Zusammenfassung
Buchungssatz im Überblick
Buchungssätze sind essenziell für die ordnungsgemäße Buchführung.
- Sie bestehen aus der Formel Soll an Haben.
- Buchungssätze werden in sog. T-Konten erfasst.
- Es gibt vier Kontoarten: Aktiv-, Passiv-, Ertrags- und Aufwandskonten.
- Einfache Buchungssätze betreffen zwei Konten, zusammengesetzte Buchungssätze mehrere.
- Die Buchung hängt davon ab, ob es sich um Zugänge oder Abgänge handelt.
Definition
Was ist ein Buchungssatz?
Ein Buchungssatz ist eine standardisierte Buchungsanweisung in der doppelten Buchführung. Er gibt an, welche Konten von einem Geschäftsvorfall betroffen sind und ob die Buchung im Soll oder im Haben erfolgt. Jeder Buchungssatz folgt der Grundregel „Soll an Haben“ und dient der systematischen Erfassung aller Geschäftsvorfälle.
Wie funktionieren Buchungssätze?
Ein Buchungssatz zeigt an, wie ein Geschäftsvorfall auf den entsprechenden Konten verbucht wird. In der doppelten Buchführung bedeutet das:
- Mindestens zwei Konten sind betroffen
- Eine Buchung erfolgt auf der Soll-Seite, die andere auf der Haben-Seite
- Die Summen auf beiden Seiten müssen immer übereinstimmen
Ein einfaches Beispiel: Sie heben 500 Euro aus der Kasse ab und zahlen sie auf Ihr Geschäftskonto ein.
Buchungssatz:
Bank 500 € an Kasse 500 €
Die vier Kontoarten in der Buchhaltung
Die Buchhaltung unterscheidet zwei Hauptkategorien von Konten: Bestandskonten und Erfolgskonten. Diese unterteilen sich in vier Kontoarten:
1. Aktivkonto
- enthält das Vermögen eines Unternehmens
- Beispiele: Kasse, Bank, Forderungen, Maschinen
- Zugang im Soll, Abgang im Haben
2. Passivkonto
- erfasst das Kapital und Verbindlichkeiten
- Beispiele: Eigenkapital, Darlehen, Verbindlichkeiten
- Zugang im Haben, Abgang im Soll
3. Ertragskonto
- erfasst Einnahmen, die das Eigenkapital erhöhen
- Beispiele: Umsatzerlöse, Mieterträge
- Zugang im Haben, Abgang im Soll
4. Aufwandskonto
- Erfasst Kosten, die das Eigenkapital verringern
- Beispiele: Miete, Gehälter, Materialkosten
- Zugang im Soll, Abgang im Haben
Aktivkonto
Soll (Zugang) und Haben (Abgang)
Passivkonto
Soll (Abgang) und Haben (Zugang)
Ertragskonto
Soll (Zugang) und Haben (Abgang)
Aufwandskonto
Soll (Abgang) und Haben (Zugang)
In 5 Schritten zum Buchungssatz
Mit diesen fünf Schritten können Sie einen Buchungssatz einfach formulieren:
- Betroffene Konten bestimmen (z. B. Kasse, Bank, Verbindlichkeiten)
- Kontenart festlegen (Aktivkonto, Passivkonto, Ertragskonto, Aufwandskonto)
- Bewegung des Kontos bestimmen (Zugang oder Abgang?)
- Soll- und Haben-Seite festlegen (je nach Kontoart)
- Buchungssatz formulieren
Praxisbeispiel: Einfache Buchungssätze
Angenommen, Sie begleichen eine Lieferantenrechnung in Höhe von 100 Euro per Banküberweisung.
Die betroffenen Konten:
- Bank (Aktivkonto)
- Verbindlichkeiten (Passivkonto)
Bewegung:
- Bank: Abgang (Haben)
- Verbindlichkeiten: Abgang (Soll)
Buchungssatz:
Verbindlichkeiten 100 € an Bank 100 €
Zusammengesetzte Buchungssätze
Ein zusammengesetzter Buchungssatz entsteht, wenn mehr als zwei Konten betroffen sind.
Beispiel: Sie kaufen eine Maschine für 10.000 Euro netto. Die Vorsteuer beträgt 1.900 Euro.
Die betroffenen Konten:
- Maschinen (Aktivkonto)
- Vorsteuer (Aktivkonto)
- Verbindlichkeiten (Passivkonto)
Bewegung:
- Maschinen: Zugang (Soll)
- Vorsteuer: Zugang (Soll)
- Verbindlichkeiten: Zugang (Haben)
Buchungssatz:
Maschinen für 10.000 € + Vorsteuer mit 1.900 € ergibt an Verbindlichkeiten 11.900 €
Ein komplexes Beispiel: Firmenwagenkauf mit Anzahlung
Ein Firmenwagen kostet 41.650 Euro brutto. Sie leisten eine Anzahlung von 6.650 Euro per Banküberweisung.
Die betroffenen Konten:
- Fuhrpark (Aktivkonto)
- Vorsteuer (Aktivkonto)
- Bank (Aktivkonto)
- Verbindlichkeiten (Passivkonto)
Buchungssatz:
Fuhrpark 35.000 € + Vorsteuer 6.650 € an Bank 6.650 € + Verbindlichkeiten 35.000 €
Tipp
Buchungssätze mit Software einfach erstellen
Buchungssätze zu bilden, kann anfangs herausfordernd sein. Nutzen Sie eine Buchhaltungssoftware wie Lexware, um automatisch die richtigen Buchungssätze zu erzeugen. Die Software übernimmt viele Berechnungen für Sie und hilft Ihnen, Fehler zu vermeiden.
Fazit: Buchungssätze sind das Fundament der Buchführung
Buchungssätze sind essenziell für eine ordnungsgemäße Buchführung. Wer die Regeln für Soll und Haben sowie die verschiedenen Kontoarten kennt, kann Buchungssätze systematisch aufstellen. Mit Übung und der richtigen Software lassen sich selbst komplexe Buchungen effizient erfassen.