Prämienlohn

Der Prämienlohn ist eine leistungsbezogene Entlohnungsform, bei der die Vergütung an die erbrachte Mehrleistung gekoppelt ist. Höhere Leistungen werden besser entlohnt. Wann der Prämienlohn sinnvoll eingesetzt wird, wann er ungeeignet ist und wie Sie ihn berechnen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zuletzt aktualisiert am 23.10.2024

Zusammenfassung

Prämienlohn im Überblick

  • Der Prämienlohn belohnt überdurchschnittliche Leistungen durch eine zusätzliche Vergütung.
  • Prämienlohn ergänzt das Grundgehalt und wird bei messbaren Mehrleistungen gezahlt.
  • Es gibt verschiedene Formen, wie Qualitäts- oder Quantitätsprämien.
  • Prämienlohn erfordert klare Bezugsgrößen und Kriterien.
  • Vorteile sind gesteigerte Motivation, mögliche Nachteile Überforderung und Konkurrenzdruck.
  • Der Prämienlohn ist steuerpflichtig und gehört zum Bruttogehalt.

Info

Der Prämienlohn ist eine Sonderform des leistungsbezogenen Lohns, bei der Arbeitnehmer für Mehrleistungen über das normale Maß hinaus belohnt werden. Er ergänzt das Grundgehalt und wird in der Regel bei Erreichen festgelegter Ziele oder Kriterien gezahlt. Anders als einmalige Sonderprämien wird der Prämienlohn kontinuierlich gewährt, wenn die Leistungsvorgaben übertroffen werden. Die Prämie muss sich auf messbare Leistungen beziehen und kann auf unterschiedliche Arten bemessen werden, wie Qualität, Quantität oder Kosteneinsparungen.

Wie funktioniert der Prämienlohn?

Der Prämienlohn basiert auf dem Prinzip der Leistungssteigerung. Je höher die erbrachte Leistung, desto höher fällt die Prämie aus. Diese Form der Entlohnung eignet sich besonders in Bereichen wie Produktion, Forschung oder Verkauf, ist jedoch in vielen Branchen möglich.

  • Der Prämienlohn wird zusätzlich zum Grundgehalt gezahlt.
  • Er muss an eine messbare Mehrleistung gekoppelt sein.
  • Unternehmen können verschiedene Bezugsgrößen heranziehen, wie Qualität, Quantität oder Einsparungen.
  • Im Arbeitsvertrag werden die Prämienkriterien klar festgehalten.

Während der Akkordlohn rein auf die Menge der produzierten Stücke abzielt, kann der Prämienlohn auf viele verschiedene Leistungsparameter angewendet werden. Dadurch ist er flexibler und vielseitiger einsetzbar.

Prämienlohnformen und Beispiele

Es gibt unterschiedliche Prämienlohnformen, die jeweils auf bestimmte Mehrleistungen abzielen.

  • Qualitätsprämie: Wird gezahlt, wenn die Qualität der hergestellten Produkte besonders hoch ist. Die Kennzahl zur Bewertung könnte etwa die Menge der Ausschussware sein.
  • Quantitätsprämie: Diese Form ähnelt dem Akkordlohn. Sie wird auf eine bestimmte Produktionsmenge festgelegt und belohnt höhere Stückzahlen.
  • Ersparnisprämie: Diese Prämie wird vergeben, wenn Angestellte den Materialverbrauch reduzieren.
  • Nutzungsprämie: Zielt darauf ab, Maschinen effizienter zu nutzen und Stillstand zu reduzieren.
  • Terminprämie: Belohnt Arbeitnehmer, wenn sie eine Aufgabe früher oder pünktlich abschließen.
  • Ideenprämie: Wird gezahlt, wenn Angestellte wertvolle Vorschläge zur Prozessoptimierung einbringen.
  • Einzel- und Gruppenprämien: Hierbei wird entweder die Leistung eines Einzelnen oder die eines ganzen Teams honoriert.

Qualitätsprämie

Die Qualitätsprämie wird vergeben, wenn die Qualität der Arbeit über dem Durchschnitt liegt. Diese Qualität kann anhand der Ausschussware oder Reklamationen gemessen werden.

Quantitätsprämie

Die Quantitätsprämie wird auf Basis der Menge der produzierten Ware vergeben. Sie ähnelt dem Akkordlohn, erlaubt aber mehr Flexibilität in der Bewertung der Arbeitsleistung. 

Ersparnisprämie

Diese Prämie wird vergeben, wenn Mitarbeiter den Verbrauch von Rohstoffen reduzieren. Beispielsweise könnte in einem Monat weniger Material verbraucht werden, was zu einer Einsparung führt.

Vor- und Nachteile des Prämienlohns

Wenn Sie Prämienlohn einsetzen, sollten Sie sowohl die Vorteile als auch die Nachteile abwägen.

  • Motivation: Prämienlohn kann die Motivation und Produktivität Ihrer Angestellten steigern.
  • Risiken: Hohe Anforderungen können zu Überlastung und erhöhten Krankheitsausfällen führen.
  • Teamgeist: Bei Gruppenprämien kann der Teamzusammenhalt gestärkt werden.
  • Konkurrenzdruck: Zu hohe Prämienziele könnten Konkurrenz unter den Mitarbeitern fördern.

Prämienlohn berechnen und versteuern

Die Berechnung des Prämienlohns variiert je nach Prämienform. Beispielsweise basiert die Quantitätsprämie auf der Menge der hergestellten Produkte. Wichtig ist, dass der Prämienlohn in die Lohnabrechnung integriert und versteuert wird.

  • Der Prämienlohn wird als Teil des Bruttogehalts versteuert.
  • Er erfordert einen höheren Verwaltungsaufwand, da die Prämie für jeden Mitarbeiter individuell berechnet wird.