Employer Branding

Employer Branding bezieht sich auf unternehmerische Maßnahmen, die darauf abzielen, eine Arbeitgebermarke zu etablieren und das Unternehmen für potenzielle Bewerber attraktiver zu machen. Die Digitalisierung hat den Rekrutierungsprozess und den Arbeitsmarkt verändert, sodass Unternehmen beispielsweise zunehmend auf Social-Meda-Plattformen präsent sein sollten, um sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Eine starke Arbeitgebermarke, die nicht nur die Gehaltsstruktur, sondern auch Faktoren wie Flexibilität, Führungsstil und Arbeitskultur umfasst, wird immer wichtiger, um im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte zu bestehen.

Zuletzt aktualisiert am 24.04.2025
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Definition

Was ist Employer Branding?

Employer Branding umfasst unternehmerische Maßnahmen, mit der eine Arbeitgebermarke etabliert wird. Das Unternehmen soll attraktiver für potenzielle Bewerber werden, indem es seine Stärken als Arbeitgeber in den Mittelpunkt stellt und kommuniziert. Diese Art der Markenbildung wird für Unternehmen immer wichtiger, um passende und motivierte Arbeitnehmer anzuziehen. Heute spielt auf annähernd jeder Karriere-Webseite die Arbeitgebermarke eines Unternehmens eine Schlüsselrolle. Deshalb müssen Unternehmen sich mit einer eigenen Employer-Branding-Strategie auseinandersetzen.

Die Zeiten, in denen sich nur Arbeitnehmer darum bemühen müssen, ihren individuellen Wert für potenzielle Arbeitgeber zu bestimmen, sind vorbei. Fachkräftemangel und eine allgemein veränderte Struktur im Arbeitsmarkt machen die Arbeitgebermarkenbildung zu einer wichtigen Aufgabe im Personalwesen und im Management. Viele Unternehmen nutzen dabei eine eigene, spezielle HR-Software, die diesen Aspekt der unternehmerischen Darstellung nach außen erleichtert. 

Employer Branding: Arbeitgebermarke für Unternehmen

Die Organisation und Strategie rund um das Employer Branding entwickelt sich in mehreren Schritten. In einer ersten Phase machen Sie sich in Ihrem Unternehmen die Motivation für die eigene Arbeitgebermarke bewusst. Moderne Bewerbungsverfahren sind heute regelmäßig intensiv digitalisiert. Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden sich nicht mehr wie in früheren Zeiten über Anzeigen in Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Vielmehr stellen sich beide Beteiligte auf Karriere-Plattformen und Social Media vor.

Employer Branding ist deshalb eng mit der eigenen unternehmerischen Social-Media-Strategie verbunden. Auch externe Dienstleister wie Recruiter nutzen das Netz, um geeignete Kandidaten zusammenzubringen. In diesem Umfeld ist auch ein größerer Wettbewerb zwischen Unternehmen im Kampf um geeignete Mitarbeiter entstanden.

Es genügt für die Firmen, Großunternehmen, Gründer und Start-ups nicht mehr, ihre reine Bereitschaft zur Einstellung von Arbeitnehmern zu zeigen. Der entstandene Online-Arbeitsmarkt hat zu einer größeren Transparenz in der Darstellung der unternehmerischen Vorteile für Mitarbeiter geführt. Auch Unternehmen sind also heute darauf angewiesen, sich attraktiv zu positionieren, damit potenzielle Bewerber auf sie aufmerksam werden. Das ist die Basis für das Employer Branding. 

Welche Aspekte für das Employer Branding maßgeblich sind

Der verstärkte Wettbewerb von Unternehmen im Kampf um die besten Mitarbeiter bedingt unter anderem, dass für die Bildung einer Arbeitgebermarke verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Hier sind Gesichtspunkte wie

  • Gehaltsstruktur,
  • Urlaub,
  • Arbeitszeiten,
  • Flexibilität beim Arbeitsort (Hybrid-, Remote- und Homeoffice-Angebote),
  • Boni sowie
  • Führungs- und Unternehmenskultur

interessant für Bewerber bei ihrer Entscheidung für einen neuen Arbeitgeber. Die obige Aufzählung von möglichen Faktoren ist dabei nicht abschließend. Es kommen ständig neue hinzu, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade das Interesse besonders vieler Arbeitssuchender wecken, andere geraten in den Hintergrund.

Viele Arbeitnehmer sind durch die digitalen Angebote optimal über verschiedene Stärken und Schwächen von potenziellen Arbeitgebern informiert. Gerade Führungskräfte wissen sehr genau, worauf sie bei einer neuen Arbeitsstelle besonderen Wert legen. Diese können sich individuell, aber auch von Branche zu Branche unterscheiden.

Für Unternehmen gilt es jetzt, ein eigenes Profil für eine Arbeitgebermarke zu entwickeln. Hier ist es wichtig, zunächst einmal einen Blick auf die unmittelbaren Wettbewerber im eigenen Bereich zu werfen. Ebenso geht es um ein Employer Branding, das zu der eigenen Unterorganisation passt. Verständlicherweise ist es schwierig, einem Unternehmen eine Prägung zu geben, über die es einfach nicht verfügt. Gleichzeitig können unternehmerische Organisationen, die sich um Mitarbeiter bemühen, nicht an althergebrachten Strukturen festhalten, ohne nach rechts und links zu sehen. Das kann schnell dazu führen, dass sie im Wettbewerb um die besten Talente und Arbeitnehmer unterliegen.

Arbeitgebermarke: Flexibles Arbeiten als Mehrwert

Noch vor wenigen Jahren waren Begriffe wie New Work, Remote-Arbeit und Homeoffice-Angebote den Trendsettern unter den Arbeitgebern vorbehalten. Nicht nur die Corona-Krise hat zu einer Veränderung in diesem Bereich geführt. Für viele Arbeitnehmer ist die hohe Flexibilität eines Unternehmens bei Arbeitszeit und Arbeitsort zu einem wichtigen Entscheidungskriterium für eine neue Stelle geworden. Umfragen in ganz Europa zeigen, dass nicht wenige Mitarbeiter ihre Entscheidung zum Verbleib an einem Arbeitsplatz sogar davon abhängig machen, ob flexible Arbeit möglich ist. Das bedeutet, dass die Flexibilität bei der Arbeit auch für Bewerber zu einem Schlüsselfaktor wird.

Diese schnelle Veränderung von überkommenen Sichtweisen auf die Erbringung der Arbeitsleistung zeigt, dass Employer Branding keine statische Angelegenheit ist. Nur wenn Sie als Unternehmen in der Lage sind, mit Ihrer Arbeitgebermarke auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren, bleiben Sie auf dem Arbeitsmarkt attraktiv.

Darum ist das Employer Branding für viele Unternehmen eine Herausforderung

Während Gründer und Start-ups heute schon von Anfang an in die Notwendigkeit einer Arbeitgebermarke hineinwachsen, können sich gerade traditioneller ausgerichtete Organisationen mit dieser Anforderung schwerer tun. Es entspricht in diesen Unternehmen nicht dem klassischen unternehmerischen Ansatz, sich mit dem Employer Branding für Arbeitnehmer attraktiv zu machen. Hier wird häufig die Bildung der Arbeitgebermarke nur halbherzig und nicht konsequent durchgeführt.

Manche Unternehmen haben vom Employer Branding noch überhaupt nichts gehört. Diese beim Thema Employer Branding noch sehr zurückhaltenden Organisationen drohen bereits heute zu den Verlierern auf dem Arbeitsmarkt zu werden. Aufgrund der Altersstruktur in vielen Industrieländern in Europa und auf der ganzen Welt bekommen Mitarbeitergewinnung und -bindung ein immer größeres Gewicht.

Das Employer Branding bringt die Vorzüge eines Unternehmens für Bewerber und bereits dort tätige Arbeitnehmer auf den Punkt. Sie zeigt, welche Vorteile es hat, bei diesem Unternehmen tätig zu sein. Wenn qualifizierte und attraktive Bewerber auf dem Arbeitsmarkt immer weniger zu finden sind, müssen sich die Arbeitgeber stärker arbeitnehmerorientiert aufstellen. Dabei geht es nicht allein um hohe Gehälter. Vielen Mitarbeitern sind heute auch weichere Faktoren besonders wichtig, zum Beispiel:

  • Führungsstil,
  • Arbeitsbedingungen und
  • Kommunikation im Unternehmen.

Employer Branding wird unverzichtbar

Wer sich bisher über eine eigene Arbeitgebermarke als Unternehmen noch keine Gedanken gemacht hat, sollte sich also unbedingt mit einer Brand-Strategie in diesem Bereich auseinandersetzen. Keine wirtschaftliche Organisation, die auf Mitarbeiter angewiesen ist, kommt heute am Employer Branding vorbei. Das gilt längst nicht mehr nur für Führungskräfte. Auch in den gewerblichen Bereichen wie in der Produktion zeigt sich heute schon, dass der Kampf um Mitarbeiter längst begonnen hat.

Hier kann das angemessene Employer Branding der entscheidende Faktor sein, der über Erfolg oder Misserfolg bei der Suche nach geeigneten Fachkräften entscheidet. Nur wer sich attraktiv aufstellt, kann als Arbeitgeber im Kampf um das Personal bestehen. Neben der Entwicklung einer Arbeitgebermarke, kommt es beim Employer Branding besonders darauf an, die eigenen Stärken in diesem Segment entsprechend zu kommunizieren.

Hier sind Unternehmen auf verschiedene Aktivitäten im Social-Media-Bereich und auf Karriere-Plattformen zwingend angewiesen. Employer Branding ist ein komplexer Prozess, der niemals vollkommen abgeschlossen ist. Sie sollten als Gründer und als mittelständisches Unternehmen die Notwendigkeit und Bedeutung der Arbeitgebermarke nicht unterschätzen. Wenn ein Employer Branding bei Ihnen bisher noch keine große Rolle gespielt hat, ist es jetzt höchste Zeit, das Thema zur Chefsache zu machen.