MLM (Multi-Level-Marketing)

Multi-Level-Marketing (MLM) hat oft einen schlechten Ruf, da es mit illegalen Pyramidensystemen verwechselt wird. Dabei bestehen klare Unterschiede, und MLM kann ein starkes Vertriebsmodell sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie MLM funktioniert, welche Ziele es verfolgt und wie es sich von Pyramidensystemen unterscheidet.

Zuletzt aktualisiert am 13.06.2025

Zusammenfassung

Multi-Level-Marketing (MLM) im Überblick

  • MLM, auch Network-Marketing genannt, ist ein Geschäftsmodell, bei dem Vertriebspartner Produkte verkaufen und neue Partner anwerben.
  • Einnahmequellen sind der Verkauf und Provisionen für die Anwerbung neuer Vertriebspartner.
  • Es handelt sich um eine Form des Direktvertriebs ohne Zwischenhändler.
  • Das Geschäftsmodell hat Vorteile wie niedrige Fixkosten, birgt jedoch auch Risiken wie hohe Fluktuation und Abhängigkeit von Verkäufen.
  • MLM unterscheidet sich von Pyramidensystemen, die oft illegal sind und kein produktbezogenes Einkommen generieren.

Definition

Die Bedeutung von Multi-Level-Marketing (MLM)

Multi-Level-Marketing (MLM), auch bekannt als Network Marketing, beschreibt ein Vertriebssystem, bei dem Produkte oder Dienstleistungen direkt an Endkunden verkauft werden. Zusätzlich versuchen die Vertriebspartner, neue Partner zu gewinnen, wodurch ein Netzwerk entsteht. Dabei gibt es zwei Einkommensquellen:

  1. Gewinne aus eigenen Verkäufen
  2. Provisionen aus den Umsätzen der angeworbenen Partner

Durch den Verzicht auf Zwischenhändler entstehen Einsparungen, die teils an die Vertriebspartner weitergegeben werden.

Wie funktioniert Multi-Level-Marketing?

Der Kern des Multi-Level-Marketings liegt im Aufbau eines Netzwerks und dem Direktverkauf von Produkten. Dieses System bietet die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten und gleichzeitig ein eigenes Vertriebssystem aufzubauen. Doch wie genau sieht der Ablauf aus?

Die Einnahmequellen im MLM

Die Einkünfte im MLM ergeben sich aus zwei wesentlichen Quellen:

  • Eigene Verkäufe: Vertriebspartner erzielen Gewinne durch den direkten Verkauf von Produkten an Endkunden. Hierbei profitieren sie von der Nähe zum Kunden, die im Direktvertrieb eine große Rolle spielt.
  • Provisionen: Wird ein neuer Vertriebspartner erfolgreich ins Netzwerk aufgenommen, erhält der Anwerber einen Anteil an den Verkäufen dieses neuen Partners.

Durch diese doppelte Struktur können hohe Einnahmen erzielt werden. Allerdings hängt der Erfolg stark davon ab, dass genügend Produkte verkauft werden und das Netzwerk kontinuierlich aktiv bleibt. Wer in diesem System langfristig bestehen möchte, benötigt Durchhaltevermögen und eine strategische Vorgehensweise.

Beispielunternehmen

Einige bekannte Unternehmen haben das Multi-Level-Marketing-Modell erfolgreich etabliert:

  • Deutsche Vermögensberatung: Hier stehen flexible Arbeitszeiten und eine Vergütung, die auf den individuellen Leistungen basiert, im Fokus.
  • Heim & Haus: Dieses Unternehmen setzt auf eigenständige Kundenberatung im Bereich Bauelemente und bietet den Vertriebspartnern Weiterbildungen an, um sie für den Direktvertrieb zu stärken.

Ziele des Multi-Level-Marketings

Im Multi-Level-Marketing (MLM) verfolgen Vertriebspartner zwei Hauptziele: den Verkauf von Produkten und den Aufbau eines möglichst großen Netzwerks. Beide Ziele sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen den Erfolg im Geschäftsmodell maßgeblich. Wie das Geflecht im Detail aussieht, sehen wir uns im Folgenden genauer an:

Direkte Verkaufsziele

Der Direktvertrieb ohne Zwischenhändler senkt die Kosten und ermöglicht es, die Produkte günstiger anzubieten, ohne den Gewinn zu gefährden. Für die Vertriebspartner bedeutet dies eine höhere Provision pro Verkauf, was die Motivation zusätzlich steigert.

Netzwerkaufbau

Zusätzlich zielt MLM darauf ab, neue Vertriebspartner ins Netzwerk zu integrieren. Für jede erfolgreiche Anwerbung erhält der werbende Partner Provisionen. Ein starkes Netzwerk erhöht die Reichweite und verbessert den potenziellen Umsatz, denn je größer und aktiver das Netzwerk wird, desto höher sind die Verdienstmöglichkeiten.

Verbindung zwischen Zielen und Vergütung

Im MLM gibt es kein festes Gehalt. Die Vergütung basiert vollständig auf der Leistung: Je erfolgreicher ein Vertriebspartner ist, desto höher ist sein Einkommen. Dies erhöht die Motivation, sowohl Verkäufe als auch den Netzwerkaufbau voranzutreiben. Gleichzeitig stellt diese Struktur aber auch eine Herausforderung dar, da das Einkommen nur durch konsequente Arbeit gesichert werden kann. 

Effizienz des Direktvertriebs

Ein großer Vorteil des Direktvertriebs liegt in der Effizienz: Der Wegfall von Zwischenhändlern reduziert Kosten um bis zu 30 % des Einkaufspreises. Diese Einsparungen fließen in Provisionen und ermöglichen es den Unternehmen, die Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Das gesamte System funktioniert jedoch nur, wenn alle Vertriebspartner erfolgreich arbeiten, denn ohne Verkäufe oder Netzwerkaufbau bricht die Struktur schnell zusammen.

Vor- und Nachteile von Multi-Level-Marketing

MLM bietet vielfältige Möglichkeiten, birgt aber auch Herausforderungen, die beachtet werden müssen.

Vorteile

  • Niedrige Fixkosten: Händler erhalten leistungsbasierte Vergütung, keine festen Gehälter.
  • Effiziente Kostenstruktur: Einsparungen durch Direktvertrieb ohne Zwischenhandel.
  • Motivation: Die Aussicht auf Provisionen fördert den Einsatz.

Nachteile

  • Hohe Fluktuation: Viele Verkäufer bleiben nur kurz im System.
  • Abhängigkeit von Verkäufen: Ohne Verkäufe bleibt auch das Einkommen aus.
  • Kontrollverlust: Die Anwerbungsmethoden der Partner sind schwer nachzuvollziehen.
  • Risiko von Täuschung: Falsche Versprechen können das Image des Unternehmens schädigen.

Multi-Level-Marketing vs. Pyramidensystem

Ein wesentlicher Unterschied zwischen MLM und Pyramidensystemen liegt in der Ausrichtung auf den Produktverkauf. Pyramidensysteme basieren häufig auf Mitgliederbeiträgen und generieren keine oder kaum produktbezogene Einnahmen.

Info

Merkmale eines Pyramidensystems

  • Hierarchische Struktur: Die Einnahmen konzentrieren sich stark auf die Spitze der Hierarchie.
  • Fokus auf Mitgliedergewinnung: Einkommen entsteht meist durch Beiträge neuer Mitglieder.
  • Häufig illegal: Pyramidensysteme operieren oft ohne echtes Geschäftsmodell oder Produkt.

Im Gegensatz dazu stellt MLM den Verkauf und die Kundengewinnung bzw. Kundenakquise in den Mittelpunkt. Dadurch bleibt es ein rechtlich anerkanntes Geschäftsmodell, sofern keine Täuschung oder missbräuchliche Praktiken vorliegen.

Fazit

Multi-Level-Marketing bietet eine interessante Möglichkeit, Produkte zu vertreiben und ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Damit das System jedoch erfolgreich funktioniert, sind Engagement, strategisches Handeln und sorgfältige Planung unerlässlich. Bei richtiger Anwendung können sowohl Unternehmen als auch Vertriebspartner davon profitieren, allerdings sollten die potenziellen Risiken stets im Blick behalten werden.