Zusammenfassung
Standortfaktoren im Überblick
- Standortfaktoren sind alle Bedingungen, die mit dem Standort eines Unternehmens zusammenhängen und den Erfolg beeinflussen.
- Es wird zwischen harten und weichen Standortfaktoren unterschieden.
- Harte Standortfaktoren sind messbar, wie Infrastruktur und Mietkosten.
- Weiche Standortfaktoren sind schwer messbar, z. B. Wohnumfeld und Bildungsangebote.
- Methoden wie das Steiner-Weber-Modell und das Scoring-Verfahren helfen bei der Standortbewertung.
Definition
Was sind Standortfaktoren?
Standortfaktoren sind Bedingungen und Einflüsse, die mit dem Standort eines Unternehmens verbunden sind. Sie beeinflussen den Unternehmenserfolg und lassen sich in harte und weiche Faktoren sowie quantitative und qualitative Kriterien einteilen. Standortfaktoren helfen, den optimalen Standort zu bestimmen und wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.
Bedeutung der Standortfaktoren
Standortfaktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Gründung und Weiterentwicklung eines Unternehmens. Bereits bei der Gründung entscheidet der Standort über den Marktzugang und die Sichtbarkeit. Ein schlecht gewählter Standort kann zu Problemen wie langen Transportwegen, hohen Kosten oder einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften führen. Auch bei Standortwechseln oder der Eröffnung neuer Filialen sollten die Standortbedingungen sorgfältig geprüft werden.
Beispiele für Einflussbereiche
- Verfügbarkeit von Fachkräften und Arbeitskräften
- Produktions- und Lieferketten
- Kostenstruktur durch Miet-, Transport- oder Energiekosten
- Marktzugang und Kundennähe
- Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Unternehmen
Harte und weiche Standortfaktoren
Die Unterscheidung zwischen harten und weichen Standortfaktoren hilft, die Bewertung zu strukturieren.
Harte Standortfaktoren
Harte Standortfaktoren sind messbar und direkt in die Standortanalyse integrierbar.
Beispiele sind:
- Lage: Nähe zu Kunden, Lieferanten oder Wettbewerbern
- Verkehrsanbindung: Gute Erreichbarkeit für Lieferungen und Kunden
- Verfügbarkeit von Rohstoffen: Rohstoffe müssen leicht zugänglich sein
- Mietkosten: Kosten für Gewerbeflächen
- Arbeitsmarkt: Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal
- Fördermittel: Regionale Subventionen und Förderprogramme
Weiche Standortfaktoren
Weiche Standortfaktoren sind schwer messbar und können sich ändern.
Diese unterteilen sich in:
- Unternehmensbezogene Faktoren: Wirtschaftsklima, Konkurrenz vor Ort
- Personenbezogene Faktoren: Wohnqualität, Bildungseinrichtungen
Quantitative und qualitative Standortfaktoren
Eine zusätzliche Differenzierung erfolgt nach quantitativen und qualitativen Kriterien:
- Quantitative Faktoren: Steuern, Mieten, Subventionen
- Qualitative Faktoren: Image der Region, kulturelles Angebot, Infrastruktur
Methoden zur Bewertung der Standortfaktoren
Für die Analyse der Standortfaktoren gibt es bewährte Methoden:
Das Steiner-Weber-Modell
Dieses Modell fokussiert sich auf Transportkosten. Es nutzt ein Koordinatensystem, um den optimalen Standort zu berechnen. Allerdings berücksichtigt es keine rechtlichen oder praktischen Einschränkungen.
Das Scoring-Verfahren
Hier werden Standortfaktoren bewertet und gewichtet. Eine Tabelle mit Punktzahlen hilft, den besten Standort zu ermitteln.
Beispiel:
Der höchste Wert zeigt den besten Standort.
Kriterien | Gewichtung | Standort A | Standort B | Standort C |
---|---|---|---|---|
Konkurrenz | 0,25 | 7 | 4 | 10 |
Kundennähe | 0,25 | 9 | 7 | 5 |
Arbeitnehmer | 0,2 | 8 | 6 | 9 |
Infrastruktur | 0,2 | 8 | 5 | 8 |
Immobilien | 0,1 | 6 | 9 | 3 |
Summe | 1 | 7,8 | 5,85 | 7,45 |
Fazit
Die Wahl des Standorts hat weitreichende Auswirkungen auf den Erfolg eines Unternehmens. Harte und weiche Standortfaktoren müssen sorgfältig abgewogen werden. Methoden wie das Scoring-Verfahren bieten praxisnahe Ansätze, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Ein gut gewählter Standort ist eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens.