SCHUFA

Die SCHUFA ist ein privates Unternehmen, das kreditrelevante Informationen über Verbraucher und Unternehmen sammelt und weitergibt. Sie speichert personenbezogene Daten wie das Zahlungsverhalten und bietet Scoring-Verfahren zur Bewertung der Kreditwürdigkeit an. Verbraucher können einmal jährlich kostenlos eine Übersicht ihrer gespeicherten Daten anfordern. Unternehmen und Privatpersonen können Bonitätsauskünfte bei der SCHUFA einholen, um finanzielle Risiken besser abzuschätzen.

Zuletzt aktualisiert am 26.11.2024
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Info

SCHUFA im Überblick

  • Die SCHUFA sammelt Daten zur Bonität von Verbrauchern und Unternehmen.
  • Sie ist ein privates Unternehmen, keine Behörde. Gespeichert werden Daten wie Zahlungsverhalten, Kontoinformationen und Kreditverträge.
  • Verbraucher können eine kostenlose Übersicht der gespeicherten Daten anfordern.
  • Die SCHUFA berechnet Scorewerte zur Kreditwürdigkeit. Daten werden in der Regel drei Jahre nach Erledigung gelöscht.

Definition

Was bedeutet SCHUFA?

Die SCHUFA steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" und ist ein privates Unternehmen, das sich auf die Sammlung und Weitergabe kreditrelevanter Informationen spezialisiert hat. Es liefert Bonitätsauskünfte an Vertragspartner wie Banken, Telekommunikationsunternehmen und Handelshäuser. Ziel ist es, potenzielle Kreditrisiken für Unternehmen zu minimieren, indem die Bonität von Verbrauchern und Firmen bewertet wird.

Die Aufgaben der SCHUFA

Die SCHUFA spielt eine zentrale Rolle bei der Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen. Sie wurde 1927 gegründet und hat ihren Sitz heute in Wiesbaden. Rund 10.000 Vertragspartner nutzen ihre Dienstleistungen, darunter Banken, Sparkassen, Energieversorger und Handelsunternehmen. Diese Partner leiten regelmäßig Daten an die SCHUFA weiter, beispielsweise Informationen zu Krediten und Zahlungsausfällen.

Zu den wichtigsten Aufgaben der SCHUFA zählen:

  • Sammeln und Weitergeben von Informationen zur Bonität
  • Bereitstellen von Scorewerten, die die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers oder Unternehmens darstellen
  • Unterstützung von Unternehmen bei der Reduzierung von Zahlungsausfällen

Die SCHUFA verwaltet zurzeit Daten von 67,9 Millionen Privatpersonen und 6 Millionen Unternehmen. Täglich werden rund 460.000 Datensätze an Vertragspartner oder Verbraucher weitergegeben.

Welche Daten werden von der SCHUFA gespeichert?

Die SCHUFA speichert personenbezogene Daten, die für die Bewertung der Kreditwürdigkeit wichtig sind. Hierzu zählen unter anderem:

  • Name, Geburtsdatum, Anschrift (inklusive früherer Adressen)
  • Informationen zu Girokonten, Kreditkarten, Ratenkrediten
  • Angaben zu nicht beglichenen Rechnungen und Mahnungen
  • Informationen aus öffentlichen Verzeichnissen und Bekanntmachungen
  • Von der SCHUFA berechnete Scorewerte

Auch Daten von Unternehmen und deren Entscheidern oder Inhabern werden gesammelt, um eine umfassende Bonitätsbewertung vornehmen zu können.

Wie funktioniert das Scoring bei der Schufa?

Das Scoring-Verfahren der SCHUFA dient dazu, die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers anhand der gespeicherten Daten zu bewerten. Hierbei werden Wahrscheinlichkeiten berechnet, ob ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Faktoren wie die Anzahl und Historie von Krediten oder offene Forderungen werden dabei berücksichtigt.

Ein Scorewert von 100 Prozent ist nicht erreichbar. Ein hoher Wert, z. B. 98 %, deutet jedoch darauf hin, dass der Verbraucher seine Verbindlichkeiten höchstwahrscheinlich bedienen wird.

Nicht berücksichtigt werden bei der Berechnung:

  • Einkommen oder Vermögen
  • Marketingdaten oder berufliche Informationen
  • Familienstand oder Nationalität

Woher stammen die SCHUFA-Daten?

Die Vertragspartner der SCHUFA, wie Banken, Stromversorger und Telekommunikationsanbieter, leiten personenbezogene Daten an die SCHUFA weiter. Dies geschieht nur mit Zustimmung des Betroffenen. Weitere Datenquellen sind öffentliche Verzeichnisse wie Schuldnerregister der Amtsgerichte.

Die SCHUFA selbst führt keinedirekten Prüfungen der Daten durch, bietet jedoch Qualitätsmaßnahmen wie Plausibilitätsprüfungen an. Verbraucher können fehlerhafte Daten melden, die dann nach einer Prüfung bei dem liefernden Vertragspartner korrigiert werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Personenbezogene Daten werden in der Regel drei Jahre nach Erledigung eines Vorgangs, z. B. nach vollständiger Tilgung eines Kredits, gelöscht. Es gibt Ausnahmen, etwa bei Daten aus Insolvenzverfahren oder Einträgen in Schuldnerverzeichnissen, die unter bestimmten Umständen früher gelöscht werden können.

Wer hat Zugang zu den SCHUFA-Daten?

Zugriff auf die gespeicherten Daten haben:

  • Verbraucher selbst, die eine Übersicht anfordern können
  • Vertragspartner der SCHUFA, wie Banken und Vermieter
  • Dritte mit berechtigtem Interesse, etwa Vermieter bei der Mietanbahnung

Verbraucher können eine Bonitätsauskunft über sich selbst anfordern, die detaillierte Informationen wie den Scorewert enthält. Diese Auskunft ist kostenpflichtig und kann online über das Portal der SCHUFA beantragt werden.

Wie können Verbraucher ihre Daten einsehen?

Nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat jeder Verbraucher das Recht, einmal jährlichkostenlos eine Übersicht seiner gespeicherten Daten zu erhalten. Diese kann über das Portal www.meineSCHUFA.de beantragt werden. Neben der kostenlosen Übersicht besteht die Möglichkeit, kostenpflichtig eine Bonitätsauskunft anzufordern.

Info

Was enthält eine Bonitätsauskunft?

Die Bonitätsauskunft der SCHUFA enthält neben dem Scorewert auch detaillierte Informationen zur finanziellen Zuverlässigkeit des Verbrauchers. Sie kann als Zertifikat bei Vermietern oder Geschäftspartnern vorgelegt werden. Das Zertifikat ist mit Sicherheitsmerkmalen wie einem Hologramm versehen, um es vor Fälschungen zu schützen.

Speichert die SCHUFA auch Unternehmensdaten?

Die SCHUFA speichert auch Bonitätsdaten von Unternehmen, Freiberuflern und Kleingewerbetreibenden. Diese Informationen werden genutzt, um Bonitätsauskünfte für Geschäftspartner bereitzustellen. Unternehmen können auf diese Weise Risiken wie Zahlungsausfälle minimieren und ihre Geschäftspartner im Rahmen der Geldwäscheprävention prüfen.