Beschwerdemanagement: Mit Reklamationen richtig umgehen

Fehler passieren in jeder Firma. Entscheidend ist, wie Sie und Ihre Mitarbeiter damit umgehen. Jede Reklamation ist eine Chance, einen unzufriedenen Kunden zurückzugewinnen. Denn bekanntermaßen ist es langfristig sinnvoller, Bestandskunden zu haben, als sich ausschließlich auf Neukundenakquise zu verlassen. Das Zauberwort lautet „systemisches Beschwerdemanagement“.

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Zuletzt aktualisiert am:31.07.2023

Wenn Kunden unzufrieden sind, heißt es schnell sein. Denn wer nicht gehört wird, wandert zur Konkurrenz ab. Das klingt zunächst überspitzt dramatisch, in der heutigen Zeit ist es aber die harte Realität für Unternehmen. Der Konkurrenzkampf ist groß, jeder Kunde zählt. Eine adäquate Reklamationsbehandlung ist daher ebenso unerlässlich wie ein breites Produktangebot und ein reibungslos funktionierender Bestellservice. Mit einem kundenorientierten Beschwerdemanagement schaffen Sie klare Regeln und Abläufe, damit Sie eingehende Beschwerden ernsthaft und für Ihre Kunden zufriedenstellend bearbeiten können.

Definition: Was ist ein Beschwerdemanagement?

Im Grunde handelt es sich um einen interaktiven Prozess innerhalb des Kundenmanagements. Sie bieten Ihren Käufern eine Plattform, sich bei etwaigen Problemen oder bei Unzufriedenheit direkt an Sie zu wenden. Selbstverständlich ist die Hauptaufgabe des Beschwerdemanagements, negative Erfahrungen zu bereinigen und die Abwanderung potenzieller Bestandskunden zu verhindern. Gleichzeitig ist es für Sie als Unternehmer aber auch eine Chance, Ihre internen Prozesse zu verbessern. Denn eine Beschwerde bietet immer das Potenzial für Verbesserungen und Optimierungen.

Beschwerde und Reklamation: Gibt es Unterschiede im Beschwerdemanagement?

Obwohl oft als Synonym füreinander verwendet, stecken hinter beiden Begriffen vollkommen unterschiedliche Bedeutungen. Was ist also eine Reklamation und was eine Beschwerde?

  • Beschwerde: Wenn ein Kunde an Sie herantritt und seinem Ärger quasi Luft machen will, handelt es sich per Definition um eine Beschwerde. Hierbei gilt keinerlei Rechtsanspruch.
  • Reklamation: Man spricht immer dann von einer Reklamation, wenn beispielsweise ein Produkt fehlerhaft oder eine Dienstleistung mangelhaft ist. In diesem Fall besteht durchaus ein Rechtsanspruch seitens des Kunden. Sie sind dann dazu verpflichtet, Abhilfe zu schaffen.

Tipp

Nehmen Sie eine Beschwerde genauso ernst wie eine Reklamation

Eine Beschwerde mag nun zunächst unwichtiger klingen als eine Reklamation. Ist sie aber nicht. Wenn Sie Ihr Beschwerdemanagement ernst nehmen, dürfen Sie Ihre Kunden nicht im sprichwörtlichen Regen stehen lassen. Nutzen Sie stattdessen den Umstand, um aus begangenen Fehlern zu lernen, Kundenmeinungen zu ermitteln und Ihre Qualität zu verbessern.

Rechtliche Grundlagen

Selbstverständlich hat jeder Kunde ein Beschwerderecht, wenn er oder sie Ihnen mitteilen möchte, dass Sie mit Ihrem Angebot unzufrieden sind. Ein Recht auf Widergutmachung etc. gibt es jedoch nicht. Anders sieht es bei Reklamationsrecht aus. Wenn sich ein Kunde bei Ihnen über ein Produkt oder eine Dienstleistung beschwert, und Mängel nachweisen kann, sind Sie zu einer Reklamation im Rahmen der Gewährleistung verpflichtet. Anders sieht es jedoch aus, wenn eine Fehlerhaftigkeit nicht nachweisbar ist. Dann liegt es im Spielraum Ihrer Mitarbeiter aus dem Beschwerdemanagement, Kulanz zu zeigen und etwas umzutauschen oder eben auch nicht.

Beschwerdemanagement ist Chefsache

Sie als Geschäftsführer müssen Ihrem Team deutlich machen, dass das Reklamationsmanagement hohe Priorität hat. Reine Lippenbekenntnisse bringen nichts. Das durchschauen Kunden und Mitarbeiter schnell. Das bedeutet nicht, dass Sie alle Aufgaben im Zusammenhang mit Kundenbeschwerden selbst erledigen müssen. Aber Sie sollten vorleben, dass Ihnen das Thema am Herzen liegt, und dafür sorgen, dass dies auch bei den Beschäftigten der Fall ist.

Welche Formen des Beschwerdemanagements gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Beschwerden, mit denen ein Unternehmen konfrontiert ist:

  • Kundenbeschwerden
  • Lieferantenbeschwerden
  • Angebotsbezogene Beschwerden
  • Beratungsbezogene Beschwerden
  • Qualitätsbezogene Beschwerden
  • Schriftliche Beschwerden
  • Persönliche Beschwerden
  • u.v.m.

Daraus ergeben sich mehrere Formen des Beschwerdemanagements, die sich mit den einzelnen Beschwerdearten befassen.

Direktes Beschwerdemanagement

Mit einem direkten Beschwerdemanagement bieten Sie Ihren Kunden eine Plattform, ihre Probleme zu thematisieren. Es ist sehr wichtig, deutlich zu machen, dass jeder eine Beschwerde artikulieren soll. Denn nur so ist es einem Unternehmen möglich, auf die Bedürfnisse der Zielgruppe einzugehen. Im Rahmen des direkten Beschwerdemanagements stehen Ihre Mitarbeiter in Kontakt mit Ihren Kunden und helfen diesen dabei, eine adäquate Lösung zu finden. Zudem umfasst es 4 Aufgabenbereiche des Beschwerdemanagements:

  • Beschwerdestimulation
  • Beschwerdeannahme
  • Beschwerdebearbeitung
  • Beschwerdereaktion

Das systematische Beschwerdemanagement dient aber nicht nur dazu, um bestehende Probleme unzufriedener Kunden aufzunehmen. Notwendig sind dafür verschiedene Kanäle. Durch ein breites Portfolio ermöglichen Sie es allen Zielgruppen, bei Bedarf auf Sie zuzukommen.

Direktes und indirektes Beschwerdemanagement im Vergleich​

Indirektes Beschwerdemanagement

Hierbei handelt es sich quasi um das Geschehen im Hintergrund. Im Rahmen des indirekten Beschwerdemanagement sammeln Sie alle Beschwerden, werten diese aus und optimieren anhand der Informationen die als mangelhaft beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen. Kurz gesagt, das indirekte Beschwerdemanagement umfasst folgende 4 Aufgaben:

  • Beschwerdeauswertung
  • Beschwerdemanagement-Controlling
  • Beschwerdereporting
  • Beschwerdeinformationsnutzung

Anhand objektiver Kennzahlen können Sie langfristig Ihre Qualität verbessern, was sich selbstverständlich auch positiv auf die Kundenzufriedenheit auswirkt.

Internes Beschwerdemanagement

Viele Unternehmen vergessen, dass nicht nur die Probleme der Kunden Ernst zunehmen sind, sondern ebenfalls die Belange der eigenen Mitarbeiter. Es bietet eine anonyme Plattform, um sich ohne Angst vor Konsequenzen zu äußern und Missstände bekannt zu machen, wie beispielsweise:

  • Korruption
  • Verletzungen interner Richtlinien
  • Unterschlagung

Gleichzeitig bietet Ihnen das interne Beschwerdemanagement aber auch die Möglichkeit, interne Probleme mit Lieferanten oder Geschäftspartnern zu thematisieren.

Ein aktives Beschwerdemanagement ist das A und O im Kundenmanagement

Warten Sie nicht darauf, dass sich Kunden bei Ihnen melden. Gehen Sie ihnen stattdessen einen Schritt entgegen und reichen Sie ihnen eine helfende Hand. Kunden, die sich nicht verstanden fühlen oder denen das Gefühl suggeriert wird, dass Ihrem Unternehmen Beschwerde, Sorgen und Probleme egal sind, verlieren schnell das Interesse und wechseln zur Konkurrenz. Aus diesem Grund istein zentrales Beschwerdemanagement als Anlaufstelle Nummer eins für alle Beteiligten essentiell, wenn es darum geht, die eigene Marke und das ganze Unternehmen zu schützen.

Grundlagen für ein kundenorientiertes Beschwerdemanagement in Unternehmen

Das A und O: Aktive Kundenkommunikation?

Jeder Ihrer Kunden muss die Möglichkeit haben, sich mit seinem Anliegen direkt und ohne langes Suchen an Ihren Betrieb zu wenden. Aus diesem Grund sollten Sie ausreichend Plattformen im Rahmen Ihres Beschwerdemanagements bieten, auf welchen man Sie erreichen kann:

  • eine einheitliche Telefonnummer
  • eine einprägsame E-Mail-Adresse (z. B. feedback@musterfirma.de)
  • feste Ansprechpartner für bestimmte Anliegen
  • mehrere Betreuer Ihrer Social Media-Kanäle

Kommunizieren Sie diese Kontaktmöglichkeiten regelmäßig. Auch wenn sich ein Kunde im Moment nicht beschweren möchte, soll er wissen, dass das ohne großen Aufwand möglich wäre und sich Ihr Unternehmen um seine Belange kümmert. Die Informationen können Sie z. B. über Ihre Firmenwebseite, Ihre Social Media-Accounts und alle Geschäftspapiere (Lieferscheine, Rechnungen, Briefbögen etc.) weitergeben.

Tipp

Teilen Sie Ihren Kunden mit, dass Ihr Beschwerdemanagement immer für sie da ist

Regen Sie Ihre Kunden dazu an, sich zu beschweren, etwa mit einer Aufforderung wie: „Wenn Sie zufrieden sind, sagen Sie es weiter. Wenn nicht, sagen Sie es uns (hier Kontaktmöglichkeit angeben).“

Im Unternehmen müssen konkret ein oder besser mehrere Mitarbeiter (u. a. für Vertretungsfälle) dafür zuständig sein, sich im Beschwerdefall um eine Lösung zu kümmern. Darüber hinaus ist jeder Mitarbeiter, egal welche Tätigkeit er im Unternehmen ausübt, angehalten, keinesfalls Kunden, die sich beschweren, abzuwimmelnoder sich kurz angebunden als „nicht zuständig“ zu bezeichnen. Am Telefon muss jeder Mitarbeiter einen solchen Kunden zumindest mit einem für die Beschwerdebearbeitung verantwortlichen Kollegen verbinden oder dem Kunden einen Rückruf innerhalb kurzer Zeit zusagen (maximal ein bis zwei Stunden).

Jede Beschwerde sollten Sie zentral erfassen und dokumentieren. Es genügt, wenn Sie z. B. mit einem einfachen Beschwerdebuch arbeiten. Dort können Sie u. a. Reklamationsgrund, Kundenlösung, Erledigungstermin, Verantwortlichkeiten und ggf. Verbesserungsmaßnahmen festhalten.

Umgang mit Reklamationen klar regeln?

Jedem, der sich im Beschwerdemanagement um Reklamationen kümmert, muss klar sein, wie er/sie sich verhalten soll und wie er/sie einem Kunden entgegenkommen darf. Folgende Eckdaten sollten Sie im Rahmen Ihres Beschwerdemanagements für Ihre Mitarbeiter klar regeln:

  1. Das Gesprächsziel muss klar sein: den Kunden wieder zufriedenzustellen und die Kundenbeziehung wieder zu verbessern.
  2. Die Gesprächsführung sollte professionell verlaufen und gut eingeübt sein. Eventuell sind Schulungen für den Umgang mit unzufriedenen Kunden sinnvoll und notwendig.
  3. Die möglichen Entschädigungs- bzw. Wiedergutmachungsangebote an Kunden müssen klar definiert sein. Zum Beispiel: Umtausch fehlerhafter oder auch falsch ausgewählter Ware ohne Beanstandung, Erstattung des Kaufpreises, Bereitstellung eines gleich- oder höherwertigen Produkts zum gleichen Preis, Nachlass auf den bereits entrichteten Kaufpreis und nachträgliche Erstattung, Nachlass auf einen künftigen Kauf, Kleine Präsente als Entschädigung, Einladung zu einer besonderen Veranstaltung
  4. Die Mitarbeiter müssen wissen, welche Entscheidung sie selbst treffen können und wann Sie gegebenenfalls Rücksprache mit dem Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung halten müssen.
  5. Können Mitarbeiter keine Lösung mit einem oder für einen Kunden finden, etwa, weil dieser überzogene Forderungen stellt oder von „normalen“ Mitarbeitern keine Vorschläge akzeptiert, muss es eine Ausnahmeregelung geben. Das betrifft beispielsweise auch den Umgang mit beleidigenden Kunden.
  6. Da Sie sich nicht um alle Kunden gleichermaßen intensiv kümmern können, sollten Sie mithilfe einer ABC-Kundenanalyse ermitteln, welche Kunden den größten Umsatz generieren. So gewährleisten Sie, dass genau diese Kunden beim Beschwerdemanagement die höchste Aufmerksamkeit bekommen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Verhalten Ihrer Mitarbeiter bei einer Reklamation anderer Kunden verschlechtern soll!

Abläufe im Beschwerdemanagement

Wenn Sie den Aufbau Ihres Beschwerdemanagements planen, sollten Sie sich an den acht Aufgaben orientieren, die wir Ihnen bereits genannt haben. Denn das Beschwerdemanagement ist ein Prozess, der einen klar geregelten Ablauf benötigt. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Phasen, die es zu berücksichtigen gilt:

  • Beschwerdestimulation: Bieten Sie Ihren Kunden verschiedene Plattformen, ihre Probleme zu äußern. Sie erreichen eine größere Zielgruppe, wenn Sie sich nicht nur auf Telefon und Post verlassen, sondern ebenfalls digitale Wege ermöglichen.
  • Beschwerdeannahme: Klären Sie die Verantwortlichkeiten und erleichtern Sie in Ihrem Reklamationsprozess den Ablauf, indem Sie mehrere Mitarbeiter im Beschwerdemanagement integrieren.
  • Reklamationsbearbeitung: Erzeugen Sie einen festgelegten Ablauf und lassen Sie Anfragen nicht liegen, sondern kümmern Sie sich zeitnah um jedes Anliegen. Dass Sie nicht sofort springen müssen, wenn Ihnen ein Kunde eine E-Mail schreibt, ist verständlich. Aber lassen Sie niemanden tagelang warten, bevor Kunden eine Rückmeldung erhalten.
  • Beschwerdereaktion: Bieten Sie Ihren Kunden eine Lösung im Rahmen des Möglichen.
  • Beschwerdeauswertung: Tragen Sie alle Beschwerden zentral zusammen. Bereiten Sie die Ergebnisse auf und stellen Sie diese alle Abteilungen zur Verfügung.
  • Beschwerdemanagement-Controlling: Ist Ihr Beschwerdemanagement wirtschaftlich? Schaffen es die Mitarbeiter, Probleme wirklich zu lösen?
  • Beschwerdereporting: Alle Informationen nützen wenig, wenn Sie den Entscheidungsträgern nicht zugänglich gemacht werden.
  • Beschwerdeinformationsnutzung: Welche Probleme gab es und wie kann das Qualitätsmanagement am besten darauf reagieren? Die Antworten erhalten Sie, wenn Sie die gesammelten Informationen aus dem Beschwerdemanagement auch wirklich nutzen.

Kundenkommunikation gestalten und Beschwerden richtig bearbeiten

Grundsätzlich gilt: Reden Sie offen und klar mit Ihren Kunden, das schafft Vertrauen. Und informieren Sie den Kunden über Fristen und Vorgehensweisen, damit er sich darauf einstellen kann. Um Beschwerden richtig zu bearbeiten, sollten Sie die Rahmenbedingungen dafür schaffen:

  • Definieren Sie feste Fristen, innerhalb derer ein Reklamationsschreiben bearbeitet werden muss. Dabei gilt: jede Eingabe sollte möglichst kurzfristig bearbeitet werden, um dem zu vermitteln, dass sein Problem für das Unternehmen wichtig ist. Wenn beispielsweise eine Beschwerde via E-Mail geäußert wird, sollte die Antwort auf den Beschwerdebrief nicht länger als ein bis drei Tage andauern.
  • Das Unternehmen bestätigt dem Kunden in jedem Fall den Eingang seiner Beschwerde.
  • Wenn Sie das Reklamationsschreiben beantworten, sollte die Eingangsbestätigung auch einen Termin enthalten, zu dem sich das Unternehmen spätestens mit einer Lösung melden wird.
  • Kommt es zu Verzögerungen im Beschwerdemanagement, informieren Sie den Kunden unverzüglich, bis wann Sie die Kundenbeschwerde bearbeiten und beantworten.
  • Fragen Sie nach Abschluss der Beschwerde beim Kunden nach, wie zufrieden er mit der Lösung war. Auch wenn es eine Antwort auf eine unberechtigte Beschwerde ist.

Tipp

Reklamationsgespräch richtig führen

Ein Kunde ruft Sie an, um seinen Unmut zu äußern und Sie müssen aus dem Stehgreif reagieren. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie es im Beschwerdemanagement ablaufen kann. Sie wollen wissen, worauf Sie achten müssen? In unserem Artikel „Reklamationsgespräche erfolgreich führen“ geben wir Ihnen wichtige Tipps.

Gibt es außerdem Tools, die mir bei der Umsetzung des Beschwerdemanagements helfen?

Auf dem Markt gibt es viele Beschwerdemanagementsysteme, die Sie nutzen können, um Ihr Beschwerdemanagement mittels Software zu optimieren. Lexware bietet Ihnen ebenfalls ein solches Tool an: Lexware warenwirtschaft. Hierbei handelt es sich um ein Warenwirtschaftssystem, welches explizit für kleine und mittlere Unternehmen konzipiert wurde. Es unterstützt Sie dabei, Ihre komplette Materialwirtschaft zentral zu steuern, sodass Sie beispielsweise Lieferschwierigkeiten verhindern. Gerade dieser Punkt ist oftmals ein Problem, mit dem viele Unternehmen zu kämpfen haben und der für negative Eindrücke beim Kunden sorgt. Neben Ein- und Verkauf optimiert es zudem die Logistik. Verkäufe gelangen durch ein angepasstes Liefersystem schneller zum Kunden – wie viele Unternehmen durch Ihr Beschwerdemanagement-Controlling wissen, ein weiterer Punkt, der heutzutage enorm wichtig für die Kundenzufriedenheit ist.

Kennzahlen definieren und Kundenzufriedenheit verbessern

Zum Beschwerdemanagement gehört, dass Sie regelmäßig über den aktuellen Stand informiert sind und ablesen können, wie sich die Lage insgesamt oder in speziellen Punkten entwickelt. Eine bewährte Möglichkeit bieten Kennzahlen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Diese können z. B. in regelmäßigen Berichten auftauchen. In der Praxis genügen wenige Beschwerdekennzahlen. Diese können Sie im Rahmen Ihres Beschwerdemanagements beispielsweise in einer Excel-Tabelle festhalten.

Info

Beispiele für Beschwerdekennzahlen:

  • Beschwerdequote = Anzahl Beschwerden /  Anzahl Käufe  * 100
  • Erfolgsquote = Anteil zufriedengestellter Kunden /  Gesamtzahl Beschwerden  * 100
  • Bearbeitungsdauer = Dauer des Bearbeitungsprozesses in Stunden/Tagen

Zudem können Sie diesen Schlüssel noch in Bezug setzen zu der Relevanz Ihrer Kunden. Denn mithilfe einer ABC-Kundenanalyse finden Sie heraus, welche Kunden den größten Umsatz einbringen und daher besondere Aufmerksamkeit benötigen.

Abschließender Tipp: Aus Beschwerden lernen

Wenn Sie sich schon die Mühe machen und versuchen, reklamierende Kunden wieder zufriedenzustellen, gehen Sie noch einen Schritt weiter: Es lohnt sich zu prüfen, wie das Unternehmen die Ursachen für die vorliegenden Beschwerden beseitigen kann. Damit können Sie Beschwerden zu diesen Sachverhalten künftig vermeiden oder wenigstens reduzieren.

Erste Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten ergeben sich fast immer aus den Gesprächen mit den unzufriedenen Kunden. Diese Hinweise sollten Sie konsequent festhalten und auf Auffälligkeiten bzw. Häufigkeiten hin untersuchen. Wenn es etwa häufig Beschwerden zur Qualität gibt, sollten Sie überlegen, welche Maßnahmen geeignet sind, in der Produktion für Abhilfe zu sorgen. Wenn sich Kunden im Rahmen des Beschwerdemanagements vermehrt über unfreundliches Personal beschweren, müssen Sie versuchen, die personellen Gründe hierfür zu finden, und gezielt Verbesserungsmaßnahmen umsetzen.

Tipp

Nehmen Sie Kundenbeschwerden ernst!

Sehen Sie sie nicht nur als lästiges Übel, sondern auch als Chance, Probleme im Unternehmen frühzeitig zu entdecken und zu beseitigen. So können Sie durch Reklamationen unzufriedene Kunden zurückgewinnen. Manchmal reicht eine einfache Entschuldigung schon aus.

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