiedene Szenarien, die eine Datensicherung unumgänglich machen. Verlust, Fälschungen, unbefugter Zugriff sind nur drei Gründe dafür. Zur Datensicherung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Verschiedene Speichermedien zur Datensicherung

  • Datensicherung auf externe Festplatte:
    Dieses Speichermedium ist sinnvoll, wenn Sie kleinere Datenmengen schützen wollen. Je größer Ihr Unternehmen wird, umso schwieriger wird es allerdings, sich für die automatische Datensicherung nur auf externe Festplatten zu verlassen. Es gibt zwar auch große Speichermedien mit ausreichend Fassungsvermögen, jedoch sollten Sie immer ein umfangreiches Datensicherungskonzept erarbeiten.
  • Cloud-Sicherung:
    Heutzutage verlassen sich die Menschen auf digitale Speichermedien. Sogenannte Clouds werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Der enorme Vorteil ist, dass Sie zu flexiblen Lösungen greifen können, die Sie individuell Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen können.
  • NAS-Datensicherung:
    Hierbei handelt es sich ein internes Netzlaufwerk, welches Sie mit einer Datensicherungssoftware implementieren können. Der Vorteil eines NAS (Network Attached Storage) liegt darin, dass es vollkommen autonom arbeitet. Ähnlich wie bei einer Cloud können verschiedene Endgeräte gleichzeitig auf das NAS zugreifen und zum Beispiel Daten ablegen. Auch diese Form der Datensicherung sollten Sie nicht allein betreiben, sondern mehrere Optionen in Ihr Konzept integrieren.

Für die Datensicherung gibt es nicht „die eine richtige Lösung“. Letztendlich muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden, ob es ein Backup auf einer externen Festplatte hinterlegt oder sich für eine automatische Datensicherung mittels Cloud-Backup für Unternehmen entscheidet. Wichtig ist, dass Sie sich darüber im Klaren sind, dass alle Backup-Systeme ihre Vor- und Nachteile haben – so auch Cloud-Backup-Lösungen.

Umfang und Verfahren der Datensicherung

Ein ausgeklügeltes Konzept sollte aber nicht nur ein Datensicherungsprogramm beinhalten. Es gilt ebenfalls verschiedene Formen der Datensicherung zu berücksichtigen – je nach Anforderungen des Unternehmens:

  • Inkrementelles Backup:
    Nachdem Sie zunächst eine Vollsicherung durchgeführt haben, fügen Sie im Folgenden ausschließlich neu hinzugekommene Inhalte der Datensicherung hinzu. Sinnvoll ist diese Form, wenn sich Datenversionen häufig ändern – zum Beispiel, wenn Sie mit Dokumenten arbeiten, die regelmäßig überarbeitet werden. Als Basis dient hier stets die zuletzt durchgeführte Sicherung.
  • Differentielles Backup:
    Im Gegensatz zur inkrementellen Variante erfolgt die Datensicherung hier nicht täglich. Als Basis dient das letzte Voll-Backup und alle neu hinzugekommenen Inhalte werden anschließend ergänzt.
  • Vollständiges Backup:
    Die beiden genannten Optionen sind sogenannte intelligente Backups, da sie sich an der vorherigen Sicherung orientieren. Entschließen Sie sich zu einem vollständigen Backup, wird bei jeder Datensicherung der gesamte Inhalt neu abgespeichert.

Vorteile der Online-Datensicherung

Professionelle Online-Datensicherungsdienste bieten deutlich mehr als nur einen Online-Speicherplatz zum Ablegen von Daten. Oftmals kommen hier Standardanwendungen aus dem Backup-Bereich zum Einsatz, wie etwa die Lösungen von Ahsay oder Asigra. Mitunter werden auch selbst entwickelte Produkte eingesetzt.

  • Gegenüber einer konventionellen Datensicherung vor Ort hat die Online-Datensicherung schon einen systembedingten Vorteil: Die gesicherten Daten werden automatisch an einem anderen, üblicherweise weit entfernten Ort gesichert. Selbst größere Naturkatastrophen werden wohl kaum beide Standorte gleichzeitig betreffen.
  • Die Dienstanbieter haben ein umfassendes Know-how und nutzen Hochsicherheits-Rechenzentren, die dem jeweils aktuellen Stand der Sicherheitstechnik entsprechen und über leistungsfähige Notstromversorgung, Brandschutzsysteme oder Zugangskontrollen verfügen. Meist sind diese Anlagen dabei redundant ausgelegt.

Info

Eigene Online-Backup-Speicher können für Firmen teuer werden

Um ein vergleichbares Sicherheitsniveau vor Ort zu ermöglichen, müssten die Unternehmen erhebliche Investitionen tätigen, was gerade kleine Unternehmen finanziell überfordern dürfte.

  • Die Kosten für die Nutzung eines Backup-Dienstes sind meist nicht nur deutlich niedriger, sie sind auch leichter kalkulierbar als bei Eigenlösungen. Zudem lassen sich die meisten Angebote flexibel anpassen, wenn beispielsweise kurzfristig zusätzliche Speicherkapazitäten benötigt werden.

Schließlich ist die Option der Online-Datensicherung eine optimale Lösung beim Einsatz mobiler Rechner und Smartphones, die so jederzeit eine Datensicherung vornehmen können und nicht extra mit dem Firmennetz verbunden werden müssen. Dies ist besonders in Zeiten des mobilen Arbeitens besonders relevant, da Ihre Mitarbeiter durch diese Form der Datensicherung jederzeit auf alle Informationen zugreifen können bzw. relevante Dateien problemlos von unterwegs auf das Firmennetzwerk hochladen können.

Nachteile der Online-Datensicherung

Den Vorteilen der Online-Datensicherung stehen auch einige Nachteile gegenüber. Einschränkungen ergeben sich z. B. aus einer unzureichenden Bandbreite bei der Internetanbindung. Wenn regelmäßig große Datenmengen gesichert werden müssen, kann sich ein konventioneller Internetanschluss als Engpass erweisen.

Dies gilt insbesondere für die weit verbreiteten Internetanschlüsse mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten für den Down- und Upload. Denn während der Downloads der Daten hier meist mit sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeiten (16 bis 100 MBit/s) möglich ist, fällt die Bandbreite für den Upload, also die Übertragung vom Nutzer in Richtung Internet, deutlich niedriger aus und liegt häufig nur zwischen 1 und 5 MBit/s.

Tipp

Entscheiden Sie sich für eine digitale Datensicherung, prüfen Sie Ihren Internetanschluss

Wenn Sie regelmäßig größere Datenmengen per Online-Backup sichern wollen, empfiehlt sich ein Upgrade der Upload-Bandbreite des Internetanschlusses, was viele Provider gegen einen Aufpreis anbieten. Daneben gibt es auch Anschlüsse, bei denen Up- und Download mit derselben Bandbreite möglich sind.

Ein Risiko bei der Online-Datensicherung besteht in einer möglichen Störung der Internetverbindung. Sie könnte es verhindern, dass Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Datensicherung erstellen oder Dateien wiederherstellen. Allerdings sind derartige Ausfälle der Verbindungen eher selten geworden.

Neben der Sicherheit der Daten müssen Sie bei der Online-Datensicherung auch den Aspekt des Datenschutzes berücksichtigen. So müssen die Daten – vor allem wenn es sich um personenbezogene Daten handelt – in jedem Fall sicher verschlüsselt werden, um einen Zugriff auf die Informationen durch Dritte zu verhindern. Eine Verschlüsselung sollte dabei nicht nur auf dem Übertragungsweg zwischen Anwender und Backup-Dienst erfolgen. Auch die extern gespeicherten Daten sollten beim Backup-Anbieter nur in verschlüsselter Form vorliegen.

 

Vorteile und Nachteile der digitalen Datensicherung im Überblick

Vorteile der Online-Datensicherung

 
  • Die Datensicherung erfolgt i.d.R. automatisch an einem entfernten Ort.
  • Seriöse Anbieter verfügen meist über hochmoderne Sicherheitstechniken in den Rechenzentren.
  • Es fallen keine hohen Anschaffungskosten für eigene Hardware und Sicherheitsvorkehrungen an, die Kosten sind kalkulierbarer.
  • Es wird kein eigenes Know-how benötigt.
  • Mobile Geräte (Smartphones, Tablets, Notebooks) können einfach in Backup-Strategien einbezogen werden.

Nachteile der Online-Datensicherung

 
  • Bei langsamen Internetanbindungen und größeren Datenmengen erhebliche Übertragungszeiten.
  • Risiko, dass bei Störungen der Internetanbindung die Backups bzw. eine Wiederherstellung der Daten zeitweise nicht möglich sind.
  • Risiko, dass der Dienstanbieter sein Angebot temporär oder dauerhaft einstellt.
  • Risiko, dass auf die Daten außerhalb des eigenen Unternehmens zugegriffen wird, was nur durch die Verwendung sicherer Verschlüsselungstechniken verhindert werden kann.
  • Es muss sichergestellt sein, dass die Online-Datensicherung den Vorgaben des Datenschutzes nicht widerspricht.

Wichtige Auswahlkriterien und praktische Hinweise zur Datensicherung

Neben technischen Leistungsmerkmalen und Preisen sind auch rechtliche Vorgaben bei der Auswahl eines Dienstleisters für das Online-Backup zu berücksichtigen. So ist eine Speicherung personenbezogener Daten auf Servern außerhalb der EU nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Tipp

Anbieter sorgfältig auswählen

Unter datenschutzrechtlichen Aspekten sollten Sie einen Anbieter mit Sitz im Inland bzw. in der EU wählen, der zudem auch garantieren kann, dass sich seine Serverstandorte ausschließlich innerhalb der EU befinden.

  • Für die Datensicherung via Cloud sollte ein hohes Service- und Supportniveau selbstverständlich sein. Jederzeitige Erreichbarkeit rund um die Uhr und eine kompetente Telefon-Hotline sind in jedem Fall empfehlenswert. 
  • Informieren Sie sich über technische Leistungsmerkmale, z. B. Bandbreite der Internetanbindung der Backup-Server, verwendete Sicherheitsvorkehrungen, genutzte Softwarelösungen oder Verschlüsselungstechnik.
  • Unterschiede kann es auch bei den verwendeten Backup-Verfahren geben. Für die Online-Datensicherung empfiehlt sich im Alltag meist eine inkrementelle Sicherung, da hierbei das zu übertragende Datenvolumen auf ein Minimum reduziert wird. Teilweise sind auch andere Sicherungsstrategien möglich. Für die üblicherweise am Anfang einer Backup-Strategie stehende Komplettsicherung bieten die meisten Dienste spezielle Zusatzleistungen wie das Seeding an. Hierbei werden die Daten einmalig per Datenträger auf konventionellem Wege (Post, Kurier) zum Speicheranbieter geschickt.
  • Weitere relevante Merkmale sind Komprimierungsverfahren, angebotene Sicherungsintervalle und Zeitpunkte, das Maximalvolumen sowie die Aufbewahrungsfristen.
  • Abgerechnet werden die Backup-Dienste üblicherweise pro GByte und Monat, Standardangebote bewegen sich im Preisrahmen zwischen 3 und 10 EUR pro GByte und Monat.

Tipp

Beachten Sie auch die folgenden Praxistipps

  • Um den Aufwand für das Online-Backup und die dadurch verursachten Kosten möglichst gering zu halten, sollten Sie eine adäquate Backup-Strategie entwickeln und die Online-Datensicherung auf solche Daten beschränken, die im Störungsfall für einen reibungslosen Betrieb benötigt werden. Als Archiv-Lösung sollte das Backup-System dagegen nicht verwendet werden. Hierfür gibt es spezielle Archivierungssoftware.
  • Achten Sie auf angemessene Sicherungsintervalle. Zu lange Abstände bergen das Risiko, dass bei einem Störfall doch größere Datenmengen verloren gehen, zu knappe Intervalle verursachen höhere Kosten und können bei knapp bemessenen Bandbreiten die Internetanbindung zu sehr belasten.
  • Legen Sie bei der Auswahl des Dienstanbieters größten Wert auf Seriosität und Vertrauenswürdigkeit. Schließlich vertrauen Sie dem Backup-Unternehmen wichtige Informationen an, von denen im Extremfall sogar die Existenz Ihres Unternehmens abhängen kann.
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