Zusammenfassung
Zweckgesellschaft im Überblick
- Eine Zweckgesellschaft wird oft für spezielle Vorhaben gegründet und nach Erreichen des Ziels aufgelöst.
- Sie ist eine juristische Person.
- Der Begriff ist im deutschen Recht nicht explizit definiert.
- Zweckgesellschaften werden zur Risikoauslagerung oder Projektfinanzierung genutzt.
Definition
Was ist eine Zweckgesellschaft?
Eine Zweckgesellschaft ist eine eigenständige juristische Person, die ein Unternehmen zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks gründet. Häufig dient sie dazu, Risiken oder Vermögenswerte aus der Bilanz eines Unternehmens auszulagern. Sie tritt unabhängig auf und kann selbst vor Gericht handeln. Diese Gesellschaften werden oft nach Erfüllung des Ziels wieder aufgelöst. Der Begriff ist im deutschen Handelsrecht nicht definiert, dennoch weltweit verbreitet.
Gründe für die Gründung einer Zweckgesellschaft
Zweckgesellschaften werden aus verschiedenen strategischen Gründen gegründet:
- Projektfinanzierung: Sie schützen das Vermögen des Hauptunternehmens oder der Investoren vor Insolvenzen, indem sie Gläubigerzugriffe einschränken., indem sie Gläubigerzugriffe einschränken.
- Zusammenschluss mehrerer Unternehmen: Besonders im Baugewerbe kommen Zweckgesellschaften zum Einsatz, wenn mehrere Firmen gemeinsam ein Großprojekt realisieren.
- Auslagerung von Finanzen: Unternehmen nutzen Zweckgesellschaften, um finanzielle Risiken oder Forderungen aus ihrer Bilanz auszulagern und so potenzielle Krisen oder Schulden zu verbergen.
- Auslagerung von Vermögenswerten: Insbesondere im Finanzwesen werden Zweckgesellschaften verwendet, um risikobehaftete Vermögenswerte wie Wertpapiere oder Forderungen auszulagern.
- Leasing und Sale-and-Lease-Back: Unternehmen können ihre Immobilien an eine Zweckgesellschaft verkaufen und diese anschließend zurückmieten, um steuerliche Vorteile zu erzielen.
- Steueroptimierung: Zweckgesellschaften werden in steuerfreundlichen Ländern gegründet, um von niedrigeren Steuersätzen zu profitieren und spezielle Finanztransaktionen durchzuführen.
Der Aufbau einer Zweckgesellschaft
Das Konstrukt einer Zweckgesellschaft setzt sich in der Regel aus drei wesentlichen Elementen zusammen:
Der Initiator
Der Initiator gründet die Zweckgesellschaft und überträgt Vermögensgegenstände oder Forderungen an diese. Im Gegenzug erhält er die Möglichkeit, von den Leistungen der Gesellschaft zu profitieren.
Der Investor
Der Investor stellt die finanziellen Mittel bereit und erhält dafür Stimmrechte sowie die Möglichkeit, die Geschäfte der Zweckgesellschaft zu führen. Das von ihm eingebrachte Kapital dient als Sicherheit für die Gläubiger im Insolvenzfall.
Die Zweckgesellschaft selbst
Die Gesellschaft tritt als juristische Person auf, übt aber in der Regel kaum operative Tätigkeiten aus. Ihre Aufgaben konzentrieren sich vollständig auf die Bedürfnisse des Initiators. Üblicherweise verfügt die Gesellschaft nur über minimalen Eigenkapitalanteil, das meiste Kapital stammt von Fremdinvestoren. Nach der Auflösung wird das verbleibende Kapital an die Investoren zurückgezahlt.
Vor- und Nachteile von Zweckgesellschaften
Zweckgesellschaften bieten sowohl Chancen als auch Risiken:
Vorteile:
- Risikoauslagerung: Unternehmen können ihre Risiken auf diese Weise minimieren.
- Steuerliche Vorteile: In Ländern mit günstigen Steuerregelungen können steuerliche Ersparnisse erzielt werden.
- Flexibilität: Sie ermöglicht es, größere Investitionen zu tätigen, ohne das Hauptunternehmen zu belasten.
Nachteile:
- Missbrauchspotenzial: Zweckgesellschaften werden oft dazu genutzt, Risiken oder Schulden zu verschleiern.
- Negatives Image: Seit der Finanzkrise 2007 haben sie einen schlechten Ruf, da viele Finanzinstitute Zweckgesellschaften nutzten, um Risiken aus ihren Bilanzen auszugliedern.
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Jahresabschlüsse sind für alle Unternehmen relevant, nicht nur für Zweckgesellschaften. Eine moderne Buchhaltungssoftware wie Lexware vereinfacht die Buchhaltung erheblich. Sie sorgt dafür, dass alle steuerlichen Anforderungen erfüllt werden und der Jahresabschluss rechtssicher ist. Dies reduziert den bürokratischen Aufwand und minimiert das Risiko von Fehlern.