Bankeinzug

Der Bankeinzug ist eine Zahlungsart, bei der Geld per Lastschriftverfahren automatisch vom Bankkonto des Schuldners abgebucht wird. Dieses Verfahren ermöglicht dem Zahlungsempfänger, offene Beträge direkt einzuziehen, sobald eine gültige Einzugsermächtigung vorliegt. Es handelt sich um eine weit verbreitete Methode im bargeldlosen Zahlungsverkehr, die insbesondere für regelmäßige Zahlungen wie Mieten, Mitgliedsbeiträge oder Abonnements genutzt wird. Damit die Lastschrift gültig ist, müssen rechtliche Vorgaben, wie die schriftliche Zustimmung des Zahlungspflichtigen, eingehalten werden.

Zuletzt aktualisiert am 13.06.2025

Zusammenfassung

Bankeinzug: Funktionsweise und rechtliche Grundlagen

  • Der Bankeinzug erfolgt durch eine Lastschrift, bei der ein Zahlungsempfänger Geld vom Konto des Schuldners einzieht.
  • Die Erlaubnis erfolgt durch ein SEPA-Lastschriftmandat.
  • Wiederkehrende und einmalige Zahlungen sind möglich.
  • Rechtliche Vorschriften wie das Widerrufsrecht und schriftliche Zustimmung müssen beachtet werden.
  • Bankeinzüge lassen sich innerhalb bestimmter Fristen widerrufen oder zurückbuchen

Definition

Was ist ein Bankeinzug?

Beim Bankeinzug wird eine Zahlung per Lastschriftverfahren automatisch vom Konto des Schuldners abgebucht. Die Grundlage dafür bildet ein SEPA-Lastschriftmandat, das den Zahlungsempfänger berechtigt, den fälligen Betrag direkt einzuziehen. Diese Methode wird häufig für regelmäßige Verpflichtungen wie Versicherungen, Stromrechnungen oder Abonnements genutzt.

Der Bankeinzug als Zahlungsmethode

Beim Bankeinzug handelt es sich um ein bargeldloses Verfahren, bei dem eine Zahlung über das elektronische Lastschriftverfahren vom Konto des Schuldners eingezogen wird. Dies setzt eine vorherige Einzugsermächtigung voraus.

Wie funktioniert ein Bankeinzug?

Es gibt zwei Möglichkeiten, wiederkehrende Zahlungen automatisiert durchzuführen: 

  1. Dauerauftrag: Hierbei wird ein fester Betrag in bestimmten Zeitabständen automatisch überwiesen.
  2. SEPA-Lastschrift: Der Zahlungsempfänger bucht den Betrag direkt vom Konto des Zahlungspflichtigen ab — unabhängig davon, ob er sich verändert oder konstant bleibt. Mit einem SEPA-Lastschriftmandat kann der Zahlungspflichtige keine Fristen mehr versäumen, da der Betrag automatisch eingezogen wird. 

Bankeinzug und bargeldloser Zahlungsverkehr

Bargeldloses Bezahlen wird immer beliebter und ist nahezu überall möglich. In den meisten Geschäften und Einrichtungen gibt es inzwischen mindestens eine bargeldlose Alternative, um Rechnungen zu begleichen. Der Einsatz von Bargeld nimmt stetig ab, während digitale Zahlungsarten an Bedeutung gewinnen. 

Neben dem Bankeinzug gibt es weitere bargeldlose Zahlungsarten: 

  • Kreditkarten: Diese sind mit einem Bankkonto verknüpft. Die getätigten Zahlungen werden zunächst gesammelt und am Monatsende in einer Summe vom Konto abgebucht.
  • Debitkarten: Im Gegensatz zur Kreditkarte wird bei einer Zahlung mit der Debitkarte der Betrag sofort vom Konto abgezogen. Die gängigste Form ist die Girokarte, die früher als EC-Karte bekannt war. Sie dient sowohl zum Bargeldabheben am Automaten als auch zum Bezahlen im Handel.
  • Prepaid-Karten: Diese kombinieren Eigenschaften von Kredit- und Debitkarten. Sie funktionieren wie eine Kreditkarte mit monatlicher Abrechnung, erfordern jedoch vorab eine Aufladung auf ein separates Konto.
  • Online-Payment-Systeme: Der Kauf im Internet erfolgt oft über digitale Zahlungsdienste wie PayPal oder Paydirekt. Diese Systeme gehören zur Gruppe der ePayment-Dienste und sind aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit sehr beliebt.
  • Überweisungen: Diese klassische Zahlungsmethode wird weiterhin genutzt, um Geld von einem Bankkonto auf ein anderes zu übertragen. 

Neben den genannten Methoden gibt es mittlerweile auch kontaktlose Bezahlverfahren per Smartphone, die sich zunehmend durchsetzen. Dennoch bleibt der Bankeinzug eine der am häufigsten genutzten Zahlungsmethoden. 

Das Lastschriftverfahren

Beim Lastschriftverfahren ermächtigt der Schuldner den Zahlungsempfänger, einen bestimmten Betrag vom Konto einzuziehen. Das Konto wird demnach mit dem entsprechenden Betrag belastet und auf das Konto des Empfängers transferiert.  

Vorteile des Lastschriftverfahrens: 

  • automatische Zahlungen ohne aktives Zutun des Schuldners
  • pünktliche Abbuchung verhindert Mahngebühren
  • flexible Anpassung der Beträge möglich — ein Dauerauftrag kann dagegen nur für feste Beträge genutzt werden. Änderungen erfordern eine manuelle Anpassung oder eine Neuanlage.

Gesetzliche Regelungen zum Bankeinzug

Das Bankeinzugsverfahren unterliegt den gesetzlichen Vorgaben des europäischen Rechts. Eine Einzugsermächtigung ist nur dann gültig, wenn sie in schriftlicher Form vorliegt und vom Zahlungspflichtigen unterzeichnet wurde. Eine mündliche Zustimmung reicht nicht aus, um eine Lastschrift rechtlich wirksam zu erteilen. Ebenso besteht ein Widerrufsrecht, das dem Zahlungspflichtigen ermöglicht, eine erteilte Einzugsermächtigung jederzeit zurückzunehmen. Allerdings muss auch der Widerruf schriftlich erfolgen, um rechtsgültig zu sein. 

Neben dem Widerrufsrecht besteht zudem ein Widerspruchsrecht, falls ein Betrag unberechtigt vom Konto abgebucht wurde. Ein Widerspruch kann notwendig sein, wenn ein Zahlungsempfänger versehentlich eine zu hohe Summe eingezogen hat oder eine Abbuchung ohne vorherige Ermächtigung erfolgt ist. In solchen Fällen hat der Zahlungspflichtige das Recht, innerhalb von acht Wochen nach der Abbuchung Widerspruch einzulegen und das Geld zurückzufordern. Falls eine unautorisierte Abbuchung erfolgt ist, verlängert sich die Frist auf bis zu 13 Monate nach der Kontobelastung. 

Um einen Widerspruch einzulegen, empfiehlt es sich, direkt die Bank zu kontaktieren und den Sachverhalt mit einem Bankmitarbeiter zu klären. Die Bank prüft den Vorgang und bucht den unrechtmäßig eingezogenen Betrag in der Regel auf das Konto des Zahlungspflichtigen zurück. Die Verantwortung für eine fehlerhafte Lastschrift liegt beim Zahlungsempfänger, der gegebenenfalls für den entstandenen Schaden aufkommen muss.

Vor- und Nachteile des Bankeinzugs

Wie nahezu überall gibt es auch beim Bankeinzug sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile

  • Einfaches und praktisches Verfahren: Der Bankeinzug ist unkompliziert und erfordert nach einmaliger Einrichtung keinen weiteren Aufwand.
  • Reduziertes Risiko für Fristversäumnisse: Daueraufträge und Lastschriften stellen sicher, dass Zahlungen automatisch erfolgen, sodass Mahngebühren oder Verzugszinsen vermieden werden.
  • Kontrolle für Zahlungsempfänger: Gläubiger können selbst festlegen, wann eine Abbuchung erfolgt. Besonders der Monatsanfang eignet sich, da viele Zahlungspflichtige ihr Gehalt oder Sozialleistungen erhalten. So lassen sich Mahnverfahren und Zahlungsausfälle minimieren.
  • Verbesserte Liquidität für Unternehmen: Zahlungsempfänger können sicher sein, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt Geld eingeht. Dies erleichtert die Planung der eigenen Finanzen.
  • Hohe Verbreitung des Lastschriftverfahrens: Der Bankeinzug ist eine der am häufigsten genutzten bargeldlosen Zahlungsmethoden und bietet eine bewährte Lösung für regelmäßige Zahlungen. 

Nachteile:

  • Automatische Abbuchung von Mahngebühren: Falls eine Zahlung nicht rechtzeitig gedeckt ist oder Zusatzkosten anfallen, können diese ohne vorherige Benachrichtigung abgebucht werden. Dies kann finanzielle Engpässe verursachen und die Begleichung anderer Rechnungen erschweren.
  • Verlust der Übersicht bei zu vielen Lastschriften: Wer zahlreiche Einzugsermächtigungen und Daueraufträge erteilt, kann schnell den Überblick verlieren. Es ist dann schwer nachvollziehbar, wann und in welcher Höhe Beträge abgebucht werden. Eine sorgfältige Kontrolle der Finanzen ist daher unerlässlich.
  • Abhängigkeit von der Zahlungsmoral des Gläubigers: Zahlungsempfänger entscheiden, wann sie den Betrag einziehen. Falls dies unerwartet oder später als geplant geschieht, kann es zu Schwierigkeiten bei der eigenen Finanzplanung kommen.
  • Wachsende Konkurrenz durch Online-Payment-Methoden: Während das Lastschriftverfahren weit verbreitet ist, gewinnen digitale Zahlungsmethoden wie PayPal zunehmend an Bedeutung. Dennoch wird der klassische Bankeinzug weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Welche Angaben enthält ein Lastschriftmandat?

 Ein SEPA-Lastschriftmandat muss folgende Informationen beinhalten: 

  • Name und Anschrift des Zahlungspflichtigen
  • IBAN und BIC der Bankverbindung
  • Unterschrift des Schuldners
  • Gläubiger-Identifikationsnummer des Zahlungsempfängers
  • Mandatsreferenznummer zur eindeutigen Zuordnung 

Wie lange kann einem Bankeinzug widersprochen werden?

Ein Lastschriftverfahren kann innerhalb von acht Wochen widerrufen werden. Falls eine falsche Abbuchung stattfindet, beträgt die Widerspruchsfrist bis zu 13 Monate.

Achtung

Abweichende Regelungen bei Firmenkunden

Anders als bei Privatpersonen gibt es für Firmenkunden kein automatisches Widerspruchsrecht. Falls Unstimmigkeiten auftreten, müssen diese direkt zwischen den beteiligten Geschäftspartnern geklärt werden. Ein Rückbuchungsverfahren über die Bank ist in solchen Fällen nicht vorgesehen. Um sich abzusichern, sollten Firmenkunden vorab klare vertragliche Regelungen treffen, um Streitigkeiten über unberechtigte Abbuchungen zu vermeiden. 

Wie lange ist ein Lastschriftmandat gültig?

Ein SEPA-Lastschriftmandat erlischt nach 36 Monaten, wenn keine Abbuchung erfolgt. Wird das Mandat regelmäßig genutzt, bleibt es unbegrenzt gültig. Der Schuldner kann es jedoch jederzeit schriftlich widerrufen. Dies ist auch per E-Mail möglich. 

Warum ist der Bankeinzug praktisch?

Ein Bankeinzug ist besonders praktisch für regelmäßige Zahlungen, wie etwa Zeitschriftenabonnements, Strom- oder Telekommunikationsrechnungen. Dabei handelt es sich um eine wiederkehrende SEPA-Lastschrift, bei der der Betrag automatisch vom Konto des Zahlungspflichtigen eingezogen wird. Sollte sich die Höhe der Lastschrift ändern, muss der Zahlungsempfänger den Zahlungspflichtigen lediglich über den neuen Betrag informieren. Eine gesonderte Zustimmung oder eine Anpassung durch den Zahlungspflichtigen sind nicht erforderlich, was den administrativen Aufwand erheblich reduziert. 

Da der Bankeinzug vollständig automatisiert erfolgt, ist für den Zahlungspflichtigen kein manueller Aufwand nötig, um wiederkehrende Zahlungen anzupassen oder zu veranlassen. Auch wenn sich der Betrag verändert, muss kein neuer Dauerauftrag eingerichtet oder geändert werden. Dies erleichtert nicht nur die eigene Finanzplanung, sondern stellt auch sicher, dass alle Zahlungen fristgerecht erfolgen und es nicht zu Mahngebühren oder Verzugszinsen kommt. 

Auch für den Zahlungsempfänger bietet das Lastschriftverfahren klare Vorteile. Die Beträge werden pünktlich und planbar abgebucht, sodass Zahlungsausfälle und verspätete Überweisungen vermieden werden. Dadurch hat der Zahlungsempfänger eine höhere finanzielle Sicherheit und kann zuverlässig mit den Zahlungseingängen rechnen. Allerdings besteht für ihn das Risiko, dass der Zahlungspflichtige den Bankeinzug jederzeit widerruft oder das Konto nicht ausreichend gedeckt ist, was zu Rücklastschriften führen kann. 

Info

Stornierung eines Bankeinzugs

Die Stornierung eines Bankeinzugs beendet nicht den zugrundeliegenden Vertrag mit dem Anbieter. 

Einmalige oder wiederkehrende Lastschrift?

Neben wiederkehrenden Zahlungen, wie beispielsweise monatliche Gebühren, kann ein Bankeinzug auch als Einmallastschrift genutzt werden. In diesem Fall muss im SEPA-Lastschriftmandat explizit festgehalten werden, dass es sich um eine einmalige Abbuchung handelt. Die Widerspruchsfristen bleiben in beiden Fällen gleich, sodass der Zahlungspflichtige sein Geld im Zweifel zurückfordern kann.