Umsatzplanung

Die Umsatzplanung ist eine Prognose, die den voraussichtlichen Umsatz eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum basierend auf der verkauften Menge und dem Preis der Produkte oder Dienstleistungen bestimmt. Für Unternehmen, insbesondere Start-ups, ist die Umsatzplanung essenziell, da sie die finanzielle Situation, den Liquiditätsbedarf und die Geschäftsstrategie beeinflusst. Zur Berechnung des Umsatzes können verschiedene Methoden angewandt werden, abhängig von Branche und Geschäftsmodell, und Start-ups sollten mehrere Schritte, einschließlich Marktanalyse und Branchenvergleiche, durchführen, um eine realistische Prognose zu erstellen.

Zuletzt aktualisiert am 23.06.2025

Zusammenfassung

Umsatzplanung im Überblick

Die Umsatzplanung ist eine Schätzung, wie viel Umsatz ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum erzielen wird. Sie basiert auf der verkauften Menge und dem Preis der Produkte oder Dienstleistungen. Sie ist wichtig, um die finanzielle Situation zu bewerten, den Kapitalbedarf zu planen und Investoren oder Banken zu überzeugen. Je nach Branche kann der Umsatz zum Beispiel nach Produktmenge, Kundenanzahl, Arbeitszeit oder Marktanteil berechnet werden. Start-ups sollten zuerst ihren Mindestumsatz ermitteln, dann Branchenvergleiche anstellen und Marktdaten sammeln, um realistische Zahlen zu erhalten. Hilfreich sind kostenlose Excel-Vorlagen, die den Einstieg in die Planung erleichtern.

Was versteht man unter Umsatzplanung?

Ein Umsatzplan ist eine Prognose darüber, welchen Umsatzin Unternehmen ein einem bestimmten Zeitraum mit seinen Produkten oder Dienstleistungen erzielen wird. Der Umsatz ergibt sich dabei aus zwei Faktoren: der verkauften Menge an Waren oder Dienstleistungen und dem Preis. Multipliziert man den Preis mit der verkauften Menge, so erhält man den Umsatz.

Um eine Umsatzplanung zu erstellen, muss man daher zwei Dinge abschätzen: Welche Menge an Produkten oder Dienstleistungen man in einem bestimmten Zeitraum voraussichtlich verkaufen wird und zu welchem Preis. Selbstverständlich besitzt man als Unternehmer keine Glaskugel und kann seine zukünftigen Umsätze niemals genau vorhersehen. Deshalb spricht man auch von „Umsatzprognosen“. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um die zukünftigen Umsätze zumindest so realistisch und zuverlässig wie möglich zu planen.

Wann und warum brauche ich einen Umsatzplan?

Wichtig ist eine möglichst detaillierte Umsatzplanung schon bei der Unternehmensgründung. In dieser Phase bildet sie einen zentralen Bestandteil des Business-Plans. Banken und andere Investoren entscheiden auf dieser Grundlage, ob sie Fördermittel gewähren und zu welchen Bedingungen. Doch auch für Start-ups selbst ist eine Umsatzplanung ein sehr nützliches Werkzeug, um die eigene finanzielle Situation im Auge zu behalten und rechtzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen. In der Gründungsphase erstellt man eine Umsatzplanung normalerweise auf monatlicher Basis, da sich die Umsätze rasch ändern können.

Bestehende Unternehmen können von einer laufenden Umsatzplanung ebenfalls profitieren. Umsatzprognosen helfen einerseits dabei, sich konkrete Ziele zu stecken und dafür die passenden Mittel zu ergreifen. Man braucht sie aber auch, um den zukünftigen Bedarf an Material und Mitarbeiter abzuschätzen. Darüber hinaus tragen Umsatzberechnungen dazu bei, finanzielle Engpässe zu vermeiden und damit zahlungsfähig zu bleiben. Denn nur wenn man weiß, wie viel Geld man in einem bestimmten Zeitraum einnehmen wird, kann man seinen Liquiditätsbedarf realistisch planen. Für etablierte Unternehmen mit einigermaßen stabilen Verkaufszahlen reicht es meist, die Umsatzentwicklung pro Jahr zu berechnen.

Auf welcher Basis lässt sich Umsatzentwicklung berechnen?

Auf welcher Grundlage man einen Umsatzplan am besten berechnet, das hängt von derBrancheund vom Geschäftsmodell ab. Üblich sind folgende Berechnungsmethoden:

Nach verkauften Produkten

Handelsbetriebe oder Online-Shops berechnen ihren Umsatzplan normalerweise auf der Basis von Produkten: Man multipliziert die voraussichtliche Absatzmenge der Produkte mit ihrem Preis. Es kann sehr aufwendig sein, diese Berechnung für jedes Produkt einzeln vorzunehmen. Oft fassen Unternehmen ihre Produkte daher zu Gruppen zusammen und setzen für die Umsatzberechnung einen Durchschnittspreis pro Produktgruppe voraus.

Nach Anzahl der Kunden

In der Gastronomie und Hotellerie geht man oft von einem durchschnittlichen Umsatz pro Gast aus. Ein Restaurant-Besucher gibt beispielsweise im Schnitt 30 Euro aus, ein Hotelgast 150 Euro pro Nacht. Dann muss man nur noch die Anzahl der Gäste abschätzen, um die Umsatzentwicklung zu berechnen.

Nach Arbeitszeit

Dienstleistungsunternehmen rechnen ihre Leistungen üblicherweise pro Zeiteinheit ab. Um eine Umsatzprognose zu erstellen, multipliziert man den Stunden- bzw. Tagessatz mit der voraussichtlichen Arbeitszeit. Diese Methode eignet sich beispielsweise für Berater, Therapeuten, selbstständige Pflegekräfte oder Reinigungsunternehmen.

Nach Anzahl der Aufträge

Handwerksbetriebe oder Künstler berechnen ihre Umsatzentwicklung gerne auf der Basis von Aufträgen. Man multipliziert den Durchschnittspreis pro Auftrag mit der voraussichtlichen Anzahl der verkauften Aufträge und erhält so seine Umsatzprognose.

Wie geht man bei einer Umsatzplanung vor?

Doch wie können Unternehmen und Selbstständige ihre zukünftigen Umsätze abschätzen, ohne einfach ins Blaue hinein zu raten? Um eine realistische Umsatzprognose zu berechnen, gibt es eine Reihe an Methoden – einfachere und solche, die etwas Vorwissen voraussetzen. Die folgenden Methoden lassen sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln umsetzen

Umsatzberechnung auf der Basis früher Umsätze

Bestehende Unternehmen können für ihre Umsatzplanung ganz einfach Verkaufszahlen aus der Vergangenheit heranziehen. Auf der Basis von Erfahrungswerten lässt sich abschätzen, welche Umsätze in der Zukunft realistisch sind. Diese Methode liefert natürlich nur dann realistische Ergebnisse, wenn sowohl Nachfrage als auch Marktumfeld relativ stabil bleiben.

Umsatzprognosen auf der Basis des Fortschritts im Vertriebsprozess

Diese Methode eignet sich gut für Branchen und Betriebe mit komplexen Vertriebsstrukturen. Ein Beispiel wäre ein IT-Dienstleistungs-Unternehmen, das hochwertige Sicherheitslösungen an Geschäftskunden verkauft. Normalerweise gehen einem erfolgreichen Geschäftsabschluss mehrere Kontakte und Beratungsgespräche voraus. Je länger nun der Kontakt zwischen den Geschäftspartnern andauert, desto wahrscheinlicher wird ein erfolgreicher Abschluss.

Um eine Umsatzprognose zu berechnen, lässt sich jeder Stufe im Vertriebsprozess eine bestimmte Abschlusswahrscheinlichkeit zuweisen. Ein Erstgespräch entspricht beispielsweise einer Erfolgs-Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent, eine Produkt-Präsentation macht den Abschluss schon zu 30 Prozent wahrscheinlich. Man geht nun alle Kontakte in der Vertriebs-Pipeline durch und multipliziert die definierten Wahrscheinlichkeiten mit dem durchschnittlichen Auftragsvolumen. So lässt sich abschätzen, welche Umsätze in naher Zukunft realistisch sind.

Umsatzplanung über Marktanteilsprognosen

Bei dieser Methode geht man zunächst vom gesamten Umsatz einer Branche oder einer Produktsparte aus. Anschließend schätzt man ab, welchen Anteil davon das eigene Unternehmen voraussichtlich erzielen kann. Um den gesamten Marktumsatz zu berechnen, kann man Daten aus Branchenberichten oder IHK-Statistiken heranziehen. Geht man von einem Marktanteil von beispielsweise 5 Prozent aus, dann multipliziert man den Marktumsatz ganz einfach mit diesem Prozentwert.

Die Umsatzplanung über Marktanteilsprognosen funktioniert vergleichsweise einfach und rasch und eignet sich daher gut für eine erste grobe Abschätzung. Die größte Schwierigkeit besteht darin, den eigenen Marktanteil sicher zu prognostizieren.

Wie können Start-ups eine Umsatzprognose berechnen?

Start-ups können bei Umsatzberechnungen nicht wie etablierte Unternehmen auf Daten aus der Vergangenheit zurückgreifen. Trotzdem ist ein möglichst exakter Umsatzplan wichtig, da sich daraus weitere Planungsschritte wie der Kapitalbedarf ableiten. Um einen plausiblen Umsatzplan zu erstellen, hat sich das folgende Vorgehen bewährt:

Schritt 1: Mindestumsatz berechnen

Im ersten Schritt ermittelt man, welchen Umsatz man braucht, damit alle anfallenden Kosten gedeckt sind. Dieser sogenannte Mindestumsatz ist die unterste Schwelle, die ein Unternehmen mittelfristig erreichen muss, um existenzfähig zu sein. Man addiert dazu alle voraussichtlichen Kosten, etwa für:

  • Waren- und Rohstoffeinkäufe
  • Miete, Raumkosten
  • Personal
  • Marketing
  • Versicherungen
  • Finanzierung
  • den eigenen privaten Lebensunterhalt

Schritt 2: Branchenvergleiche anstellen

Der Mindestumsatz ist ein reiner Soll-Wert. Im zweiten Schritt überprüft man daher, ob der Mindestumsatz auch wirklich erreichbar ist. Einen ersten Anhaltspunkt liefern dabei die Umsätze von vergleichbaren Unternehmen.

Sehr aufschlussreich sind Branchenberichte, die man teils frei verfügbar im Internet findet. Oder Sie wenden sich an Ihre Hausbank bzw. die zuständigen Industrie- und Handelskammern, die oft sehr detaillierte Branchenreports herausgeben. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, welche Umsätze in Ihrer Branche realistisch sind.

Schritt 3: Marktforschung betreiben

Natürlich lassen sich die Zahlen aus Branchenberichten nicht ohne Weiteres auf das eigene Unternehmen übertragen. Denn die Umsätze hängen stark vom konkreten Marktumfeld ab. So kann ein Tattoo-Studio in einer ländlichen Gegend nie denselben Umsatz erzielen wie in einer Großstadt. Deshalb sollten Sie als Gründer versuchen, Ihre voraussichtlichen Umsätze auf der Basis ganz konkreter Marktdaten abzuschätzen.

Als Inhaber eines Tattoo-Studios könnten Sie beispielsweise andere Betriebe an strukturell vergleichbaren Standorten kontaktieren und sie nach ihren Erfahrungen fragen. Wer ein Ladengeschäft oder Café eröffnen will, kann zählen, wie viele Passanten an einem durchschnittlichen Samstagvormittag pro Stunde an dem Geschäftslokal vorbeispazieren. Oder Sie versuchen bereits jetzt, mit potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen und das Interesse an Ihrer Geschäftsidee auszuloten.

Wie auch immer Sie vorgehen – versuchen Sie, Ihre Überlegungen im Umsatzplan möglichst konkret und nachvollziehbar zu beschreiben. So können Sie auch Banken und andere Geldgeber mit größerer Wahrscheinlichkeit von Ihrem Vorhaben überzeugen.