Zusammenfassung
Das Gegenkonto im Überblick
- Das Gegenkonto ist ein Buchungskonto, das den Gegenpart zum Hauptkonto darstellt.
- Jeder Geschäftsvorfall wird in der doppelten Buchführung im Soll und Haben gebucht.
- Buchungskonten bestehen aus einem spezifischen Text und einer Ziffernfolge (Kontonummer).
- Die Pflicht zur doppelten Buchführung ist im Handelsgesetzbuch bzw. der Abgabenordnung geregelt.
- Die Nutzung einer Buchhaltungssoftware erleichtert die Arbeit mit Konten und Gegenkonten erheblich.
Definition
Was ist ein Gegenkonto?
Ein Gegenkonto ist ein Buchungskonto, das in der doppelten Buchführung genutzt wird, um jeden Geschäftsvorfall korrekt zu erfassen. Es stellt den Gegenpol zum Hauptkonto dar und wird entweder auf der Soll- oder Habenseite geführt. Dieses Prinzip ermöglicht eine vollständige und transparente Erfassung aller Geschäftsvorfälle.
Die Funktion des Gegenkontos in der Buchführung
Das Gegenkonto ergänzt das Hauptkonto in der doppelten Buchführung. Es sorgt dafür, dass jede Buchung in zwei Bereichen – Soll und Haben – erfasst wird, um die Buchführung transparent und vollständig zu gestalten.
Das Prinzip von Soll und Haben
Entgegen der möglicherweise naheliegenden Annahme, dass Soll und Haben mit „Minus“ und „Plus“ gleichzusetzen sind, haben diese Begriffe in der Buchhaltung eine andere Bedeutung. Sie stehen vielmehr für folgende Paarungen, die dasselbe ausdrücken:
- Hauptkonto und Gegenkonto
- Links und rechts
- Soll und Haben
Vielleicht kennen Sie das sogenannte „T-Konto“, das eine zentrale Rolle bei der Buchhaltung spielt.
Das Konto und das Gegenkonto in der Buchführung
Aus buchhalterischer Sicht bezeichnet der Begriff „Konto“ nicht ein Bank- oder Firmenkonto, sondern ein Buchungskonto, das verwendet wird, um einen bestimmten Geschäftsvorfall zu dokumentieren.
Ein solches Buchungskonto besteht aus einer Kontonummer sowie aus einem beschreibenden Text, wie „4650 Bewirtungskosten“ („Bewirtungskosten“ ist ein Aufwandskonto, das in der Regel im Soll bebucht wird). Das dazugehörige Gegenkonto, wie z. B. „1000 Kasse“ oder „1200 Bank“ (Aktivkonto der Bilanz) wird in unserem Beispiel bei Bezahlung der Bewirtungskosten auf der rechten Seite, im Haben, bebucht, da der Betrag entweder aus der Kasse oder vom Bankkonto abfließt.
Merksatz:
- Aufwendungen werden in der Regel auf der Soll-Seite verbucht.
- Erträge werden in der Regel auf der Haben-Seite erfasst.
- Konten der Aktivseite der Bilanz werden im Soll erhöht und Haben vermindert.
- Konten der Passivseite der Bilanz werden im Haben erhöht und im Soll vermindert.
Wer ist zur doppelten Buchführung verpflichtet?
Die Verpflichtung zur doppelten Buchführung ist im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt. Laut § 238 HGB muss jeder Kaufmann Bücher führen, aus denen sowohl seine Vermögenslage als auch seine Handelsgeschäfte eindeutig hervorgehen. Diese Geschäftsbücher müssen den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung entsprechen. Die Kaufmannseigenschaft kann auf verschiedene Weise entstehen (siehe §§ 1 ff. HGB). Die steuerrechtliche Buchführungspflicht orientiert sich zum einen an den handelsrechtlichen Vorgaben (siehe § 140 AO) hat aber auch eigene Vorschriften, die sich nach Gewinn bzw. Umsatz richten (siehe § 141 AO). Bei bestimmten Berufsgruppen, wie z. B. bei Freiberuflern und kleinen Unternehmen entfällt in der Regel die Pflicht zur doppelten Buchführung.
Zu diesen freien Berufen gehören beispielsweise:
- Ärzte
- Künstler
- Steuerberater
- Rechtsanwälte
- Architekten
- Hebammen
Diese Ausnahmen greifen jedoch nur dann, wenn die entsprechende berufliche Tätigkeit nicht im Rahmen einer Kapitalgesellschaft ausgeführt wird.
Wenn Sie außerdem als Firmen- oder Existenzgründer nicht zu den zuvor genannten Berufsgruppen gehören, sollten Sie sich mit dem Gegenkonto bzw. generell den Vorschriften zur Buchführung vertraut machen, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
Wie kann Sie eine Buchhaltungssoftware bei den Buchungen mit Gegenkonto unterstützen?
Für Freelancer, Kleinunternehmer und Existenzgründer gehört die Finanzbuchhaltung oft zu den herausfordernderen Aufgaben, darunter fallen natürlich auch die Buchungen der Haupt- und Gegenkonten. Gleichzeitig ist die Buchhaltung unverzichtbar, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen und die finanzielle Übersicht zu behalten. Eine moderne Online-Buchhaltungssoftware wie Lexware Office kann dabei eine große Unterstützung bieten.
Dabei stehen Ihnen alle benötigten Funktionen in einem einzigen Programm zur Verfügung. Dadurch müssen Sie sich keine tiefgehenden Buchhaltungskenntnisse aneignen und können direkt loslegen.