KI im Marketing – Vorteile und Risiken

Der aktuelle Hype rund um KI im Marketing, in Programmierung und Text ist schwer zu ignorieren. Diese Entwicklung spaltet die Netzgemeinde in jene, die Feuer und Flamme sind – und die anderen, die diesen Trend sehr bedenklich finden. Dabei sollten sich die Möglichkeiten unbedingt genauer angeschaut werden, denn es sind sehr spannende Dinge dabei.

Zuletzt aktualisiert am 27.05.2025
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Der richtige Umgang mit KI-Tools

Es ist ein sehr verlockender Gedanke, im Marketing einfach nur ein paar Befehle erlernen zu müssen, und schon übernimmt die KI Ihre Marketing-Aufgaben, schreibt Ihre Artikel und optimiert Ihre Inhalte. Kein Wunder also, dass gerade viele die „künstliche Intelligenz“ und die vielen neuen Apps und Tools mit Begeisterung als Lösung für alle möglichen Anforderungen im Business nutzen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: 

  • Zeitersparnis
  • Effizienz
  • Abgleichen von großen Datenbeständen in Sekunden
  • Analysieren und Vergleichen von Inhalten
  • Recherchieren von Keywords 

Was so praktisch ist, kann aber ebenso schnell sehr gefährlich werden. Schließlich greifen die populären Tools auf eine Vielzahl von Quellen zu, deren Qualität und Rechtefreigaben nicht immer klar sind. Es ist also wichtig, dass Sie verstehen, wann sie versagt oder sogar schädlich sein kann.

Damit Sie kompetente Entscheidungen rund um den Einsatz von KI treffen können, sollten Sie also zunächst einmal mehr darüber erfahren, wie sie funktioniert. Außerdem – und das vergessen viele der Leute, die jetzt so aufgeregt sind – nutzen Sie wahrscheinlich KI schon längst in vielen Bereichen und haben sie nur nicht so genannt.

Ob Sie Ihr Smartphone mit einem Fingerabdruck entsperren, sich mit einem Chatbot unterhalten oder Ihre Belege innerhalb von Minuten buchen – KI ist überall bereits erfolgreich etabliert.

Verlassen Sie sich nur auf Fakten, die Sie selbst recherchiert haben

Wenn Sie selbst KI im Marketing einsetzen, um Ihre eigenen Anwendungen und Inhalte zu erstellen, sollten Sie sich niemals blind darauf verlassen, dass die schicken Ergebnisse richtig sind. Zahlreiche Experten haben seit dem Start des Hypes belegt, dass die KI-Tools oft einfach plausibel klingende Ergebnisse zusammenstellen, die aber nicht unbedingt richtig sind. Gelegentlich sind auch die Datenbestände veraltet, auf die zurückgegriffen wird, oder die Rechte liegen bei einer Firma. Das kann teuer werden, wenn Sie ungefiltert weiterverwenden, was Sie mit KI erstellt haben.

Außerdem, und das ist so interessant wie spannend, erfindet die KI auch manchmal einfach Antworten, die der Anwendung in dem besagten Zusammenhang logisch erscheinen. Damit möchten Sie dann aber vermutlich nicht in Ihrem Marketing erwischt werden.

Aktuell gibt es die unterschiedlichsten KI-Tools, mit denen Sie Audio, Texte oder Videos erstellen und Bilder mit verschiedenen Motiven generieren können. Einige dieser Apps werden von großen Konzernen auf den Markt gebracht und durchlaufen eine bereits langjährige Entwicklung. Andere sind frische Ideen von Start-ups oder – und das ist nicht immer so einfach herauszufinden – von Trittbrettfahrern, die Gewinn auf Knopfdruck versprechen und damit wiederum ihr eigenes schnelles Geld machen wollen.

Achtung

Vorsicht bei KI von Trittbrettfahrern

Solche Anbieter verlagern das Risiko ganz auf Sie. Wenn Sie nämlich falsche Informationen veröffentlichen oder grafische Inhalte verwenden, die eigentlich anderen gehören, werden nicht die Tool-Betreiber zur Rechenschaft gezogen, sondern Sie.

Generische, verwechselbare und langweilige Inhalte

Ein ebenso großes Risiko der Nutzung von KI im Marketing liegt allerdings darin, dass Sie zwar bequem alle möglichen Fragen beantworten und Texte schreiben lassen können. Es wird aber immer das gewisse Etwas fehlen, das Ihre Persönlichkeit durchscheinen lässt und dazu beiträgt, dass Menschen gerne mit Ihnen arbeiten wollen.

Können Sie trotzdem KI nutzen, zum Beispiel für SEO? Klar. Jedes einzelne Stück Content sollte aber von Ihnen überarbeitet und in Ihrem eigenen Stil herausgegeben werden, dann ist die Zeitersparnis gleich viel kleiner. Dieser Text wurde übrigens nicht mithilfe einer KI erstellt, sondern von einer Person, die den großen Wert einer persönlichen Note für sich erkannt hat.

Wofür sich die KI-Tools allerdings wirklich gut eignen: Um sich Vorschläge für Strukturen, wichtigste Punkte und Zusammenfassungen machen zu lassen. Immer noch gilt, dass Sie Ihr eigenes Hirn ebenfalls nutzen sollten, aber schon immer war es einfacher, etwas Vorhandenes gründlich zu überarbeiten, als es von null auf selbst zu schreiben – wenn die Struktur halbwegs stimmig ist, versteht sich.

Sollten Sie sich dazu entscheiden, trotz all dieser Bedenken KI-generierten Content zu verwenden, schreiben Sie einen entsprechenden Hinweis dazu. Ihre Leser haben Transparenz verdient.

Vorsicht Falle: Lieber kreative Freelancer statt KI einsetzen?

Wenn Sie der KI generell oder im Marketing misstrauen und lieber einen Auftrag an Kreativdienstleister vergeben, müssen Sie leider damit rechnen, dass der eine oder andere trotzdem zeitsparend und effizient mit künstlicher Intelligenz arbeitet und Sie unwissentlich die genannten Risiken eingehen. Die Tools sind einfach zu verlockend und die Gefahren nicht allen bewusst.

Prüfen Sie also stets, woher die Grafiken und Fotos stammen und nutzen Sie Copyscape oder PlagScan für eine Prüfung, ob fremde Inhalte für die Erstellung Ihrer Texte verwendet wurden.

Was heute noch geht, ist morgen vielleicht schon verboten

In der aktuellen Goldgräberstimmung und Aufbruchphase der für alle zugänglichen KI-Tools gerät nur zu leicht in Vergessenheit, dass ihr Einsatz auch untersagt werden kann oder abgestraft – dann wäre es schlecht, wenn Sie sich im Marketing zu sehr auf KI verlassen haben.

Zu den ersten Einrichtungen, die KI-Inhalte verboten haben, gehören Schulen und Universitäten. Natürlich wollen Hochschulen und Bildungseinrichtungen, dass die Studierenden die Informationen auch wirklich erlernen, die ihnen beigebracht werden – und sich nicht auf eine Maschine verlassen, die Aufsätze und Abschlussarbeiten zu einem bestimmten Thema verfassen kann.

Neben den bereits genannten Tools, die Duplikate finden, können auch die großen Suchmaschinen des Internets mit einer wachsenden Erkennungsrate jene Texte finden, die von KI generiert wurden. Wenn zum Beispiel ein Suchgigant wie Google das kann und morgen beschließt, dass solche Inhalte nicht mehr gefunden werden sollten, wären sie aus den Suchergebnissen schneller weg, als Sie die nächste App ausprobieren können.

Nun hat Google aber eine eigene KI-Technologie namens Gemini entwickelt und würde ein bisschen heuchlerisch dastehen, wenn die Inhalte anderer Anwendungen aus dem Index gekickt werden. Es bleibt also spannend, denn jede App und jede neue Entwicklung können wieder die Spielregeln ändern.

Tipp

Unsere Tipps für den Umgang mit KI im Marketing

  • Nutzen Sie KI für Recherche, nicht, um Ihren Job zu machen.
  • Prüfen Sie KI-generierte Inhalte auf Fakten und fremde Rechte.
  • Bleiben Sie auf Veränderungen in diesem schnelllebigen Markt vorbereitet.
  • Lassen Sie sich inspirieren und schreiben Sie dann etwas Eigenes.
  • Wenn Sie aber KI nutzen, dann lernen Sie auch die besten Befehle.