Rating

Der Begriff „Rating“ steht für die Bewertung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Diese Beurteilung wird von Banken oder Rating-Agenturen durchgeführt und dient als Grundlage für Kreditentscheidungen. Eine gute Note kann zu günstigeren Kreditkonditionen führen, während eine schlechte Bewertung die Kreditvergabe erschwert. Die Unternehmen erhalten jedoch oft nur die Bewertung selbst und keine Erklärung, wie diese zustande kommt.

Zuletzt aktualisiert am 26.11.2024
© style67 - stock.adobe.com

Info

Rating im Überblick

  • Das Rating ist ein wichtiger Faktor für die Kreditvergabe.
  • Ein Rating bewertet die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.
  • Es beeinflusst die Kreditbedingungen wie Zinssätze und Laufzeiten.
  • Wichtige Kriterien für das Rating sind die finanzielle Situation, die Managementkompetenz und die Marktposition.
  • Unternehmen erhalten in der Regel keine detaillierte Rückmeldung zu ihrer Note.
  • Ein schlechtes Rating kann die Finanzierung eines Unternehmens erschweren.

 

Definition

Was ist Rating?

Ein Rating ist die Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens durch Banken oder Rating-Agenturen. Anhand verschiedener Kriterien, wie zum Beispiel der finanziellen Lage oder der Unternehmensführung, wird eine Note vergeben. Diese Bewertung hat direkten Einfluss auf die Kreditkonditionen eines Unternehmens. Das Rating dient somit als Basis für Kreditentscheidungen.

Was hat es mit den Rating-Noten auf sich?

Rating-Noten sind für viele Unternehmen undurchsichtig. Banken und Rating-Agenturen geben üblicherweise keine detaillierten Erklärungen dazu, wie die Bewertung zustande kommt. Dies erschwert es den Unternehmen, ihre Note zu verbessern. Trotzdem müssen sie der Bank alle erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen.

Die Noten dienen den Kreditinstituten als Grundlage für die Kreditvergabe, die Zinsen und die Laufzeit. Die Bewertungssysteme unterscheiden sich oft zwischen den Instituten, wobei einige das deutsche Schulnotensystem, andere das amerikanische verwenden.

Welche Kriterien spielen beim Rating eine Rolle?

Die Kriterien, die Banken und Agenturen bei der Bewertung heranziehen, variieren, aber es gibt einige gemeinsame Faktoren:

  • Kompetenz des Managements
  • Innerbetriebliche Faktoren
  • Markt- und Wettbewerbssituation
  • Finanzielle Situation
  • Zukunftsprognose des Unternehmens
  • Verhältnis zur Bank
  • Auskunfts- und Zahlungsverhalten

Kompetenz des Managements

Die Kompetenz des Managements ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Führungskräfte, die Fehlentscheidungen treffen, können dem Unternehmen erheblich schaden. Daher ist die Qualität des Managements ein zentrales Kriterium bei der Bewertung der Bonität. Besonders im Mittelstand gibt es häufig Probleme wie mangelnde Nachfolgeplanung, fehlende Eigenkapitalausstattung und unklare strategische Konzepte.

Typische Herausforderungen des Mittelstands

  • Familiäre Strukturen, die langfristige Perspektiven behindern
  • Geringe Eigenkapitalausstattung
  • Fehlende schriftlich fixierte strategische Konzepte
  • Reaktives Verhalten
  • Mangelnde Kommunikation mit der Bank
  • Kostenmanagement wird nicht systematisch durchgeführt

Die Bewertung erfolgt durch den Bankberater, der verschiedene Informationsquellen wie Gespräche, Betriebsbesichtigungen und Kreditunterlagen nutzt.

Innerbetriebliche Faktoren im Rating

Neben der Managementkompetenz ist auch die Qualität der innerbetrieblichen Prozesse wichtig. Besonders für den Mittelstand sind betriebswirtschaftliche Planungs- und Steuerungselemente entscheidend. Dazu zählen:

  • Unternehmensplanung und -steuerung
  • Organisation und Personalwesen
  • Rechnungs- und Finanzwesen

Besonderes Augenmerk legen Banken auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen, die sie aus den eingereichten Unterlagen und internen Auswertungen entnehmen.

Markt- und Wettbewerbssituation

Unternehmen agieren in einem wirtschaftlichen Umfeld, das sich ständig ändert. Banken prüfen im Rahmen eines Ratings auch die Marktentwicklung, Branchensituation und die Wettbewerbsposition.

Wettbewerbsintensität

Die Zahl und Stärke der Mitbewerber beeinflussen den Markterfolg eines Unternehmens. Je größer die Konkurrenz, desto schwieriger wird es, Umsätze zu steigern und gute Preise zu erzielen.

Wettbewerbsposition

Die Wettbewerbsposition eines Unternehmens wird anhand der Produktqualität, der Kundenorientierung und des Preis-Leistungs-Verhältnisses bewertet. Starke Unternehmen können sich auch in umkämpften Märkten behaupten.

Finanzielle Situation

Die finanzielle Lage eines Unternehmens ist das Herzstück des Ratings. Banken analysieren die Jahresabschlüsse und betriebswirtschaftlichen Auswertungen, um die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu beurteilen.

Jahresabschlüsse oder EÜR

Banken prüfen Jahresabschlüsse, Einnahmen-Überschuss-Rechnungen (EÜR) und die Vermögens- und Schuldenaufstellungen der letzten drei Jahre. Sie legen besonderen Wert auf die Aktualität der Zahlen und erstellen betriebswirtschaftliche Kennzahlen, um die Entwicklung des Unternehmens zu beurteilen.

Aufstellung des Jahresabschlusses

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses sollten Unternehmen darauf achten, dass:

  • Umsatzerlöse und Kosten detailliert dargestellt werden
  • Betriebsvermögen und Verschuldung klar beschrieben sind
  • Angaben zur Gewinnverwendung und zu Ausschüttungen offengelegt werden

Verhältnis zur Bank

Eine langjährige Geschäftsbeziehung zur Bank und ein gutes Informationsverhalten spielen ebenfalls eine Rolle im Rating. Je transparenter das Unternehmen gegenüber der Bank ist, desto positiver fällt die Beurteilung aus.

Info

Auskunftsverhalten beeinflusst die Bewertung

Unternehmen, die regelmäßig und unaufgefordert aktuelle Unterlagen einreichen, werden von den Banken positiv bewertet. Verzögerungen oder eine mangelnde Informationspolitik können das Rating negativ beeinflussen.

Zahlungsverhalten

Ein weiteres Kriterium im Rating ist das Zahlungsverhalten des Unternehmens. Banken überwachen die Kontoführung und die Einhaltung der Kreditlinien genau. Regelmäßige Skontozahlungen und pünktliche Zahlungen werden positiv bewertet.

Transparenz und Information als Basis für Rating-Gespräche

Eine gute Informationspolitik ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Bank. Unternehmen sollten Banken regelmäßig über ihre finanzielle Lage und ihre Geschäftsstrategie informieren, um unerwartete Überraschungen zu vermeiden und das Rating zu verbessern.