Sachbezugswerte 2024: Diese Grenzen gelten aktuell

Als Arbeitgeber können Sie Ihren Arbeitnehmern einen Zuschuss in Form von Sachbezügen gewähren. Diese werden jährlich an die Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Wie hoch die Sachbezugswerte 2024 sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Miniatur Einkaufswagen neben einem Laptop
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 |  Zuletzt aktualisiert am:11.12.2023

Überblick: Was sind Sachbezugswerte?

Sachbezugswerte gehören zum beitragspflichtigen Arbeitsentgelt, werden aber nicht als Geldleistung gewährt. Zu den Sachbezugswerten zählen zum Beispiel Verpflegung, Kleidung, kostenloses oder vergünstigtes Wohnen und Jobtickets.

Wie hoch die Sachbezugswerte sind, wird von der Bundesregierung für jedes Kalenderjahr im Voraus festgelegt. Damit wird sichergestellt, dass für Arbeitnehmer, die Sachbezüge statt Barlohn erhalten, ein einkommensgemäßer Sozialversicherungsbeitrag entrichtet wird.

Das ist wichtig, da sie nur dann Anspruch auf volle Leistungen aus der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung sowie eine Arbeitsförderung haben. Ohne die Festlegung der Sachbezugswerte würde nur der gezahlte Arbeitslohn gezählt werden, nicht aber die erhaltenen Sachbezüge.

Info

Vertragliche Vereinbarung notwendig

In Deutschland müssen Sie Sachbezüge auch im Jahr 2024 mit Ihren Arbeitnehmern vertraglich vereinbaren. Sie gelten nur dann, wenn sie „zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn“ gewährt werden. Eine Barauszahlung von Sachbezügen ist nicht möglich.

Wann werden Sachbezugswerte angesetzt?

Sie können nicht alle Dienstleistungen oder Benefits als Sachbezug ansetzen. Sie gelten nur für Leistungen, bei denen Ihre Arbeitnehmer einen quantifizierbaren geldwerten Vorteil erhalten. Das heißt, sie bekommen etwas kostenlos oder vergünstigt, für das sie im Normallfall hätten bezahlen müssen.

Die häufigsten Sachbezugswerte sind:

  • Unterkunft: Kostenloser oder verbilligter Wohnraum
  • Verpflegung: Kostenlose oder vergünstigte Mahlzeiten in der unternehmenseigenen Kantine
  • Fahrtkostenzuschuss: Jobtickets für den ÖPNV oder Kilometerpauschale beim Auto
  • Private Zusatzversicherungen: Krankenzusatzversicherung, Zahnzusatzversicherung, Krankengeld

Steuerliche Behandlung: Wann sind Sachbezüge steuerfrei?

Nach § 8 Abs. 1 Sätze 2 und 3 EstG gehören Sachbezüge auch im Jahr 2024 zu den „Einnahmen in Geld, zweckgebundene Geldleistungen, nachträgliche Kostenerstattungen und Geldsurrogate“. Sie sind damit steuer- und sozialversicherungspflichtig. Das heißt, dass sich durch Sachbezüge der Bruttolohn und damit auch die Lohnsteuer sowie Beiträge zur Sozialversicherung für den Mitarbeiter erhöhen.

Achtung

Freigrenze für Sachbezüge beachten

Es gibt jedoch eine Freigrenze für Sachbezüge. Diese liegt seit 2022 bei 50 Euro. Pro Mitarbeiter und Monat sind also Sachbezüge bis zu einem gesamten Wert von 50 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EstG). Beachten Sie jedoch immer auch den Bezug zum Monat und übertragen Sie nicht verwendete Beiträge nicht in den nächsten Monat. Liegen Sie auch nur einen Cent über der Freigrenze, werden die Sachbezüge für diesen Monat abgabepflichtig.

Übersetzt heißt das: Liegt die Summe der Sachbezüge im Monat unter 50 Euro, fallen keine Steuern und Sozialversicherungsabgaben an. Wird die Freigrenze aber überschritten, sind die Sachbezüge wie Bruttolohn zu behandeln – sie werden steuer- und sozialversicherungspflichtig.

Als Arbeitgeber können Sie Sachbezüge einschließlich der damit verbundenen Abgaben immer als Betriebsausgabe steuerlich absetzen.

Auch für Auswärtstätigkeiten Ihrer Mitarbeiter gibt es eine Ausnahme. Hier gelten beim Verpflegungsmehraufwand die jeweiligen Verpflegungspauschbeträge im Sinne der Verpflegungskostenpauschale und der Nachweis der tatsächlichen Kosten. Diese Aufwendungen können Sie zu 100 % steuerfrei erstatten.

Achtung bei der monatlichen Freigrenze

Wenn Sie zum Beispiel im Januar 2024 Sachbezüge im Wert von 36 Euro gewährt haben, dürfen Sie den Restbetrag von 14 Euro nicht einfach in den Februar übertragen. Sie sollten auch nicht mehrere Monate zusammenfassen und eine größere Zuwendung gewähren, denn die Freigrenze von 50 Euro gilt für jeden Monat separat.

Info

Warum wird der Sachbezug vom Nettolohn abgezogen?

Sie müssen den Bruttowert eines Sachbezugs immer vom Nettolohn abziehen. Ansonsten würden Sie den Betrag mit der Gehaltsabrechnung noch einmal auszahlen. Ein Arbeitnehmer hätte eine Leistung dann doppelt erhalten.

Wie hoch sind die Sachbezugswerte 2024?

Im November 2023 stimmte der Bundesrat den neuen Sachbezugswerten für 2024 zu. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen diese zum Teil deutlich an. Verantwortlich dafür ist die Inflation und das aktuell hohe Preisniveau in Deutschland.

Sachbezugswerte für Verpflegung

Sachbezugswerte für Verpflegung gelten für Mahlzeiten, die Sie an Arbeitstagen unentgeltlich oder verbilligt an Ihre Mitarbeiter ausgeben. Diese Sachbezugswerte betragen zum 1. Januar 2024 monatlich 313 Euro.

Frühstück wird dabei anders bewertet als Mittagessen und Abendessen:

  • Für ein Frühstück sind 2,17 Euro
  • für Mittag- oder Abendessen 4,13 Euro je Kalendertag anzusetzen
  • Der Gesamtwert für die Verpflegung beträgt damit täglich 10,43 Euro

Sachbezugswerte für Unterkünfte

Sie können Ihren Mitarbeitern eine freie (Gemeinschafts-)Unterkunft auf dem Firmengelände oder in Ihrer eigenen Unterkunft gewähren. Der Sachbezugswert  für eine Unterkunft oder die Miete beträgt 278,00 Euro pro Monat. Für jeden Kalendertag liegt der Wert somit bei 9,27 Euro.

Haben Sie eine freie Wohnung, die Sie Ihrem Arbeitnehmer kostenfrei oder verbilligt überlassen, wird der ortsübliche Mietpreis angesetzt. Denn für freie Wohnungen gibt es keinen amtlichen Sachbezugswert. Stattdessen gelten feste Quartalspreise der Sozialversicherungsentgeltverordnung.

Auch Arbeitnehmer unter 18 und Auszubildende erhalten alle Sachbezugswerte – für Unterkünfte und Verpflegung – 2024 in der gleichen Höhe.

Sind Sachbezüge 2024 aus Arbeitgebersicht sinnvoll?

Auf den ersten Blick mögen Sachbezüge mehr Arbeit bedeuten. Mit ihnen zeigen Sie Ihren Mitarbeitern aber Ihre Wertschätzung und bieten Ihren Beschäftigten einen geldwerten Vorteil. Wichtig ist dafür nur, dass Sie unter der monatlichen Freigrenze bleiben. Ansonsten unterliegen steuerfreie Sachbezüge schnell der Abgabenpflicht und der geldwerte Vorteil geht verloren.

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