Marketing-Mix

Ein gut strukturierter Marketing-Mix sollte alle Marketing-Bereiche abdecken und sämtliche möglichen Marketing-Aktivitäten bündeln. Doch wie genau gelingt Ihnen das als Unternehmer? Und was steckt genau hinter dem Begriff Marketing-Mix? Wie gelingt ein guter Online-Marketing-Mix und welche Maßnahmen müssen Sie einführen? Informieren Sie sich jetzt hier.

Zuletzt aktualisiert am 04.07.2024
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Zusammenfassung

Marketing-Mix im Überblick

  • Beim Marketing-Mix handelt es sich um die zielgerichtete Koordination verschiedener Marketinginstrumente aus dem Bereich Marketing.
  • Der Marketing-Mix basiert auf den 4 Ps.
  • Ziel des Marketing-Mix ist es, eine zuvor festgelegte Marketingstrategie umzusetzen.
  • Der Marketing-Mix ist wichtig für eine erfolgreiche Vermarktung von Produkten bzw. Dienstleistungen.

Definition

Was ist der Marketing-Mix?

Der Marketing-Mix bezeichnet die zielgerichtete Koordination verschiedener Marketinginstrumente, um die Marketingstrategien und Maßnahmen eines Unternehmens umzusetzen und die Kunden so gezielt anzusprechen. Dabei werden die einzelnen Marketinginstrumente kombiniert und bestmöglich aufeinander abgestimmt. Außerdem werden die Marktsituation und der Produktlebenszyklus des beworbenen Produktes berücksichtigt.

Der Ursprung des Marketing-Mix

Das Mix-Modell wurde in den 60er Jahren von Jerome McCarthy, dem amerikanischen Marketing-Lehrer und Autor, eingeführt, um die verschiedenen Marketingaktivitäten zu bündeln. Es stellt somit einen echten Klassiker im Bereich des Marketings dar.

Im Laufe der Jahre wurde es jedoch verändert bzw. angepasst, da sich im digitalen Zeitalter neue Werbe- und Vertriebsmöglichkeiten ergeben haben. Das Grundprinzip der sogenannten „4 Ps“, der vier Säulen des Marketing-Mix, ist dennoch stets gleichgeblieben und somit bis heute aktuell.

Woraus besteht der Marketing-Mix?

Der Marketing-Mix basiert auf diesen berühmten „4 Ps“:

  1. Product (Produktpolitik)
  2. Place (Distributionspolitik)
  3. Price (Preispolitik)
  4. Promotion (Kommunikationspolitik)

Der zugrunde liegende Gedanke dieses Modells ist, dass Marketingmaßnahmen um die „vier Ps“ herum aufgebaut werden. Dabei kommt vor allem dem Produkt eine große Bedeutung zu, aber ebenso. dem Ort der Vermarktung, dem Preis und letztendlich auch der Werbung selbst. Durch diese Mischung soll möglichst ganzheitlich über Marketing nachgedacht werden, sodass zielgerichtete Einzelmaßnahmen für jedes „P“ entstehen.

Mit der Zeit wurden noch weitere „Ps“ – wie „People“ für Personalpolitik, „Physical Facilities“ für Ausstattungspolitik und „Process“ für Prozesspolitik – als Maßnahmen ergänzt. Somit ist inzwischen oftmals von dem Marketing-Mix mit „7 Ps“ die Rede.

Wozu dient der Marketing-Mix?

Das Ziel des Marketing-Mix ist, die zuvor festgelegte Marketingstrategie mit geeigneten Maßnahmen planbar zu machen und umzusetzen, damit die Unternehmensziele erreicht werden. Der Marketing-Mix bildet dafür einen Rahmen, innerhalb dessen die Entscheidungen zu treffen sind und mit dem alle relevanten Aspekte eingeschlossen werden.

Alle Einzelmaßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Zielgruppen des Unternehmens zum Kauf der Produkte und Dienstleistungen zu bewegen und in die Kommunikation mit den Konsumenten zu gehen. Dabei steht stets eine hohe Kundenbindung im Fokus: Je fester Endkonsumenten mit dem Unternehmen verbunden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auch langfristig auf die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen zurückgreifen.

Info

Den Marketing-Mix nie isoliert betrachten

Der Marketing-Mix sollte nie für sich alleine erstellt oder isoliert betrachtet werden. Er ist nämlich ein fester Bestandteil eines Businessplans, der wiederum als Fundament eines jeden Unternehmens dient. Deshalb sollten Sie auch am Anfang der Unternehmensgründung viel Zeit und gewissenhafte Überlegung in die Erstellung eines solchen Businessplans stecken.

Warum ist der Marketing-Mix so wichtig?

Mithilfe des koordinierten Einsatzes der verschiedenen Marketingtools soll eine erfolgreiche Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens stattfinden. Dabei legt der Marketing-Mix fest, inwiefern die einzelnen Marketinginstrumente ausgestaltet werden, damit Sie im Gesamten den maximalen Erfolg erreichen. Denn das übergeordnete Ziel der Unternehmen ist es, den Umsatz und die Marktanteile zu steigern. Nur so kann sich ein Unternehmen gegenüber der Konkurrenz durchsetzen, Konsumenten an sich binden und Wettbewerbsvorteile erreichen.

Welche Modelle gibt es?

Die klassischen 4 Ps im Marketing-Mix

Die vier Ps „Product, Place, Price und Promotion“ bilden die vier Säulen des klassischen Marketing-Mix. Diese vier Marketinginstrumente sollen nun näher beleuchtet werden.

  1. Product
    Die Produktpolitik stellt die wichtigste der vier Säulen des Marketing-Mix dar, weil sie bestimmt, welche Produkte auf den Markt kommen und wie das Angebot aufgebaut wird. Dazu zählen alle notwendigen Entscheidungen, die die Sach- und Dienstleistungen betreffen, damit die Bedürfnisse der Zielgruppe bestmöglich befriedigt werden.

    Mit folgenden Fragen wird sich beispielsweise beschäftigt: Die Produktpolitik entscheidet zusammengenommen über: Produktdifferenzierung, Produktdiversifikation, Produktinnovationen, Markenbildung sowie über Zusatzleistungen wie Garantien oder einen besonderen Service. Bei der Planung der Produktpolitik sollten Sie auch den Produktlebenszyklus beachten, da die Produktpalette einer zyklischen Entwicklung (von der Markteinführung bis zum Marktaustritt) unterliegt.
    1. Welches Produkt kommt auf den Markt?
    2. Welche Eigenschaften soll das Produkt hinsichtlich Design, Qualität, Verpackung etc. vorweisen?
    3. Muss ein Produkt vom Markt genommen werden?
    4. Wie kann das Angebot durch neue Produkte vergrößert bzw. sinnvoll ergänzt werden?
  2. Place
    Wichtig bei einer stimmigen Marketing- und Vertriebsstrategie ist, dass Sie die Produkte oder Dienstleistungen am richtigen Ort anbieten und bestmöglich zum Endverbraucher gelangen. Zur Distributionspolitik zählen daher Entscheidungen zum einen darüber, wo die Produkte zu erwerben sind, und zum anderen, wo die Marketingmaßnahmen stattfinden. Es geht hier also um die richtige Positionierung, passend zu den anderen strategischen Marketing-Überlegungen.

    Mögliche Fragen, die gestellt werden, sind:
    1. Welchen Vertriebsweg (direkt oder indirekt) wählt man aus?
    2. Welche Vertriebskanäle – z. B. Internet, Direktverkauf, Franchising – verwendet man?
    3. Findet eine Kooperation mit einem Vertriebspartner (z. B. Großhändler) statt?
  3. Price
    Bei der Preispolitik legen die Anbieter fest, welchen Preis er für seine Sach- oder Dienstleistungen verlangen möchte. Bei der Preisgestaltung müssen Sie verschiedene Aspekte wie anfallende Kosten, Nachfrage der Zielgruppen sowie Konkurrenz berücksichtigen. Die Preispolitik muss schließlich zum Produkt, dem Vertriebsweg und zur festgelegten Strategie passen.

    Will ein Unternehmen sich beispielsweise als hochwertiger Hersteller etablieren, sollte auch seine Preispolitik stimmig sein und der Preis nicht im unteren Segment angesiedelt werden. Zudem muss der Verkaufspreis von den Konsumenten akzeptiert werden und das Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.

    Folgende Preisstrategien können verfolgt werden: Das Ziel des Unternehmens sollte es immer sein, seinen Gewinn zu maximieren. Ebenso sollten Sie bei der Preispolitik Entscheidungen bezüglich Rabatten, Zahlungsbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten treffen.

    Beispielfragen, die sich Unternehmen hier stellen:
    1. Niedrigpreisstrategie: Ist der Absatzmarkt überlastet, müssen Sie das Produkt zu einem niedrigen Preis anbieten.
    2. Hochpreisstrategie: Sind die Kunden bereit, viel zu bezahlen, dann können Sie das Produkt teurer anbieten.
    3. Skimming-Strategie: Man setzt bei Markteintritt einen hohen Einführungspreis an. Dieser Preis senken Sie im Laufe der Zeit.
    4. Penetration-Strategie: Bei Markteintritt steht ein niedriger Einführungspreis, den Sie im Laufe der Zeit dann erhöhen.
    5. Welchen Preis verlangt man für das Produkt?
    6. Werden Rabatte angeboten?
    7. Welche Zahlungsbedingungen sind relevant?
  4. Promotion
    Die Kommunikationspolitik beschäftigt sich damit, wie Sach- oder Dienstleistungen am besten präsentiert werden sollen, beispielsweise durch klassische Werbung oder mittels Social-Media-Marketing. Dabei müssen die Werbemaßnahmen der Kommunikationspolitik zu den restlichen Überlegungen und zur Zielgruppe passen sowie ganzheitlich stimmig sein. Nur so können Sie durch aufeinander abgestimmte, verkaufsfördernde Maßnahmen ein Produkt erfolgreich am Markt etablieren. Außerdem soll das Produkt dem Endverbraucher im Gedächtnis bleiben und sein Vertrauen gewonnen werden, sodass er sich möglichst langfristig an das Unternehmen bindet.

    Diese Fragen lassen sich zum Beispiel formulieren:
    1. Welchen Kommunikationsweg wählt man?
    2. Wird klassische Werbung via Radio, TV oder Printmedien betrieben?
    3. Nutzt man die Social-Media-Kanäle?
    4. Ergreift man Sponsoringmaßnahmen oder präsentiert man das Produkt auf einer Messe?

Der erweiterte Marketing-Mix mit 7 Ps

Wie bereits erwähnt, wurden die klassischen vier Säulen des Marketing-Mix über die Zeit immer weiter ergänzt. Die folgenden drei Bestandteile haben sich dabei durchgesetzt und bilden nun zusammen mit den bereits beschriebenen 4 Ps den „7P Ansatz“.

  • 5. People
    Die Personalpolitik stellt für den Marketing-Mix ebenfalls einen wichtigen Faktor dar. Denn motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind unerlässlich, um Produkte zu verkaufen und mit den Kunden in geeigneter Weise zu interagieren. Beispielsweise steigert gut geschultes Personal die Kundenzufriedenheit, ebenso wie ein schneller E-Mail-Verkehr und ein kompetenter Kundenservice.
  • 6. Physical Facilities
    Unter dem Punkt der Ausstattungspolitik fasst man die Auswahl geeigneter Produktions- und Verkaufsstätten zusammen. Gerade im Dienstleistungssektor spielt das eine entscheidende Rolle, da sich der Kunde in dieser ausgewählten physischen Umgebung befindet, wenn er die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nimmt. So sollten etwa das Ambiente und die Verkaufsräume zum jeweiligen Produkt passen.
  • 7. Process
    Bei der Prozesspolitik werden die Abläufe des gesamten Dienstleistungsprozesses erfasst und analysiert. Die einzelnen Arbeitsschritte sollten Sie möglichst effizient gestalten sowie nach Bedarf anpassen und optimieren. So entstehen kundenorientierte Geschäftsprozesse, die die Kundenzufriedenheit steigern. Ebenso sind geeignete Prozesse, die ein gutes Krisenmanagement ermöglichen, unerlässlich.

Zusammenfassung

Fazit zum Marketing-Mix

Den Marketing-Mix können Sie flexibel anpassen bzw. um andere Strategien und Marketinginstrumente ergänzen. Neben den bekannten „7 Ps“ für den Marketing-Mix können Sie zum Beispiel noch folgende „Ps“ aufnehmen: Politics, Physics, Packaging, Public Voice, Product Positioning, Pamper.

Zusammenfassend ist zu beachten, dass der Marketing-Mix möglichst perfekt zur restlichen Unternehmensstrategie passen sollte und dabei eine ganzheitliche Sichtweise anzuwenden ist. Hierzu kann der Wechsel in die Vogelperspektive hilfreich sein, um das eigene Unternehmen sowie dessen Positionierung umfassend betrachten zu können.