Das sind die Grundlagen für die Inhalte eines Businessplans
Wenn du einen Businessplan erstellst, führst du deine Überlegungen und Annahmen zum Markt zusammen und erarbeitest Szenarien, wie und wohin sich dein Unternehmen entwickeln kann. Ein wichtiger Zusatznutzen für viele Unternehmer besteht in der Tatsache, dass durch die Strukturierung und das schriftliche Dokumentieren der Businessplan zur eigenen Klärung von Überlegungen und damit zur Entscheidungsfindung beiträgt.
Egal, ob du einen Businessplan für dich selbst erstellst oder mit dem Inhalt Investoren von dir überzeugen möchtest: Mit dem sollte auf jeden Fall folgende Leitfragen fundiert beantworten, denn diese Leitfragen bieten dir eine Checkliste, um dein Vorhaben glaubhaft rüberzubringen:
- Leitfrage 1: Was kann ich – wer bin ich? (Unternehmerpersönlichkeit)
- Leitfrage 2: Was sind meine Kernkompetenzen?
- Leitfrage 3: Wie kann ich mich, meine Idee bzw. mein Angebot verkaufen?
- Leitfrage 4: Wie sieht mein Angebot im Detail aus?
- Leitfrage 5: Was unterscheidet mein Angebot von Konkurrenzangeboten?
Profi-Tipp: Die wichtigsten Kernpunkte zuerst nennen
Als Erstes solltest du auf maximal 1,5 Seiten die überzeugendsten Argumente und die wichtigsten Business-Plan-Inhalte zusammenfassen. Viele Investoren entscheiden aufgrund dieser „Executive Summary“, also einer Zusammenfassung des Inhalts, ob der vorliegende Businessplan für sie interessant ist. Liste also die folgenden Kernpunkte deines Unternehmenskonzepts zu Beginn des Inhalts auf:
- dein unternehmerisches Gesamtkonzept
- wirtschaftliches Umfeld
- gesetzte Ziele
- eingesetzte Mittel
Auch wenn du die zwei Seiten an den Anfang deines Unternehmensplans stellst, solltest du diese erst am Ende verfassen.
Die äußere Form des Businessplans schafft Struktur für den Inhalt
Der Businessplan repräsentiert dein Unternehmen. Wenn die Inhalte (z. B. viele Rechtschreibfehler oder fehlende Passagen) und die Darstellung nicht professionell sind, dann wirft das kein gutes Bild auf deinen Betrieb. Die Folge kann sein, dass die Empfänger dir auch mangelnde Professionalität bei deinem Vorhaben unterstellen und aus diesem Grund den Antrag ablehnen.
Es geht also nicht nur darum, wie man einen Businessplan im Hinblick auf den Aufbau erstellt, sondern auch das Design sollte dem Anlass und dem Finanzierungsvolumen entsprechend gestaltet sein – nicht zu schlicht, aber auch nicht zu protzig.
Sachliche Formulierungen wählen
Den Adressaten für den Businessplan soll mit dem Inhalt und Aufbau ein guter Einblick ermöglicht werden. Deshalb achte bei der Erstellung auf folgende Faktoren:
- sachliche Formulierung
- keine gefühlsbetonten Äußerungen
- keine Übertreibungen
- realistisch bleiben
- objektive Einschätzung
- Zahlen & Aussagen belegen
Auf Verständlichkeit achten
Du möchtest die Leser von deiner Geschäftsidee beeindrucken, deshalb überzeugst du durch gute Argumente. Eine klare Businessplan-Gliederung unterstützt dich bei der Argumentation und ist deshalb sehr wichtig. Beginne daher übersichtlich und erstelle für deinen Businessplan ein Inhaltsverzeichnis. Dadurch wird dem Leser klar, welcher Punkt sich auf welcher Seite befindet und wie groß der Umfang ist.
Vermeide Fachchinesisch und verwende in deinem Businessplan eine einfache Ausdrucksweise. Nicht jeder Banker kennt sich beispielsweise mit technischen Details aus. Lasse daher den Businessplan vorab von anderen fachfremden Personen gegenlesen, um auszuschließen, dass die Kapitalgeber wegen Unverständnis den Kreditantrag ablehnen. Achte darauf, dass dein Businessplan auch von Laien verstanden wird.
Schriftbild und professionelle Optik
Üblicherweise musst du den Businessplan zu dem Termin mit den Kapitalgebern mitbringen. Daher sollte das Exemplar dem Interessenten ausgedruckt und ordentlich gebunden überreicht werden. Achte auch auf folgende Faktoren:
- einheitliches Schriftbild
- Einbindung von Grafiken
- gute Inhaltsstruktur
- Einbindung des Firmenlogos (sofern vorhanden)
Was gehört in den Inhalt eines Businessplans?
Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften, wie ein Geschäftsplan oder Finanzplan zu erstellen ist. Sowohl die Gliederung als auch der Inhalt des Businessplans bleiben dir im Grunde genommen selbst überlassen.
Trotzdem sollte er einige wichtige (und typische) Bestandteile und im Geschäftsleben anerkannte Mindestanforderungen für einen Geschäftsplan enthalten. Zum einen solltest du mit dem Inhalt deines Geschäftsplans die bereits aufgeführten Leitfragen berücksichtigen. Ein ungefähres Schema ist für die Konzipierung des ersten Businessplans eine gute Stütze. In der Rohfassung besteht der Inhalt üblicherweise aus folgenden Kapiteln:
- Beschreibung der Geschäftsidee
- Organisation
- Markteinschätzung
- Marketingstrategie
- Kapitalbedarfsplanung
- Umsatzplanung
- Liquiditätsplanung
- Lebenslauf
Diese Kapitel kannst du als eine Art Checkliste für den Inhalt deines Businessplans betrachten. Wenn du in deinem Businessplan dieses Kapitel aufführst und die Themen verständlich und nachvollziehbar durchleuchtest sowie die Leitfragen berücksichtigst, bist du auf dem richtigen Weg. Die Planungsrechnungen erscheinen bereits in der Rohfassung, da diese die Basis für die weiteren Schritte der Finanzierung bilden.
Tipp
Vertrauenswürdige Partner als sichere Basis
Bevor du den Businessplan aushändigst, vereinbare mit den Empfängern die vertrauliche Behandlung des Inhalts und deiner Ideen. Bedenke immer, dass du deine gesamte Geschäftsidee und einen Teil deines Know-hows aus der Hand gibst – das geht nur mit vertrauenswürdigen Partnern.
Umfang und Aufbau des Inhalts eines Businessplans
Du solltest deinen Businessplan ansprechend gestalten, weil er die Funktion einer inhaltlichen Visitenkarte des Unternehmens hat. Tatsächlich können für die Erstellung deines Businessplans bis zu drei Monate vergehen. Wenn du nebenberuflich gründest, brauchst du unter Umständen sogar länger. Als Umfang hat sich eine Seitenzahl von ca. 25 bis 40 Seiten bewährt. Dies reicht in der Regel aus, um das Geschäftsmodell und deine Markteinschätzung schlüssig darzustellen und die sich hieraus ergebenen Planzahlen nachvollziehbar zu entwickeln.
Beachte: Entscheidend ist in erster Linie die Qualität und nicht der Umfang.
Und je nach Rechtsform kann der Umfang durchaus variieren. Bringe die Fakten kurz und knapp zusammen, aber sorge dennoch für eine gute Lesbarkeit. Achte auf die Sichtweise der Leser. Während der Banker eher auf die Rentabilitätsvorschau sieht, interessiert den Venture Capitalist bzw. Business Angel eher der Markt, die Zielgruppe und die Produktion, falls es sich um einen Produktionsbetrieb handelt. Um Glaubwürdigkeit und Stringenz zu erreichen, solltest du möglichst konkrete Aussagen treffen und verständlich, präzise sowie sachlich formulieren.
Der grobe Aufbau sieht wie folgt aus:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Text
Nach dem Aufbau einer Rohfassung gilt es, die einzelnen Komponenten des Businessplans zu hinterfragen:- Hat die Geschäftsidee eine realistische Chance?
- Wie sieht es mit dem Zusammenspiel von Marketingstrategie, Standort, Markt- und Branchengeschehen aus?
- Wie hoch ist meine eigene Hauptqualifikation?
- Welche weiteren Fähigkeiten und Neigungen kann ich einbringen?
Arbeite deinen Plan immer wieder durch und ergänze die Lücken.
Für eine Präsentation vor potenziellen Investoren ist die Erstellung eines zusätzlichen Pitch Decks ratsam, das die Kernaussagen des Businessplans visuell ansprechend zusammenfasst.
Inhalt eines Businessplans erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um einen Businessplan oder Finanzplan zu erstellen, müssen die einzelnen Bestandteile systematisch ausgearbeitet werden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Schritte:
Das Deckblatt
Das Deckblatt ist dererste Eindruck des Businessplans. Es sollte übersichtlich gestaltet sein und die wichtigsten Informationen enthalten:
- Firmenlogo (falls vorhanden)
- Firmenname
- Branche
- Art des Vorhabens
- Adressat
- Zweck des Businessplans
- Kontaktdaten des Unternehmens
- Erstellungsdatum und geplantes Gründungsdatum
Das Inhaltsverzeichnis
Eine gut strukturierte Gliederung beziehungsweise ein Inhaltsverzeichnis erleichtert die Orientierung im Businessplan. Die Gliederung sollte inHaupt- und Unterkapitel unterteilt sein, zum Beispiel:
Executive Summary: Vision – Mission
Gründerteam: Motivation – Qualifikationen – Erfahrungen
Kunden: Problem oder Bedarf – Zielgruppe
Geschäftsidee: Angebot – Nutzen für Kunden
Markt: Potenzial – Marktgröße – Wettbewerb
Strategie: Positionierung – Alleinstellungsmerkmale
Marketing: Vertrieb – Preise – Werbemaßnahmen
Unternehmen: Standort – Rechtsform – Schutzrechte – Mitarbeiter – Firmenname
Finanzen: Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) – Gründungskosten – Investitionen – Liquidität – Kapitalbedarf – Rentabilität
SWOT-Analyse: Chancen – Stärken – Schwächen – Risiken – Maßnahmen
Meilensteine: Konkrete Schritte zur Zielerreichung
Der Textteil
Der Text ist der zentrale Bestandteil des Businessplans. Er folgt der Struktur des Inhaltsverzeichnisses und beschreibt die Details des Unternehmensvorhabens. Wichtige Abschnitte sind:
- Idee, Angebot und Zielgruppe: Beschreibt die Geschäftsidee, das Angebot und die Zielgruppe.
- Markt und Wettbewerb: Analysiert die Marktchancen und möglichen Risiken.
- Vision und Ziele: Zeigt die langfristigen Ziele und Teilziele auf, inklusive Zeitrahmen.
- Strategie: Legt dar, wie die Ziele erreicht werden sollen.
- Marketingmix: Beschreibt die geplanten Marketingmaßnahmen und deren Umsetzung.
- Recht und Steuern: Klärt rechtliche und steuerliche Fragen rund um das Unternehmen.
- Finanzen: Stellt alle relevanten Zahlen dar, wie Kosten, Umsatzplanung, Investitionen und Liquidität.
- SWOT-Analyse: Identifiziert Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens.
Der Anhang
Damit der Businessplan nicht zu umfangreich und konfus wird, solltest du ergänzende Informationen als Anlagen beifügen, wie beispielsweise:
- Unternehmensplanung für die nächsten 3 bis 5 Jahre
- Liquiditäts-, Finanz- und Investitionsplan (z. B. Jahresabschlüsse)
- Angaben zu Forderungen, Verbindlichkeiten, Beteiligungen, Patenten, Personal, Produkten oder Dienstleistungen
- Ergänzende Daten zu Marktanalysen
- Lebensläufe der beteiligten Schlüsselpersonen/Gründer
- Werbematerialien oder Unternehmensberichte
Vorstellung von Person und Unternehmen
Wie bereits beschrieben, solltest du beim Inhalt zunächst mit einer Zusammenfassung als Überblick deines Businessplans starten. Anschließend stellst du deine Unternehmensziele und dein Unternehmensprofil vor. Dazu zählen unter anderem:
- Vorstellung deiner Person
- Vorstellung deines Unternehmens
- Wer steckt hinter dem Gründer bzw. Gründerteam?
- Was zeichnet dich aus?
- Welche Fähigkeiten und Kenntnisse gehen aus deinem Lebenslauf hervor?
- Bringst du die nötigen betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kenntnisse mit?
- Besitzt du die nötige Erfahrung?
Tipp
Lebenslauf im Businessplan
Es wirkt professionell, wenn du deinen Businessplan, den du unter Berücksichtigung der Leitfragen erstellt hast, unaufgefordert mit einem Lebenslauf ergänzt. Andere aussagekräftige Unterlagen wie technische Entwurfsplanungen oder Gutachten machen sich als Anlage im Businessplan ebenfalls gut.
Beschreibung der Geschäftsidee
Ein zentraler Punkt bei der Businessplan-Erstellung ist natürlich die Geschäftsidee. Stelle sowohl diese als auch deine Produktidee inklusive Kundennutzen vor. Beschreibe zudem die Problemlösung, die du anbietest. Gehe dabei aber technisch nicht zu weit ins Detail. Weitere wichtige Punkte sind:
- Zielgruppe
- Geschäftspotenzial
Auch solltest du auf die praktische Umsetzung deines Gründungsvorhabens eingehen und auf die Vorstellungen, die du hast.
Tipp
Was steckt hinter deiner Idee?
Leistungen, Funktionen, Einsatz- und Einzugsgebiete – das alles sind Fakten, die beim Aufbau eines Businessplans nicht fehlen dürfen. Auf diese darfst du nicht verzichten.
Organisation
Neben der Vorstellung deiner Person und einer ersten Beschreibung deiner Geschäftsidee solltest du direkt am Anfang auch die rechtlichen bzw. bürokratischen Rahmenbedingungen zu deiner Unternehmensidee präsentieren. Wenn du deinen Businessplan erstellst, sollte unter dem Gesichtspunkt „Organisation“ folgende Informationen enthalten sein:
- Für welche Rechtsform hast du dich entschieden?
- Wie lautet der genaue Firmenname und wie kam es zu diesem?
- Hast du dich um notwendige Schutzrechte wie Marken bzw. Patente gekümmert?
- Hast du alle erforderlichen Anmeldungen und Eintragungen vorgenommen (wie z.B. Handelsregister, Gewerbeamt)?
- An welchem Standort möchtest du dein Gründungsvorhaben aufbauen?
Wettbewerbsanalyse und Marktbetrachtung
Innerhalb des Businessplans untersuchst du dein Entwicklungspotenzial mittels Markt- und Wettbewerbsanalyse. Wer sind deine Kunden, wer ist deine Konkurrenz? Gib auch für die Planung die Quellen zu deiner Marktanalyse an. Du kannst z. B. im Internet, bei Verbänden oder Marktforschungsinstituten recherchieren. Alternativ kannst du dir auch Auskünfte über die statistischen Bundes- und Landesämter einholen.
Beide Analysen sind wichtig, um herauszufinden, wie die Konkurrenz am präferierten Standort agiert. Dadurch findest du schnell heraus, welche Maßnahmen du ergreifen musst. Gleichzeitig kannst du dir einen Überblick darüber verschaffen, wie Mitbewerber auf dem Markt agieren und wie diese die Zielgruppe erreichen.
Finanzplanung
Wenn du einen Businessplan erstellst, sollten die Bestandteile des Konzeptpapiers parallel zur Entwicklung deines Geschäftsmodells weitergeführt und aktualisiert werden. Mit der Klärung der Finanzierung kommt als wichtige Komponente der Finanzierungs- oder Finanzplan hinzu. Der Finanzierungsplan begründet die notwendigen Verpflichtungen gegenüber deinen Kapitalgebern (Bank, Beteiligung, Leasing), also die Zahlung von Zinsen und Tilgung oder die Rückgabe einer Beteiligung.
Der Finanzplan ist in deinem Businessplan der wesentliche Teil, wenn es um die Ermittlung des Kapitalbedarfs und der Liquiditätsplanung geht. In der Finanzierungsplanung bestimmen Mittelverwendung und Mittelherkunft den notwendigen Kapitaldienst. Anhand des Investitionsbedarfs musst du Fremd- und Eigenkapital schlüssig berechnen. Der Businessplan soll dich als Gründer bzw. das gesamte Gründerteam nicht nur zur Selbstreflexion anregen, er soll dir auch als eine Unterstützung für Präsentationen, Bankgespräche etc. bei externen Adressaten dienen. Zudem bietet er eine umfassende Grundlage für Erfolgskontrolle oder Evaluation. Warte also nicht zu lange mit der Erstellung deines Business-Konzeptes, denn viele unterschätzen den Zeitaufwand.
Wichtig ist, dass innerhalb der Rentabilitätsplanung alle Planzahlen – und natürlich die hierzu dargestellten Vorgehensweisen – aufeinander abgestimmt sind. Nur so behält der Businessplan gegenüber Kapitalgebern seine Glaubwürdigkeit und kann dir zur Positionsbestimmung und als Planungsinstrument dienen. Der Finanzierungsplan sollte daher in das bestehende Zahlenwerk eingepflegt werden.
Video: Finanzplan im Überblick
Personalplanung und Marketing
Erläutere in diesem Teil des Businessplans das Management und die Schlüsselpositionen.
- Was ist dein Einsatz im Unternehmen?
- Welche Mitarbeiter benötigst du?
Hier kannst du eventuelle Defizite auflisten und wie du diese durch Fachkompetenz ersetzen möchtest.
Im Businessplan solltest du ebenfalls auf das Marketing eingehen. Beschreibe, wie die Werbung für deine neue Produktidee aussehen soll.
- Wie machst du deine Produkte oder Dienstleistungen bekannt?
- Welche Wege gehst du im Vertrieb?
- Welche Werbemittel sollen eingesetzt werden?
- Gehe strategisch vor. Nutze für das Marketing vor allem bestehende Netzwerke.
Abschließend ist es potenziellen Investoren enorm wichtig, alles über die Chancen und Risiken deiner baldigen Investition zu erfahren. Stelle daher sowohl die Risiken als auch die Stärken und Schwächen deines Unternehmens dar. Dieser Punkt dreht sich primär um die Nachhaltigkeit deines Gründungsvorhabens. Verschiedene Szenarien innerhalb der Businessplan-Erstellung sollen jeden denkbaren Verlauf des Unternehmens wiedergeben und Chancen, aber auch Risiken aufzeigen. Gehe gerade bei den Risiken ehrlich vor und entkräfte diese durch gezielte und strategische Entschärfung von eventuell auftretenden Herausforderungen. Betone stets die Chancen und überzeuge mit Lösungen!
SWOT-Analyse
Führe am Ende deines Businessplans eine SWOT-Analyse durch. Bei dieser Beurteilung stellst du noch einmal deine Fähigkeiten, Defizite, Möglichkeiten und Unsicherheiten hervor. Die Abkürzung SWOT kommt aus der angloamerikanischen Wirtschaftswissenschaft und steht für folgende Aspekte:
- Strengths → Stärken
- Weaknesses → Schwächen
- Opportunities → Chancen
- Threats → Risiken
Die SWOT-Analyse bietet eine gute Möglichkeit, um den aktuellen Status quo zu formulieren und auch Entwicklungen für die Zukunft zu präsentieren.
Achtung
Fehlende Angaben im Businessplan!
Fehlen Angaben in deinem Businessplan oder sind diese (beispielsweise wegen fehlender Quellenangaben) nicht nachvollziehbar, führt dies meist nicht zu Rückfragen, sondern zur Ablehnung deines Plans und damit deines Finanzierungswunsches. Denn die Bank wird sich nur selten die Mühe machen und so lange bei dir nachhaken, bis alle relevanten Daten zusammen sind.
Häufige Fehler im Inhalt des Businessplans vermeiden
Wie bereits erwähnt, gibt es viele inhaltliche Fehler, die Gründer immer wieder bei ihrem Geschäftsplan machen. Damit du diese vermeiden kannst, haben wir die größten Fehlerquellen zusammengefasst:
- Du gehst nicht ins Detail, sondern behandelst alle Punkte nur oberflächlich. Dieses Vorgehen erweckt einen unprofessionellen Eindruck und kann potenzielle Geldgeber leicht abschrecken.
- Du vergisst deine Alleinstellungsmerkmale. Jedes Unternehmen, jedes Produkt und jede Dienstleistung hat etwas Besonderes. Hebe diese Alleinstellungsmerkmale unbedingt hervor!
- Die Wettbewerbs- und Marktanalyse ist mangelhaft. Du musst dich ausführlich mit deiner Konkurrenz, deiner Zielgruppe und dem aktuellen Markt beschäftigen, um so viele Eventualitäten wie möglich berücksichtigen zu können.
- Du bist zu optimistisch. Wenn du deinen Finanzplan erstellst, solltest du den Inhalt nicht zu sehr beschönigen - du solltest aber auch nicht nur auf Sparflamme fahren.
Vorlagen, Beispiele und Tools für den Inhalt von Businessplänen
Aber wie erstellt man denn nun einen Businessplan oder Finanzplan in der Praxis? Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Unterstützung: Ratgeber, Tools oder auch kostenlose Businessplan-Vorlagen. Doch helfen diese wirklich? Wir haben uns für dich tiefergehend mit der Materie beschäftigt.
Vorlagen und Muster für den Inhalt eines Businessplans
Als grobe Orientierung findest du im Internet diverse fertige Beispiele und Tipps für die Businessplanung, deren Aufbau und Struktur sehr gut als Grundlage geeignet sind. Achte jedoch auf den Inhalt, bevor du wahllos ein Businessplan-Muster auswählst. Jedes Unternehmen, jede Branche und jeder Gründer hat andere Anforderungen, denen der Geschäftsplan gerecht werden muss. Du solltest daher immer überprüfen, welche Bestandteile für dich relevant sind, wenn du für deinen Businessplan eine kostenlose Vorlage als PDF-, Word- oder Excel-Datei benutzt.
Wo erhalte ich noch Hilfe für den Inhalt meines der Businessplans?
Neben den ganzen Tools und Vorlagen für die Inhalte des Businessplans kannst du dir Hilfe ebenfalls durch eine professionelle Beratung holen. Qualifizierte Profis unterstützen dich bei der Erstellung, gehen mit dir den bereits erstellten Businessplan durch und geben wichtige Hilfestellungen.
Anlauf- und Beratungsstellen
Beratungstechnisch stehen dir verschiedene Türen offen, um dir Hilfe bei der Gründung bzw. für den Start in die Selbstständigkeit zu besorgen:
- Gründer-Coaches: Kompetente Experten stehen dir mit Rat und Tat bei. Sie beantworten dir auftretende Fragen, stehen dir mit ihrer Kompetenz zur Seite und unterstützen dich natürlich auch bei der Erstellung des Businessplans. Achtung: Suche dir einen Coach aus, der ein kostenloses Erstgespräch anbietet und der sowohl zertifiziert als auch zugelassen ist.
- Wettbewerbe: Es gibt spezielle Businessplanwettbewerbe. Hier stellst du deinen Businessplan vor – jedoch in einzelnen Etappen, die dich nach und nach durch die Erstellung des Geschäftsplans führen.
- Individualberatungen: Explizit für den Businessplan von Gründern bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammern individuelle Beratungen an. Du vereinbarst mit einem Berater einen persönlichen Termin und erhältst anschließend wichtige Informationen für dein weiteres Vorgehen. Neben Tipps für einen Businessplan, kannst du zudem eine Unternehmensberatung beanspruchen.
Tipp
Businessplan prüfen lassen
Bevor du den Businessplan an Kooperationspartner oder gar Kapitalgeber herausgibst, solltest du ihn prüfen lassen. Dafür gibt es einerseits Fachleute (Steuerberater oder Berater der Kammern), die prüfen können, ob das Zahlenwerk mit deinen Ausführungen zusammenpasst und die Darstellung schlüssig und realistisch ist. Was deine eigenen Qualifikationen und Fähigkeiten angeht, kann auch die kritische Prüfung durch Freunde oder Familienangehörige sinnvoll sein.
Was gehört nicht in den Inhalt eines Businessplans?
Im Abschnitt zum Anhang des Businessplans erfährst du, welche Inhalte du am besten gesondert als Anlage behandelst. Zudem gibt es Weiteres, was nicht in den Inhalt sollte, auch wenn es thematisch verwandt ist:
- Rekrutierungsplan
- detaillierte, technisches Berichte/Funktionsweisen (vereinfacht in den Anhang)
- historische Branchendetails (knappe Einordung reicht)
Beachte außerdem, nicht zu übertreiben und weder ungeprüfte Zahlen noch vollständige Patentschriften aufzunehmen. Arbeite insgesamt sehr gewissenhaft und kontrolliere alles noch einmal, bevor du Banken oder Investoren die inhalte deines Businessplans präsentierst.