CTR – Interpretieren der Online-Marketing Kennzahl für Unternehmer leicht gemacht

Für Sie als Handwerker, Einzelunternehmer oder Geschäftsführer eines mittleren Unternehmens ist klar: In der zunehmend digitalen Welt kommen Sie um Online Marketing nicht herum. Doch hierbei begegnen Ihnen immer wieder Fachwörter und Sie kommen mit Kennzahlen (auch: Key Performance Indicators, kurz: KPI) in Berührung, die stark erklärungsbedürftig sind. Eine davon ist die CTR. Was es damit auf sich hat und wie Sie diese verstehen und für Unternehmen interpretieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Drei Holzquader auf einem Tisch
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 |  Zuletzt aktualisiert am:05.03.2024

Definition: Was ist CTR?

CTR ist die Abkürzung für Click-Through-Rate. Sie gibt die Anzahl an Klicks auf ein Werbemittel oder auf ein Suchergebnis in der Google-Suche im Verhältnis zu der Anzahl der Einblendungen dieser Anzeige oder dieses Suchergebnisses (die sogenannten Impressions oder Impressionen) an.

Einfach erklärt: Je öfter eine Anzeige oder ein Suchergebnis geklickt wird, desto höher bzw. besser ist die CTR.

Wenn Sie beispielsweise als Handwerker oder Restaurantbesitzer Ihre Leistungen auf einer Webseite präsentieren oder gar durch Google Ads bewerben, möchten Sie sicher wissen, wie der Erfolg Ihrer Online Marketing-Maßnahmen aussieht. Eine KPI, um dies zu erkennen, ist die CTR. Die Click-Through-Rate ist aber nicht nur für Google bzw. die Suchmaschinen im Allgemeinen relevant, sondern dient für verschiedene Kanäle als Kennzahl, um den Marketing-Erfolg zu messen:

  • CTR Google Ads: Gibt an, wie oft eine bezahlte Anzeige bei Google geklickt wurde.
  • CTR SEO (Suchmaschinenoptimierung): Gibt an, wie oft eine Webseite, wenn Sie in den organischen SERPs (den unbezahlten Suchergebnissen) erscheint, geklickt wurde.
  • CTR Facebook: Zeigt an, wie häufig ein Beitrag oder eine Anzeige bei Facebook geklickt wurde.
  • CTR Amazon: Macht deutlich, wie oft ein Werbemittel auf Amazon angeklickt wurde.
  • CTR Newsletter: Beschreibt den Anteil der Empfänger, die nach dem Öffnen der E-Mail auf ein Angebot geklickt haben, das in der Mail verlinkt ist.

Sie sehen also: Die CTR dient Ihnen in verschiedenen Bereichen Ihrer Online-Marketing-Aktivitäten als wichtige Erfolgs-Kennzahl.

Was sagt die Click-Through-Rate aus?

Im Grunde sagt die CTR lediglich aus, wie viele Nutzer einen Link, der ihnen egal wo (in Google, Facebook, Amazon etc.) angezeigt wurde, tatsächlich geklickt haben. Je höher der Wert, desto höher und damit besser die Click-Through-Rate.

In Bezug auf Ihre Online Marketing-Aktivitäten, die Sie für Ihr kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) tätigen, spielt die CTR vor allem bei der Bewertung der Conversion Rate und des CPCs (Cost-per-click) eine entscheidende Rolle:

  • Mit dem CPC werden Werbeanzeigen, z. B. Google Ads, abgerechnet. Sie zahlen dann nicht dafür, dass die Suchmaschine Ihre Anzeige im Suchergebnis anzeigt, sondern nur dann, wenn diese auch Klicks bekommt.
  • Bekommen Ihre Ads Klicks, führen aber zu keiner Conversion, also bspw. zu keiner Reservierungsanfrage oder zu keiner Anfrage Ihrer Handwerkerleistungen, dann verpufft Ihr eingesetztes Werbebudget erfolglos.

Tipp

Interpretieren Sie die Kennzahlen und reagieren Sie bei Bedarf!

Wenn Sie also sehr viel Werbebudget für Kampagnen bezahlen, aber keine Conversions bekommen, können Sie anhand der Click-Through-Rate nachvollziehen, wie viele Nutzer geklickt haben. Wenn dies sehr viele waren, aber nur wenige Ihnen eine Anfrage geschickt haben, dann kann es sein, dass Sie an Ihrer Landingpage oder Ihrem Angebot feilen müssen. Oft sind der Content oder die Nutzerfreundlichkeit einer Webseite auch Hürden für Conversions. Wenn Sie bei der Optimierung Hilfe benötigen, empfiehlt es sich, einen SEO- oder SEA-Experten zu Rate zu ziehen.

 

CTR berechnen: Wie kann ich die CTR messen?

Grundsätzlich können Sie bereits in vielen Tools, wie der kostenlosen Google Search Console, die CTR automatisch ermitteln. Sie können aber natürlich ebenso mit der CTR-Formel die Klickrate selbst berechnen:

CTR in Prozent = (Anzahl der Klicks / Anzahl der Impressionen) x 100

Beispiel: Wird eine Ihrer Google Ads zum Beispiel 1.000 mal angezeigt und 30 mal geklickt, beträgt die CTR 3 Prozent.

Info

Eine gute CTR: Warum ist sie so wichtig für Ihre Online Werbung?

CTR hat in der Online-Werbung eine wichtige Bedeutung. Denn der Wert gibt an, wie gut Ihre Werbung auf die Besucher Ihrer Webseite abgestimmt ist. Dazu ist es erforderlich, die richtigen Keywords zu verwenden, die Sie dann in Ihren Anzeigen verwenden bzw. auf diese sie bieten.

Wie hoch sollte die Klickrate auf Ihrer Website sein?

Viele Werbetreibende in kleinen und mittelständischen Unternehmen stellen sich die Frage, was eine gute CTR ist. Es lässt sich hier jedoch keine absolute Zahl nennen. Denn ein guter CTR-Wert ist auch abhängig von der Branche, in der Sie tätig sind, und dem Wettbewerb, dem Sie online entgegentreten.

Wichtig ist vielmehr, die Click-Through-Rate als KPI (Kennzahl) genau zu beobachten und zu analysieren:

  • wie sich die eigene CTR im Zeitverlauf entwickelt

wie sie im Vergleich zu anderen Werbetreibenden liegt, die die gleichen Keywords verwenden.

Hat die durchschnittliche CTR einen Einfluss auf Google?

Ja, denn Google beispielsweise gibt Ihnen einen Preisnachlass für Anzeigen, wenn diese eine hohe Relevanz für die Suchenden bieten. Sie sollten daher bei Ihrer Online-Werbung stets darauf achten, dass diese relevant ist für Ihre Zielgruppe relevant ist. Sie muss folglich zu dem passen, was Sie bewerben möchten (Ihre Dienstleistungen, Produkten oder Möglichkeit zur Kontakt- bzw. Reservierungsanfrage).

Info

Wo kann ich die CTR / Klickrate nachsehen?

Wenn es um die eigene Webseite geht, ist die Click-Through-Rate in der Google Search Console ersichtlich. Wenn Sie Google Ads schalten, können Sie die CTR bei Google Analytics einsehen. Beide Tools stellt Google als Suchmaschine für Webseitenbetreiber kostenfrei zur Verfügung, sodass diese die eigenen Klickraten analysieren können.

Geht es um die CTR im E-Commerce, so ist der Wert beispielsweise im Falle von Amazon in der Amazon Seller Central ersichtlich. Je nach Shop-System, das Sie verwenden, gibt es zudem weitere Reporting-Tools.

Wie kann ich die CTR bei SEO und SEA optimieren?

Um die CTR für SEA (Suchmaschinenwerbung) und für SEO (Suchmaschinenoptimierung) zu optimieren, ist es wichtig zu wissen, welche Faktoren die CTR beeinflussen. An diesen können Sie dann gezielt arbeiten.

Dazu zählen vor allem:

  • Meta-Title (klickbarer Teil des Suchergebnisses): Die Kunst ist es, mit wenigen Zeichen die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erwecken. Ein guter Klick-Booster ist beispielsweise eine Jahreszahl am Ende des Titels. Ebenso empfiehlt es sich, sogenannte Power-Wörter wie beispielsweise „versandkostenfrei“ oder „neu“ einzubauen, wenn es thematisch passt.
  • Meta-Description (längerer Beschreibungstext unter dem Meta-Title im Suchergebnis): Hier geht es darum, in etwa 155 Zeichen die Vorteile Ihres Angebots, Ihrer Produkte oder Ihres Shops gut darzustellen und den User zum Klick zu animieren. Dies funktioniert meist gut mit einem sogenannten Call to Action, einer Handlungsaufforderung wie „Jetzt unverbindliches Angebot anfragen“ oder „Jetzt mehr über unsere Produkte  erfahren“. Mit dieser lassen Sie ihre Description enden.
  • Rich Snippets: Dadurch können Sie die Suchergebnisse mit Zusatzinformationen anreichern, um sie größer zu machen, und dadurch mehr Aufmerksamkeit in den Suchergebnissen zu bekommen. Beispielsweise durch Bilder bei Rezepten, Bewertungssternen oder Preisen. Das erhöht die Aufmerksamkeit der Nutzer erheblich.
  • Markenbekanntheit: Bekannte Marken werden öfter geklickt.
  • Keywords (Suchbegriffe): Da hinter jedem Keyword eine Suchintention steckt, beeinflussen sie maßgeblich die CTR. Mit unterschiedlichen Tools wie beispielsweise Ahrefs lässt sich analysieren, ob ein Keyword Klicks bringt. Wer beispielsweise nach „Buchhaltungssoftware“ sucht, sollte als erstes Suchergebnis oder als Google Ad im Idealfall Lexware buchhaltung angezeigt.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren wie die Relevanz einer Ad oder eines Suchergebnisses, das Wording einer Anzeige oder auch die vermittelten Informationen bzw. der Inhalt. Wenn Sie sich hier schwer tun, hilft es oft, einen Experten bzw. eine spezialisierte Agentur hinzuziehen.

Wie finde ich Seiten mit niedriger CTR?

Es gibt Keywords, die eine niedrige Click-Through-Rate aufweisen. Das heißt: Für diese Keywords bekommen Ihre Suchergebnisse oder Ihre Anzeigen wenig Klicks. Um im Rahmen einer CTR-Interpretation herauszufinden, welche Keywords das sind, helfen unter anderem kostenpflichtige Tools wie beispielsweise MonsterInsights.

Tipp

Kostenlose Analyse der Klicks mit der Google Search Console

Mit der Google Search Console ist die Analyse mit ein wenig mehr Aufwand jedoch auch kostenlos möglich. Um den entsprechenden Report anzuzeigen, klicken Sie nach Öffnen des Tools in der Übersicht auf „Search Console Insights“ und anschließend auf „Reports“. Hier lassen Sie sich den Punkt „Search Console“ aus dem Menü anzeigen.

Im Bericht werden die Top-Suchbegriffe von Google inklusive CTR gelistet. Nun können Sie die Keywords finden, die an den vordersten Plätzen bei Google ranken, jedoch nur eine niedrige Click-Through-Rate aufweisen. Genau diese gilt es, in eine gute Klick-Through-Rate zu verwandeln.

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