Der Kostenvergleich
Das K.o.-System
Um bei sehr vielen Alternativen ein wenig vorzusortieren, bietet sich das K.o.-System an. So können ungeeignete Angebote ausgeschlossen werden, bevor man wirklich in die Bewertung der Alternativen einsteigt. Das spart viel Zeit, denn man muss sich mit den ungeeigneten Möglichkeiten gar nicht erst intensiv auseinander setzen und kann sich voll auf die entscheidungsrelevanten Vorschläge konzentrieren.
Und so geht´s:
- Eine Liste von Kriterien aufstellen, die erfüllt werden müssen. Dabei möglichst genau die Vorgaben definieren, sonst tut man sich hinterher bei der Bewertung schwer. Aber auch nicht zu kleinteilig werden, sonst bleibt nachher keine Alternative mehr übrig.
- Jetzt die Kriterien nach ihrer Relevanz und dem Aufwand, den die Überprüfung erfordert, sortieren. K.o.-Kriterien nach vorne und alles was schnell und leicht zu überprüfen ist ebenfalls.
- Dann jeden Vorschlag bzw. jedes Angebot anhand der Kriterien überprüfen. Was die Kriterien nicht erfüllt fliegt raus. Zack.
Das Ergebnis: eine Liste von Alternativen, die alle Kriterien erfüllen!
Je nach Menge der nun noch übrigen Möglichkeiten haben wir dann:
- einen eindeutigen Sieger, der allen unseren Anforderungen gerecht wird,
- ein paar Vorschläge, unter denen wir jetzt viel einfacher wählen können,
- oder leider keine einzige Möglichkeit mehr, denn keines der Angebote entspricht unseren Vorstellungen. Jetzt müssen wir uns entweder neu auf dem Markt umschauen oder prüfen, ob wir an der einen oder anderen Stelle nicht einen Kompromiss eingehen können.
Die Entscheidungsmatrix
Nehmen wir an, wir haben jetzt unsere Entscheidungsvorlage auf eine überschaubare Zahl an Angeboten reduziert. Dann bleibt uns jetzt noch, die einzelnen Möglichkeiten zu bewerten und so die beste Alternative heraus zu filtern.
Dabei hilft die Entscheidungsmatrix. Alle Alternativen werden anhand vorher definierter, rationaler Kriterien bewertet, diejenige mit den meisten Punkten gewinnt. Und so geht’s:
- Die Alternativen festlegen, zwischen denen entschieden werden soll.
- Die Entscheidungskriterien festlegen. Dabei immer auf eine positive Formulierung achten, denn es gibt ja nachher Punkte für die Erfüllung der Kriterien.
- Jetzt jedes Angebot anhand der Kriterien mit Punkten bewerten (6 = optimale Erfüllung, 1 = marginale Erfüllung des Kriteriums) und diese aufsummieren.
- Wer die meisten Punkte hat gewinnt.
Gewichtete Entscheidungsmatrix
Ein bisschen genauer als die einfache Entscheidungsmatrix ist die gewichtete Entscheidungsmatrix.
Nicht alle Kriterien, die wir in unsere Liste aufnehmen, sind schließlich gleich wichtig. Um dies zu berücksichtigen, weisen wir den einzelnen Punkten mit Hilfe von Prozentzahlen oder eines Rankings eine Gewichtung zu. Damit multiplizieren wir dann jeweils die vergebenen Punkte, so dass wichtige Merkmale mehr ins Gewicht fallen als unwichtigere.
Alles andere funktioniert genauso wie bei der einfachen Entscheidungsmatrix.
Die Portfolio-Methode
Geht es um komplexe Investitionsentscheidungen, dann reichen die bisher genannten Entscheidungsmethoden meist nicht aus. Da braucht es schon etwas mehr, um die meist komplexe Situation abzubilden und eine vernünftige und fundierte Entscheidung zu treffen.
Expansion nach China? Diversifikation oder Konzentration auf das Kerngeschäft? Aufstockung des Maschinenparks oder Einbindung von mehr Subunternehmern? Produkt A oder B weiter nach vorne treiben? Das alles lässt sich kaum mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix darstellen und überblicken.
Eine klassische Methode bei der Frage, wie die Relation zwischen Risiko und Gewinn optimiert werden kann, ist die Analyse der Situation mithilfe der Portfolio-Methode bzw. der klassischen 4-Felder-Matrix der Boston Consulting Group. Mit ihrer Hilfe können unrentable Produkte oder Geschäftsbereiche identifiziert, sowie Marktchancen und unbesetzte Nischen aufgezeigt werden. Daher dient sie sehr häufig als Grundlage für unternehmerische Investitionsentscheidungen.