Definition
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcen so zu nutzen, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt werden, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Vor allem aber stehen dabei das Ökosystem und die Tierwelt der Erde im Fokus. Die Definition von Nachhaltigkeit und nachhaltigem Wirtschaften lässt sich gut an folgendem Beispiel erläutern: die Nutzung von Holz bis zu der Grenze, die der Bestand hergibt. Kurz: Es werden nicht mehr Bäume gefällt, als auch nachwachsen können.
Die Begriffserklärung der Nachhaltigkeit geht dabei bis auf das 18. Jahrhundert zurück. Schon damals wurde dieses Prinzip in Bezug auf die Verwendung von Holz erwähnt – und gegen Ende des Jahrhunderts als „Nachhaltigkeit“ betitelt.
Drei Säulen der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit wird häufig mit den direkten Auswirkungen unseres Handelns auf das Ökosystem assoziiert. Es geht jedoch um deutlich mehr als das: Es umfasst ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Diese werden somit in der Definition als die „drei Säulen der Nachhaltigkeit“ bezeichnet. Sie stehen für den ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen.
Nachhaltigkeit in Unternehmen
Ökonomische, also unternehmerische Nachhaltigkeit bezieht sich auf Geschäftsstrategien und -praktiken. Ziel ist es, diese so zu gestalten, dass sie ökologische, soziale und ökonomisch verantwortungsvoll sind. Das umfasst eine Vielzahl an Strategien und Maßnahmen, die allesamt darauf abzielen, die negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt zu reduzieren, soziale Gerechtigkeit zu fördern und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Glossar: Die wichtigsten Begriffe zum Thema Nachhaltigkeit
Wer Nachhaltigkeit in seinem Unternehmen umsetzen möchte, sieht sich einer Vielzahl an Regularien, Begrifflichkeiten und Konzepten auseinandergesetzt. Hier finden Sie die Begriffe mit den entsprechenden Definitionen, die für Sie als Unternehmer zum Thema Nachhaltigkeit relevant sind, in alphabetischer Reihenfolge:
CO2
CO2 oder Kohlendioxid ist ein farbloses, geruchloses Gas, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie bei natürlichen Prozessen wie der Atmung entsteht. Es ist ein bedeutendes Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt.
CO2-Fußabdruck
Der CO2-Fußabdruck misst die Menge an Kohlendioxid-Emissionen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden. Er umfasst Emissionen aus Energieverbrauch, Transport, Produktion und Konsum und dient als Indikator für die Umweltbelastung. Um nachhaltig zu handeln, ist es für Unternehmen daher wichtig, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Corporate Governance
Corporate Governance ist ein Bereich der Unternehmensführung. Es bezeichnet die Gesamtheit aller Grundsätze und rechtlicher Leitlinien, nach denen ein Unternehmen geführt werden kann. Mit ihrer Hilfe sollen Vorgänge transparenter für alle Share- und Stakeholder sowie der Betrieb insgesamt erfolgreicher gestaltet werden. Nachhaltige Unternehmensführung ist daher ein Teil von Corporate Governance.
Cradle to Cradle
Cradle to Cradle ist ein Designkonzept, das darauf abzielt, Produkte so zu gestalten, dass sie nach ihrer Nutzung vollständig wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können. Ziel ist es, Abfall zu vermeiden und geschlossene Kreisläufe zu schaffen.
CSDDD
Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umweltauswirkungen entlang ihrer gesamten Lieferkette zu erfüllen.
CSR
Corporate Social Responsibility (kurz: CSR), frei übersetzt die unternehmerische Verantwortung, beschreibt die freiwillige Verpflichtung von Unternehmen, neben wirtschaftlichen auch ökologische und gesellschaftliche Ziele zu verfolgen. CSR wird oft mit Nachhaltigkeit gleichgesetzt, geht aber darüber hinaus. Sie umfasst alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um verantwortungsbewusst zu wirtschaften und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Dieser Artikel erklärt, was sich hinter CSR verbirgt und warum sie (nicht nur) für Unternehmen wichtig ist.
CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)
Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, umfassend über ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu berichten. Sie zielt darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern. Mithilfe der Richtlinie sollen Geschäftspartner, Finanzinstitute, Aufsichtsgremien und Kunden besser einschätzen können, wie nachhaltig ein Unternehmen handelt.
Diversität
Diversität bezieht sich auf die Vielfalt der Menschen in einer Gesellschaft oder Organisation. Sie umfasst Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnische und soziale Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, Behinderung und andere Merkmale.
Diversity Management
Diversity Management bezieht sich auf Strategien und Maßnahmen, die Vielfalt in Unternehmen fördern und nutzen. Es geht darum, die unterschiedlichen Fähigkeiten und Perspektiven der Mitarbeiter zu erkennen und zu integrieren, um den Unternehmenserfolg zu steigern.
DNK
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein Berichtsstandard, der Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu dokumentieren und offenzulegen. Er wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelt und bietet eine einheitliche Berichtsstruktur. Das unterstützt nicht nur Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern schafft auch Vergleichbarkeit.
ESG
ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Diese Kriterien werden verwendet, um die Nachhaltigkeit und ethische Auswirkungen einer Investition in ein Unternehmen zu bewerten. ESG-Kriterien helfen Investoren, Unternehmen zu identifizieren, die verantwortungsvoll handeln und langfristig nachhaltigen Wert schaffen.
ESG-Rating
Ein ESG-Rating bewertet die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens in den drei Bereichen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Die ESG-Ratings werden von spezialisierten Agenturen vergeben und dienen vor allem Investoren und Kreditgebern als wichtige Entscheidungshilfe. Die Ratings helfen dabei, Unternehmen mit starker Nachhaltigkeitsperformance zu identifizieren und damit Risiken, die aus nicht-nachhaltigem Handeln entstehen, zu minimieren.
ESRS (European Sustainability Reporting Standards)
Bei den ESRS handelt es sich um zwölf Standards, die von der EU entwickelt wurden, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu harmonisieren und zu standardisieren. Sie sollen einen verbindlichen Rahmen für die Unternehmensberichterstattung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung bieten und sicherstellen, dass Unternehmen vergleichbare und verlässliche Nachhaltigkeitsinformationen bereitstellen. Entwickelt wurden die ESRS von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG).
EU Green Deal
Der EU Green Deal ist eine Wachstumsstrategie der Europäischen Union, die darauf abzielt, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Er umfasst Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien, zur Reduzierung von Emissionen und zur Unterstützung einer nachhaltigen Wirtschaft.
EU-Taxonomie
Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das definiert, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Sie soll Investoren dabei helfen, nachhaltige Investitionen zu identifizieren und zu fördern.
Fördermittel
Fördermittel sind finanzielle Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite von öffentlichen Stellen wie Bund, Ländern oder der EU – sie gelten als zentrale Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels für Unternehmen. Sie sollen Investitionen unterstützen, die dem Gemeinwohl dienen – etwa im Klimaschutz, der Ressourceneffizienz oder sozialen Entwicklung. Ziel ist es, Hemmnisse wie hohe Anfangskosten zu überwinden und Unternehmen zur Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu motivieren.
Gleichstellung
Gleichstellung bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Religion oder anderen Merkmalen, die gleichen Rechte und Chancen haben. Sie ist ein zentraler Aspekt sozialer Nachhaltigkeit. Am Arbeitsplatz umfasst Gleichstellung unter anderem Aspekte wie eine faire und gleiche Bezahlung, Chancengleichheit, Inklusion, Diskriminierungsfreiheit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Global Reporting Initiative (GRI)
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die ein Rahmenkonzept zum Nachhaltigkeit-Reporting entwickelt hat, das weltweit angewendet wird. Das Konzept beinhaltet Prinzipien und Indikatoren, die Unternehmen nutzen können, um ihre ökonomische, ökologische und soziale Leistung im Bereich Nachhaltigkeit zu messen und darzustellen. Dazu wurde ein GRI-Leitfaden entwickelt, der weltweit für Unternehmen und Mitarbeitende von Bedeutung ist.
Green Asset Ratio
Die Green Asset Ratio (GAR) ist eine Kennzahl, die den Anteil (taxonomiekonformer) grüner bzw. nachhaltiger Vermögenswerte an den gesamten Vermögenswerten eines Finanzinstituts misst. Die Green Asset Ratio wurde im Rahmen der EU-Taxonomie entwickelt, um die Nachhaltigkeitsleistung von Banken zu machen. Seit 2024 müssen große Banken in der EU die Kennzahl ermitteln und veröffentlichen.
Green Investing
Green Investing bezeichnet Investitionen in Projekte, Unternehmen oder Fonds, die ökologische und soziale Kriterien erfüllen. Ziel ist es, finanzielle Renditen zu erzielen und gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft zu fördern.
Green IT
Der Begriff Green IT oder grüne Informationstechnologie fasst laut Definition alle Maßnahmen zusammen, die dazu dienen, die Umweltfreundlichkeit von IT-Systemen zu verbessern. Das Ziel von Green IT ist, den Energieverbrauch zu reduzieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und den ökologischen Fußabdruck von Hardware und Software zu minimieren. Dies betrifft sowohl die Entwicklung und Herstellung als auch den Einsatz von IT-Komponenten und schließt die Energienutzung sowie das IT-Management ein.
Green Nudging
Green Nudging bezeichnet kleine Anstöße, die Menschen zu umweltfreundlicherem Verhalten ermutigen sollen, ohne dabei auf klassische Methoden wie Verbote oder finanzielle Anreize zurückzugreifen. Stattdessen wird die Entscheidungsumgebung so gestaltet, dass die nachhaltige Option zur naheliegenden Wahl wird, ohne dass ein Verbot klimaschädlicher Optionen nötig ist. Das Konzept des Green Nudging basiert auf der Nudge-Theorie, die von den Verhaltensökonomen Richard Thaler und Cass Sunstein entwickelt wurde.
Green Skills
Green Skills sind Fähigkeiten und Kenntnisse, die notwendig sind, um in einer nachhaltigen Wirtschaft erfolgreich zu sein. Dazu gehören unter anderem Wissen über erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz und umweltfreundliche Technologien.
Greenwashing
Greenwashing beschreibt den Versuch von Unternehmen, sich durch irreführende Informationen oder Maßnahmen umweltfreundlicher darzustellen, als sie tatsächlich sind. Es handelt sich dabei um eine Form der Täuschung, die das Vertrauen der Verbraucher missbraucht.
Inklusion am Arbeitsplatz
Inklusion am Arbeitsplatz bedeutet, dass alle Mitarbeiter, unabhängig von ihren individuellen Unterschieden, gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können. Es geht darum, Barrieren abzubauen und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Inklusion am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Bestandteil sozialer Nachhaltigkeit.
Inklusionsvereinbarung
Bei einer Inklusionsvereinbarung handelt es sich um eine schriftliche Zielvereinbarung zwischen einem Arbeitgeber und der Schwerbehindertenvertretung, dem Betriebs- oder Personalrat sowie ggf. weiteren Interessensvertretern. Mit diesem Instrument wird die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gefördert. Außerdem dient sie der Schaffung barrierefreier Arbeitsbedingungen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Die gesetzliche Grundlage für die Inklusionsvereinbarung bildet das Neunte Sozialgesetzbuch (SGB IX), insbesondere § 166.
Inner Development Goals
Die Inner Development Goals (IDGs) sind ein Rahmenwerk, das darauf abzielt, individuelle und kollektive Fähigkeiten zu entwickeln, die notwendig sind, um die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. Sie ergänzen die Sustainable Development Goals (SDGs) und fördern persönliche und soziale Entwicklung.
Klimamanagement
Unter Klimamanagement versteht man im Kern die systematische Planung, Umsetzung und Überwachung von Maßnahmen, die dazu dienen, die Treibhausemissionen nachhaltig zu reduzieren oder sogar vollständig zu vermeiden, um die Umwelt weniger zu belasten und so der menschengemachten Veränderung des Klimawandels zu begegnen bzw. ihn zu verlangsamen. Unternehmerisches Klimamanagement umfasst dabei ein Konzept zur Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von Emissionen, die Umsetzung konkreter Projekte und Maßnahmen und die Messung des Erfolgs. Dabei müssen Unternehmen zunehmend auch regulatorische Anforderungen erfüllen, da Gesetze und Vorschriften zum Klimaschutz stetig verschärft werden.
Klimaneutralität
Klimaneutralität bezeichnet den Zustand, bei dem ein Unternehmen oder eine Organisation keine Netto-Treibhausgasemissionen verursacht. Dies wird durch die Reduktion von Emissionen und den Ausgleich verbleibender Emissionen erreicht.
Klimaschutzgesetz
Das Klimaschutzgesetz ist ein Gesetz, das Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen festlegt. Es zielt darauf ab, die nationalen Klimaziele zu erreichen und den Beitrag eines Landes zum globalen Klimaschutz zu leisten.
Klimaschutzmanager
Ein Klimaschutzmanager ist verantwortlich für alle Aufgaben, die die strategische und operative Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen verwalten. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzstrategien, die Planung und Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen sowie die Einbindung von Stakeholdern und die Kommunikation von Nachhaltigkeitszielen. Ein Klimaschutzmanager befasst sich in erster Linie mit technischen und betrieblichen Maßnahmen zur CO2-Reduktion.
Klimawandel
Klimawandel bezeichnet die langfristigen Veränderungen der globalen Klimabedingungen, die hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung von Wäldern verursacht werden. Er führt unter anderem zu extremen Wetterereignissen und steigenden Meeresspiegeln, was wiederum direkte Auswirkungen auf die Lebensbedingungen aller Menschen und die weltweite Wirtschaft hat.
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Ressourcen durch Wiederverwendung, Reparatur und Recycling so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten. Ziel ist es, Abfall zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Kreislaufwirtschaftsgesetz
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz ist ein Gesetz, das die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Abfallwirtschaft und Ressourcennutzung festlegt. Es fördert Recycling, Wiederverwendung und die Vermeidung von Abfällen.
Lieferkettengesetz (LkSG)
Das Lieferkettengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, ihre Lieferketten auf Menschenrechts- und Umweltverstöße zu überprüfen und Maßnahmen zur Vermeidung solcher Verstöße zu ergreifen. Es zielt darauf ab, Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette zu fördern.
Lieferkettenmanagement
Beim Lieferkettenmanagement – auch: Supply-Chain-Management – geht es um die Planung, Steuerung und Überwachung aller Prozesse entlang der Lieferkette. Ziel ist es, Waren oder Dienstleistungen effizient, kostengünstig und nachhaltig bereitzustellen.
Die Lieferkette besteht aus allen Etappen, die eine Ware oder eine Dienstleistung global durchläuft – von der Gewinnung des Rohstoffs über die Herstellung bis hin zur Auslieferung an den Endkunden.
Nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten
Nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten beziehen sich auf Finanzinstrumente und -strategien, die ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise grüne Anleihen und nachhaltige Investmentfonds.
Nachhaltigkeitsbericht
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist ein Dokument, das die ökologischen, sozialen und ökonomischen Leistungen eines Unternehmens darstellt. Er bietet Transparenz über die Nachhaltigkeitspraktiken und -ziele des Unternehmens und informiert Stakeholder über Fortschritte und Herausforderungen.
Nachhaltigkeitsmanager
Ein Nachhaltigkeitsmanager plant, koordiniert und begleitet alle Aktivitäten eines Unternehmens, nicht nur die, die mit Umwelt- und Sozialverantwortung zusammenhängen. Er ist unter anderem für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die interne und externe Kommunikation sowie die Umsetzung von Klimazielen und Regulatorik verantwortlich.
Nachhaltigkeitsmanagement
Für Nachhaltigkeitsmanagement im unternehmerischen Kontext gibt es noch keine allgemeingültige Definition. Oft wird damit jedoch die Gesamtheit aller Unternehmensaktivitäten beschrieben, die mit Nachhaltigkeit in Verbindung stehen. Dazu gehören also sowohl die Entwicklung, die Steuerung sowie die Umsetzung von Maßnahmen rund um das Thema Nachhaltigkeit über alle Unternehmensbereiche hinweg. Im operativen Kontext bedeutet das unter anderem der sparsame Umgang mit vorhandenen Ressourcen und die dahingehende Optimierung von Produktionsprozessen, die Reduktion von Abfall und Emissionen sowie der soziale Aspekt des unternehmerischen Wirkens: Auch Menschen sollen konkret von Nachhaltigkeit profitieren, etwa durch mehr Chancengleichheit oder einer Reduzierung der Risiken am Arbeitsplatz.
Nachhaltigkeitsstrategie
Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist ein Plan, der die Ziele und Maßnahmen eines Unternehmens zur Förderung der Nachhaltigkeit festlegt. Sie integriert ökologische, soziale und ökonomische Aspekte und zielt darauf ab, langfristigen Wert zu schaffen.
Ökonomische Nachhaltigkeit
Ökonomische Nachhaltigkeit umfasst sämtliche Ziele, Strategien und Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, eine Wirtschaft zu entwickeln, die langfristiges wirtschaftliches Wachstum zu fördern, ohne dabei die Umwelt mehr als absolut notwendig zu belasten. Gleichzeitig sollen soziale Ungerechtigkeiten möglichst vermieden oder reduziert werden. Es geht darum, nachhaltig zu wirtschaften und ein Gleichgewicht zu finden, in dem Unternehmen und Gesellschaft gedeihen können, während gleichzeitig die Bedürfnisse der aktuellen und zukünftigen Generationen berücksichtigt werden.
Product Carbon Footprint
Unter einem Product Carbon Footprint (PCF) oder CO2-Footprint versteht man eine Klimabilanz auf Produktebene, bei der direkte und indirekte Treibhausgasemissionen während des Produktlebenszyklus betrachtet werden. Er erfasst alle Treibhausgasemissionen, die durch eine betrachtete Einheit eines Produktes oder einer Dienstleistung entstehen – und zwar über den gesamten Lebenszyklus, also von der Produktion der Vormaterialien, deren Einkauf, Herstellung, Transport bis zur Nutzung und Entsorgung.
Recycling
Recycling ist der Prozess, bei dem Abfallmaterialien gesammelt, aufbereitet und wiederverwertet werden. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Abfall zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren.
Risikomanagement
Risikomanagement ist der Prozess der Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele beeinträchtigen könnten. Es umfasst Maßnahmen zur Risikominderung und zur Sicherstellung der Unternehmensstabilität.
Sustainable Development Goals (SDGs)
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele, die von den Vereinten Nationen definiert wurden, um eine nachhaltige Entwicklung weltweit zu fördern. Sie umfassen unter anderem die Bekämpfung von Armut, den Schutz der Umwelt und die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit.
Sustainable Finance
Sustainable Finance ist ein Konzept der Nachhaltigkeit im Finanzsektor, genauer in der Finanzwirtschaft. Banken und Finanzdienstleister sollen bei Finanzierungs- und Investitionspraktiken die ESG-Kriterien berücksichtigen. Ziel ist es, dass der Finanzsektor zu einer nachhaltigen globalen Wirtschaft beiträgt. Dies gelingt beispielsweise, indem Investitionen in Projekte gelenkt werden, die positive ökologische und soziale Auswirkungen haben, wie zum Beispiel erneuerbare Energien, nachhaltige Infrastruktur und soziale Projekte.
Umweltrecht
Das Umweltrecht beinhaltet sämtliche Regelungen und Vorschriften, die dem Umwelt- und Naturschutz dienen. Es setzt sich aus verschiedenen Schutzgesetzen zusammen, etwa Emissionsschutzrecht, Wasserrecht, Bodenschutzrecht und Abfallrecht.
Umweltmanagement
Unter dem betrieblichen Umweltmanagement versteht man die Planung, Durchführung und Überwachung von Maßnahmen, um negative Umweltauswirkungen eines Unternehmens zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Umweltmanagement ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Umweltschutzes. Ziel ist es, negative Auswirkungen betrieblicher Tätigkeiten auf die Umwelt zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Um dieses Ziel erreichen zu können, sollte ein Umweltmanagementsystem (UMS) eingeführt werden. Hierzu gibt es bereits eine ISO-Norm 14001, die die Anforderungen an ein UMS festlegt.
Umweltschutz
Umweltschutz umfasst Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und die Natur vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Dazu gehören der Schutz von Ökosystemen, die Reduktion von Verschmutzung und die Förderung nachhaltiger Praktiken.
UN Global Compact
Der United Nations Global Compact (UN Global Compact, UNGC) ist eine Initiative der Vereinten Nationen und bietet u.a. Unternehmen einen Rahmen, um über Branchen und Grenzen hinweg über eine gerechtere Ausgestaltung der Globalisierung zu diskutieren und diese Vision mit geeigneten Strategien und Aktivitäten zu verwirklichen. Auf Basis von zehn Prinzipien verfolgt der UN Global Compact das Ziel, die Wirtschaft nachhaltig und zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte zu gestalten. Mitglied werden können alle Unternehmen sowie Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik, die Teilnahme bzw. Mitarbeit an der Entwicklung ist freiwillig.
VSME
Der VSME-Standard ist ein freiwilliger Berichtsstandard, der speziell Kleinstunternehmen und KMU dabei helfen soll, Nachhaltigkeitsinformationen effizient zu erfassen und zu dokumentieren. Der Standard wurde von der EFRAG und in enger Abstimmung mit dem DRSC (Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee) entwickelt.
Wesentlichkeitsanalyse
Eine Wesentlichkeitsanalyse hilft Unternehmen dabei, die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die für ihre Stakeholder und ihren Geschäftserfolg relevant sind. Sie bildet die Grundlage für eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie.
Wesentlichkeitsmatrix
Eine Wesentlichkeitsmatrix ist laut Definition eine Methode zur Identifikation und Priorisierung von Nachhaltigkeitsthemen, die für ein Unternehmen und seine Stakeholder relevant sind. Dabei werden wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte systematisch bewertet.
FAQ: Häufige Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit
Was können Unternehmen tun, um nachhaltiger zu agieren?
Unternehmen können viele Maßnahmen ergreifen, um nachhaltiger zu agieren und somit ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Einige der wichtigsten Ansätze, die sich in den meisten Branchen nutzen lassen, sind:
1) Energieeffizienz und Ressourcenschonung
Die Optimierung von Produktionsprozessen sowie die Nutzung energieeffizienterer Maschinen können dabei helfen, weniger Energie zu verbrauchen. Gleichzeitig können Unternehmen darauf achten, weniger natürliche Ressourcen wie Holz und Wasser zu nutzen.
2) Erneuerbare Energien
Eine Umstellung auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft kann den Energieverbrauch senken. Finanzielle Unterstützung gibt es dabei durch Förderprogramme wie der KfW, die Bundesförderung für effiziente Gebäude oder etwa durch Landesfördermittel.
3) Abfallmanagement
Ein wichtiger Aspekt des Klimaschutzes: die Reduzierung von Abfällen. Unternehmen können Abfallströme trennen sowie Mehrwegverpackungen nutzen und Einwegprodukte vermeiden.
4) Nachhaltige Beschaffung
Die Förderung lokaler Lieferanten verkürzt Transportwege und reduziert Emissionen. Gleichzeitig ist eine Überprüfung sinnvoll, ob Lieferanten nachhaltige Geschäftspraktiken anwenden. So lässt sich Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette etablieren.
5) Mobilität
Auch in der eigenen Belegschaft gibt es Potenziale: Mit der Förderung von Homeoffice und nachhaltigen Mobilitätskonzepten können weitere Einsparungen erzielt werden.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit?
Um einen nachhaltigen Wandel voranzutreiben, benötigt es Anstrengungen im gesamten Unternehmen. Das bringt auch Herausforderungen mit sich: So fordern viele der Maßnahmen zunächst Investitionen ein, etwa in neue Maschinen oder Materialien. Gleichzeitig umfasst Nachhaltigkeit viele Bereiche eines Unternehmens – von der Energieeffizienz, über das Abfallmanagement bis hin zur nachhaltigen Beschaffung. Diese Komplexität und der Umfang der notwendigen Maßnahmen können zu Beginn überwältigend sein.
Darüber hinaus erfordert nachhaltiger Wandel Langfristigkeit und Überzeugung. Unternehmen müssen bereit sein, kontinuierlich in nachhaltige Praktiken und Politik zu investieren – und sich dabei stets mit neuen regulatorischen Anforderungen auseinanderzusetzen. Dafür benötigt es auch einen kulturellen Wandel. Das kann schwierig sein, da es bedeutet, bestehende Gewohnheiten, Abläufe und Denkweisen zu ändern.
Warum ist Bildung für nachhaltige Entwicklung wichtig?
Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz: BNE) ist von großer Bedeutung für einen nachhaltigen Wandel. Sie ermutigt Menschen, kritisch zu denken und kreative Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. Sie stärkt zugleich das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Umwelt und die Gesellschaft und fördert die Zusammenarbeit und den Dialog innerhalb von Gemeinschaften. Bildung befähigt Menschen, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft mitzuwirken – und so positive Veränderungen zu bewirken.
Wie kann Digitalisierung die Nachhaltigkeit eines Unternehmens in Zukunft verbessern?
Durch die Integration digitaler und moderner Technologien können Unternehmen auf vielfältige Weise den nachhaltigen Wandel vorantreiben. Dabei gibt es unter anderem folgende Ansätze:
- Energiemanagement: Durch den Einsatz intelligenter, digitaler Systeme können Unternehmen ihren Energieverbrauch in Echtzeit überwachen und optimieren. Ein Beispiel dafür sind Smart Grids, also intelligente Stromnetze, die digitale Kommunikationstechnologien nutzen, um die Erzeugung, die Verteilung und den Verbrauch von Strom effizienter und zuverlässiger zu gestalten.
- Ressourceneffizienz: Virtuelle Modelle (sogenannte digitale Zwillinge) ermöglichen es, Prozesse zu simulieren und zu optimieren, bevor sie in der realen Welt umgesetzt werden. Auch additive Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck können in manchen Branchen dazu beitragen, Abfälle zu reduzieren und die Herstellung von Produkten effizienter zu gestalten.
- Transparenz und Nachverfolgbarkeit: Virtuelle Datenbanken können in Lieferketten eingesetzt werden, um die Herkunft und den Weg von Produkten transparent und nachvollziehbar zu machen. Auch Plattformen zur Überwachung und Berichterstattung von Nachhaltigkeits-KPIs können dabei helfen, die eigenen Maßnahmen sichtbar zu machen und zu optimieren.
- Remote Work: Digitale Kommunikationstools und Plattformen ermöglichen es Mitarbeitenden, von zu Hause aus zu arbeiten. Das reduziert die ausgestoßenen Emissionen.
- Optimierung von Produktionsprozessen: Durch die Analyse großer Datenmengen und den Einsatz von KI können Produktionsprozesse optimiert werden.