Zusammenfassung
Erfolgskonto im Überblick
- Erfolgskonten gehören zur Buchführung und sind Unterkonten des Eigenkapitals.
- Sie werden in Aufwandskonten (vermögensmindernd) und Ertragskonten (vermögenssteigernd) unterteilt.
- Erfolgskonten werden über das Gewinn- und Verlust-Konto (GuV-Konto) abgeschlossen.
- Der Saldo des GuV-Kontos zeigt den Gewinn oder Verlust eines Geschäftsjahres und beeinflusst das Eigenkapital.
- Bestandskonten hingegen sind erfolgsunwirksam und erfassen Vermögen, Schulden und Eigenkapital in der Bilanz.
Definition
Was ist ein Erfolgskonto?
Ein Erfolgskonto ist ein Unterkonto des Eigenkapitals, das erfolgswirksame Geschäftsvorfälle eines Unternehmens erfasst. Erfolgskonten unterscheiden sich von Bestandskonten, da sie direkt Einfluss auf den Gewinn oder Verlust eines Unternehmens nehmen. Erträge erhöhen das Eigenkapital, während Aufwendungen dieses mindern. Am Jahresende werden Erfolgskonten über das GuV-Konto abgeschlossen.
Unterschiede zwischen Bestands- und Erfolgskonten
Die Buchhaltung eines Unternehmens erfasst alle Geschäftsfälle lückenlos sowie sachlich und zeitlich geordnet.
Dabei erfüllt sie folgende wichtige Aufgaben:
- Sie stellt den Stand des Vermögens sowie des Eigen- und Fremdkapitals fest.
- Sie ermittelt den Erfolg des Unternehmens, also Gewinn- und Verlustrechnung.
- Sie dient als Grundlage für die Berechnung von Steuern.
Um eine klare Trennung und korrekte Buchung der Geschäftsfälle zu gewährleisten, wird das Rechnungswesen in Bestandskonten und Erfolgskonten unterteilt.
Bestandskonten und ihre Rolle in der Buchführung
Das Inventar wird in folgende Bestandteile aufgeteilt:
- Vermögen: Anlage- und Umlaufvermögen
- Anlagevermögen: Langfristige Vermögensgegenstände wie Grundstücke, Maschinen und Lizenzen
- Umlaufvermögen: Kurzfristig genutzte Vermögenswerte wie Rohstoffe, Kassenbestände und Forderungen
- Schulden: Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten
- Eigenkapital: Reinvermögen des Unternehmens
Buchungen erfolgen wie folgt:
- Aktive Bestandskonten: Anfangsbestand und Zuwächse im Soll, Verminderungen im Haben
- Passive Bestandskonten: Anfangsbestand und Zuwächse im Haben, Verminderungen im Soll
Merke: Buchungen über Bestandskonten sind erfolgsunwirksam und haben keinen Einfluss auf den Gewinn oder Verlust.
Erfolgskonten und ihre Bedeutung
Die bisher genannten Geschäftsfälle beeinflussen lediglich die Bestände des Vermögens und des Fremdkapitals. Das Eigenkapital bleibt dabei unberührt.
Die Aufgabe eines Unternehmens ist es jedoch, durch eigene Erzeugnisse Gewinne zu erzielen. Im laufenden Geschäftsbetrieb entstehen dabei Erträge und Aufwendungen, die über Erfolgskonten gebucht werden müssen.
- Erträge stellen eine Erhöhung des Vermögens dar.
- Aufwendungen mindern das Vermögen.
Um diese Veränderungen klar zu trennen, gibt es Aufwandskonten und Ertragskonten.
Merke: Buchungen über Erfolgskonten sind erfolgswirksame Geschäftsfälle. Sie haben direkten Einfluss auf Gewinn oder Verlust des Unternehmens und sind Unterkonten des Eigenkapital-Kontos.
Erfolgskonto: Ertragskonten
Erträge steigern das Eigenkapital eines Unternehmens. Sie umfassen alle Geschäftsfälle, bei denen Vermögensposten erhöht oder Schuldposten vermindert werden.
Zu den Erträgen gehören beispielsweise:
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Tilgung von Lieferantenschulden
Erträge entstehen oft durch die Produktion und den Verkauf eigener Erzeugnisse. Hierbei muss der Verkaufspreis höher sein als die Selbstkosten, um einen Gewinn zu erzielen.
Beispiele für Erträge:
- Verkauf fertiger Erzeugnisse
- Auflösung von Rückstellungen
- Steuererstattungen durch das Finanzamt
- Mieteinnahmen für Grundstücke und Gebäude
Merke: Erträge werden auf Ertragskonten im Haben gebucht und erhöhen das Eigenkapital.
Erfolgskonto: Aufwandskonten
Aufwendungen sind der gesamte Verbrauch von Gütern, Abgaben und anderen Leistungen, die das Vermögen eines Unternehmens mindern.
Im Rechnungswesen werden diese Aufwendungen nicht auf einem allgemeinen Aufwandskonto gebucht, sondern auf spezifischen Aufwandskonten.
Typische Aufwandskonten:
- Aufwendungen für Rohstoffe und Betriebsstoffe
- Abschreibungen
- Personalaufwand, z. B. Löhne, Gehälter und Sozialabgaben
Beispiele für Aufwendungen:
- Verbrauch von Rohstoffen
- Zahlung von Sozialabgaben, Löhnen und Gehältern
- Abschreibung von Betriebsgegenständen
- Bildung von Rückstellungen
Erfolgskonten buchen: Abschluss über das GuV-Konto
Erzielt ein Unternehmen Gewinn oder Verlust, wirkt sich das direkt auf das Eigenkapital aus. Doch wie werden Erfolgskonten gebucht? Umsatzerlöse und Verluste können ausschließlich über Erfolgskonten verbucht werden. Dabei ist wichtig, dass Erfolgskonten keinen Anfangsbestand haben. Anfangsbestände sind nur bei Bestandskonten relevant.
Im Rechnungswesen wird jedem Geschäftsfall ein eindeutiges Konto zugewiesen. Jedes Konto wird am Ende eines Geschäftsjahres abgeschlossen. Es wird zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten unterschieden. Bei Bestandskonten muss die Bilanz immer aufgehen. Das bedeutet, dass jede Wertveränderung in der Bilanz klar aufzeigt, über welche Konten diese Veränderung verbucht wurde.
Merke:
Die Bilanz stellt eine Gegenüberstellung von Vermögensformen und -quellen, Mittelverwendung und -herkunft sowie Investitionen und Finanzierungen dar.
- Sie muss immer ausgeglichen sein.
- Die Schlussbilanz eines Geschäftsjahres entspricht der Eröffnungsbilanz des Folgejahres.
Gewinn- und Verlust-Konto: Abschlusskonto der Erfolgskonten
Am Ende eines Geschäftsjahres werden die Salden aller Aufwands- und Ertragskonten ermittelt, um den Erfolg des Unternehmens zu berechnen. Der Abschluss der Erfolgskonten erfolgt nicht direkt über das Eigenkapital-Konto, sondern über das Gewinn- und Verlust-Konto (GuV-Konto).
Das GuV-Konto ist eine Art Sammelkonto, auf dem alle Erfolgskonten zusammengeführt werden:
- Auf der linken Seite (Soll) werden alle Aufwendungen erfasst.
- Auf der rechten Seite (Haben) werden alle Erträge erfasst.
Der Saldo des GuV-Kontos zeigt den Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres:
- Gewinn: Der Betrag wird dem Eigenkapital-Konto gutgeschrieben.
- Verlust: Der Betrag wird vom Eigenkapital-Konto abgezogen.
Merke: In der doppelten Buchführung gibt es zwei Kontenkreise:
- Den Bestandskontenkreis
- Den Erfolgskontenkreis
Das Bindeglied zwischen diesen Kontenkreisen ist das Eigenkapital-Konto.
Erfolgskonten Beispiel
Ein Unternehmen erhält am 31. Dezember 2021 Zinsen in Höhe von 7.000 Euro als Guthabenverzinsung für ein Festgeldkonto.
Die Buchung erfolgt wie folgt:
- Das Erfolgskonto „Zinserträge“ nimmt diesen Betrag als Ertrag auf.
- Dieser Ertrag stellt eine Erhöhung des Reinvermögens (Eigenkapital) dar.
Im Geschäftsjahr 2021 wird der Betrag im Gewinn- und Verlust-Konto (GuV) unter dem Posten „Zinsen und ähnliche Erträge“ ausgewiesen. Zum Jahresende ergibt sich in allen Erfolgskonten ein Saldo, der den Gewinn oder Verlust des Unternehmens angibt.
FAQ: Häufige Fragen zu Erfolgskonten
Was ist ein Erfolgskonto?
In der Buchführung eines Unternehmens wird zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten unterschieden. Erfolgskonten dienen der Erfassung erfolgswirksamer Geschäftsfälle. Diese Geschäftsfälle können das Eigenkapital des Unternehmens entweder steigern oder mindern.
Erfolgskonten werden in zwei Kategorien unterteilt:
- Ertragskonten: Sie erhöhen das Eigenkapital.
- Aufwandskonten: Sie mindern das Eigenkapital.
Am Ende eines Geschäftsjahres werden alle Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlust-Konto (GuV) abgeschlossen.
Was sind Beispiele für Erfolgskonten?
Erfolgskonten werden in zwei Kategorien unterteilt: Ertragskonten und Aufwandskonten.
Beispiele für Ertragskonten:
- Einnahmen aus dem Verkauf fertiger Erzeugnisse
- Mieteinnahmen
Beispiele für Aufwandskonten:
- Aufwendungen für Rohstoffe
- Abschreibungen auf Betriebsgegenstände
Was ist das GuV-Konto?
Das GuV-Konto (Gewinn- und Verlust-Konto) wird genutzt, um die Erfolgskonten am Jahresende abzuschließen.
- Auf der linken Seite (Soll) werden die Aufwendungen gebucht.
- Auf der rechten Seite (Haben) werden die Erträge gebucht.
Das GuV-Konto zeigt, ob ein Unternehmen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat:
- Bei einem Gewinn erhöht sich das Eigenkapital.
- Bei einem Verlust wird das Eigenkapital entsprechend gemindert.
Was ist der Unterschied zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten?
Bestandskonten und Erfolgskonten unterscheiden sich durch ihren Einfluss auf den Geschäftserfolg:
- Bestandskonten: Diese Konten erfassen Vermögen, Schulden und Eigenkapital. Geschäftsfälle, die hier gebucht werden, sind erfolgsunwirksam und beeinflussen den Gewinn oder Verlust nicht. Sie werden in der Bilanz abgeschlossen.
- Erfolgskonten: Diese Konten erfassen Erträge und Aufwendungen. Geschäftsfälle, die hier gebucht werden, sind erfolgswirksam und nehmen direkten Einfluss auf den Gewinn oder Verlust. Sie werden über das GuV-Konto abgeschlossen.