Motive und Geschäftsideen
Die Motivation ist ein wichtiger Faktor bei der Existenzgründung. Diese Motivation kann ganz unterschiedlich aussehen, du solltest dir aber darüber Gedanken machen, warum du ein Unternehmen gründen willst. Von der Unabhängigkeit von Arbeitgeber über die Begeisterung für eine bestimmte Arbeit bis hin zu einer guten Geschäftsidee kann es viele verschiedene Arten der Motivation geben.
Aus deiner Motivation heraus ein Unternehmen zu gründen, kann eine Menge zusätzlicher Gedanken erfordern. Eine Geschäftsidee zu entwickeln, ist beispielsweise nicht ganz einfach. Du musst dich entscheiden, was dein Ansatz sein soll. Willst du das Rad komplett neu erfinden oder reicht es dir, eine Idee zu übernehmen? Ist der Markt groß genug für weiteren Wettbewerb?
Das richtige Mindset und die nötigen Voraussetzungen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die Unternehmensgründung ist keine Sache, die man mal übers Wochenende erledigt. Durchhaltevermögen und eine hohe Frustrationsgrenze sind unerlässlich. Eine konstruktive Denkweise und Talente im Vertrieb oder Führungsqualitäten sind je nach Ziel und Herangehensweise auch nicht zu verachten.
Für ein ausgearbeitetes Geschäftsmodell kannst du ein sogenanntes Business Model Canvas. Das ist eine Visualisierung deines Geschäftsmodells und deiner Ideen. Darauf befinden sich Punkte wie die wichtigsten Partner und Kunden und Kostenfaktoren oder Einnahmequellen.
Mithilfe eines Business Model Canvas kannst du sehr gut einen Businessplan erstellen und dadurch prüfen, wie gut dein Geschäftsmodell funktioniert.
Finanzierung und Schutzrechte
Ein Finanzierungsplan ist ebenfalls keine schlechte Idee. Möglichkeiten gibt es viele: Die Bank kann dich vielleicht finanziell unterstützen, Investoren ebenfalls, Crowdfunding ist heutzutage ebenfalls eine beliebte Methode, um Ideen umzusetzen.
Unabhängig von deiner Entscheidung ergeben sich bestimmte Vor- und Nachteile. Wichtig ist aber, dass du dir im Vorfeld darüber Gedanken machst. Oft wird bei all den Entscheidungen, die bei der Unternehmensgründung getroffen werden müssen, ausgerechnet dieser Punkt vernachlässigt, dabei ist er einer der wichtigsten, denn ohne finanzielle Mittel lässt sich keine Firma aufbauen.
Ein Geschäftskonto ist übrigens nur für juristische Personen Pflicht. Dazu gehören beispielsweise Kapitalgesellschaften. Trotzdem ist es sinnvoll, ein privates und ein geschäftliches Konto zu führen.
Erkundige dich in jedem Fall bei öffentlichen Institutionen über mögliche Fördermittel oder kostenlose Beratungen. Anlaufstellen dafür sind beispielsweise die IHK, die Handwerkskammer oder die Bundesagentur für Arbeit. Häufig gibt es bestimmte Förderprogramme der Bundesländer, die bei der Existenzgründung in Anspruch genommen werden können.
Je nachdem, was du planst, musst du dich auch um die Schutzrechte kümmern. Patente und Markennamen musst du so früh wie möglich sichern. Dazu gehört natürlich auch der Name deines Unternehmens sowie die Namen deiner Produkte und Domains, die du benutzen willst.
Rechtsform und Team
Gründest du alleine, stellt sich diese Frage nicht unbedingt, wobei du natürlich noch zwischen Freiberuf, Kleinunternehmen oder Kleingewerbe entscheiden kannst. Meistens wird dir diese Wahl aber schon durch den Beruf bzw. die Branche mehr oder weniger abgenommen.
Bei mehreren Gründern bietet sich eine Gesellschaftsform an. Jede Form von Kapital- oder Personengesellschaft hat dabei ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Die wichtigsten Absprachen unter den Gründern werden in einem Gesellschaftsvertrag festgehalten. Dazu gehört auch die Bestimmung eines Geschäftsführers.
Als Unternehmer haftest du grundsätzlich mit deinem Privatvermögen. Einzige Ausnahme sind Kapitalgesellschaften, bei denen mit dem Gesellschaftsvermögen gehaftet wird.
Ob du für dein Unternehmen ein Team benötigst oder alles alleine machst, hängt natürlich von Faktoren wie der Branche und der Unternehmensgröße ab. Auch die Rechtsform ist dabei entscheidend. Personen- und Kapitalgesellschaften haben grundsätzlich mehrere Gründer. Freiberufler hingegen müssen sich meistens erstmal alleine um alles kümmern.
Bist du Teil eines Gründungsteams, muss entschieden werden, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist. Die Risikobereitschaft ist ebenfalls wichtig und auch die Frage, wer wie viel Zeit, Geld und Arbeit in das Unternehmen investiert. Vor allem die Verteilung des Stammkapitals ist bei Kapitalgesellschaften wichtig.
Handelsregister und Genehmigungen
Gesellschaften und Kaufleute müssen einen Eintrag ins Handelsregister vornehmen. Diesen Eintrag nimmst du beim zuständigen Amtsgericht vor.
Kapitalgesellschaften wie die GmbH gelten erst als abschließend gegründet, sobald der Handelsregistereintrag erfolgt ist. Um einen Eintrag ins Handelsregister vornehmen zu können, muss mindestens die Hälfte des Stammkapitals in die GmbH eingebracht worden sein.
Ein Eintrag ins Handelsregister verpflichtet automatisch zur doppelten Buchführung. Ansonsten reicht auch eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR).
Ob und welche Genehmigungen du benötigst, hängt vom Bundesland und der Branche ab. In der Gastronomie benötigst du beispielsweise eine Gaststättenkonzession, als Handwerksbetrieb kann eine Handwerkskarte notwendig sein, Pflegedienste benötigen eine Zulassung der Krankenkassen und so weiter. Informiere dich also gut, was für Genehmigungen für dein Unternehmen erforderlich sind.
Weitere Anmeldungen
Je nach Branche und Rechtsform musst du dich um weitere Anmeldungen kümmern.
Ein Eintrag in eine der zuständigen Kammern ist zum Beispiel Pflicht. Die einzelnen Berufskammern unterteilen sich branchenspezifisch und du musst dich bei der für dein Unternehmen zuständigen Kammer anmelden. Die Gebühr ist je nach Kammer und Region unterschiedlich.
Das Gewerbeamt musst du ebenfalls berücksichtigen, sofern Sie eine Gewerbeanmeldung wollen oder gar durchführen müssen. Das hängt vor allem von deinen voraussichtlichen Einnahmen ab.
Natürlich will auch das Finanzamt über die Gründung eines neuen Unternehmens informiert werden. Du musst dafür den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen und an das zuständige Finanzamt senden. Den Fragebogen findest du online unter anderem auf dem Portal ELSTER.
Je nach Branche, Unternehmensgröße oder auch einfach dem, was du mit dem Unternehmen vorhast, können noch mehr Anmeldungen anfallen.
Versicherungen solltest du beispielsweise nicht vergessen. Neben der Krankenversicherung sind vor allem Versicherungen wichtig, die dich und dein Unternehmen vor rechtlichen Problemen absichern. Dazu gehören beispielsweise eine Betriebshaftpflichtversicherung, die bei Schäden einspringt, eine Geschäftsinhaltsversicherung, die deine Räume und Einrichtungen schützt oder eine Rechtsschutzversicherung, die dich davor schützt, wegen Rechtsschutzverletzungen verklagt zu werden.
Darüber hinaus musst du dich auch um weitere Dinge kümmern. Brauchst du beispielsweise Personal, dann solltest du frühzeitig dafür sorgen, dass Bewerber auf dein Unternehmen aufmerksam werden.
Der Weg zur Steuerberatung kann auch nie früh genug kommen. Du siehst also, es gibt eine Menge zu beachten. Eine Checkliste und gute Business- sowie Finanzierungspläne helfen dir, sich bei der Gründungsvorbereitung zu orientieren und nichts zu vergessen.
Marketing und Gewinnung von Kunden
Wenn du mit deinem Unternehmen erfolgreich sein willst, musst du auf dein Unternehmen aufmerksam machen. Das beginnt schon während der Gründungsphase. Das Corporate Design sorgt für einen Wiedererkennungswert, den sich die Menschen einprägen. Egal, ob das Firmenlogo, die Website oder die Produkte, ein einheitliches Design, das direkt mit deiner Marke verbunden wird.
Kunden prägen sich dein Design ein, aber du musst auch auf die richtige Kundschaft abzielen. Bestimme deine Zielgruppe und orientiere dich an deren Vorlieben. Dein Design, aber auch deine Kampagnen und Aktionen sollten immer die Zielgruppe im Blick haben, damit du den größtmöglichen Erfolg erzielst.