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Onlineshop eröffnen: So gelingt der Einstieg in den E-Commerce

Ein eigener Onlineshop ermöglicht dir ortsunabhängigen und flexiblen Verkauf mit attraktiven Umsätzen. Für den Erfolg im E-Commerce sind ein durchdachtes Geschäftskonzept und systematische Planung entscheidend. Bereite deinen Einstieg gründlich vor, denn der Internethandel wächst stetig: Kunden schätzen günstige Preise, Komfort und bequeme Lieferung. E-Commerce bietet Selbstständigen spannende Wachstumschancen – mit guter Vorbereitung kannst du von dieser Entwicklung profitieren. Wie erfolgreich du bist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Unser Ratgeber unterstützt dich mit wertvollen Tipps.

Zuletzt aktualisiert am 08.05.2025
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Erfolgreich und flexibel im E-Commerce durchstarten

Die Eröffnung eines Onlineshops bietet attraktive Umsatzmöglichkeiten, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und ein durchdachtes Geschäftskonzept. Der E-Commerce-Markt wächst stetig, und obwohl es attraktive Wachstumschancen gibt, ist der Wettbewerb intensiv und erfordert eine klare Differenzierung und einen Mehrwert für die Zielgruppe. Neben der Geschäftsstrategie sind technische, rechtliche und marketingtechnische Aspekte entscheidend für den Erfolg eines Onlineshops, wobei insbesondere Datenschutz, Impressumspflicht und Kundenbindung durch effektives Online-Marketing hervorgehoben werden.

Einen eigenen Onlineshop eröffnen – die große Chance?

99,1 Milliarden Euro: In diesem Wert haben Kunden in Deutschland 2021 Waren im Internet eingekauft. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um rund 19 %. Die Coronakrise hat den Trend zum Online-Einkaufen beschleunigt, in den Jahren zuvor gab es aber ebenfalls hohe Umsatzsteigerungen. 2011 lag der Gesamtumsatz im deutschen E-Commerce noch bei 21,7 Milliarden Euro.

Diese Entwicklung zeigt eindrücklich, dass sich die Gründung eines Onlineshops auszahlen kann. Mittlerweile lässt sich in sämtlichen Segmenten des Handels ein schnelles Wachstum des Online-Anteils beobachten. Ob Kleidung, Bücher, Möbel oder Lebensmittel: Selbstständige können in vielfältigen Geschäftsfeldern einen Onlineshop eröffnen.

Info

Mit einem Onlineshop Geld verdienen

Das allgemeine Wachstum im Onlinehandel bedeutet nicht, dass jedes Unternehmen automatisch Gewinne erzielt. Der Konkurrenzkampf ist hart, viele Händler wollen sich Marktanteile sichern. In einigen Bereichen wie Mode dominieren wenige Großkonzerne den Markt, eine Vielzahl an weiteren Firmen zielt auf das verbliebene Stück des Kuchens. Bei einer falschen Herangehensweise kann sich die Investition in einen Webshop als Verlustgeschäft erweisen.

Wenn du einen Onlineshop aufbaust, sei realistisch: Nur mit einem ausgefeilten Geschäftskonzept und einem klaren Mehrwert für deine Zielgruppe etablierst du dein Angebot. Plane die Eröffnung deines Webshops intensiv und behalte die Risiken im Blick!

Voraussetzungen zum Onlineshop eröffnen

Wie gründe ich einen Onlineshop, mit dem ich Erfolg habe? Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Das Feld des E-Commerce ist weit, es existieren zum Beispiel viele branchenspezifische Besonderheiten. Beispiele sind:

  • unterschiedliche Margen
  • große Bandbreite bei der Retourenquote
  • Konkurrenzsituation

Darüber hinaus lassen sich im Onlinehandel zwei Ansätze unterscheiden: Erstens gründen Selbstständige einen eigenständigen Onlineshop, sie agieren ausschließlich im E-Commerce. Zweitens eröffnen stationäre Einzelhändler einen zusätzlichen Webshop als zweites Standbein. Die Rahmenbedingungen differieren erheblich. Lokale Handelsgeschäfte verfügen bereits über Lieferanten und ein eigenes Lager, während Gründer diese Strukturen erst aufbauen müssen.

Erwähnung verdienen auch Gründer, die im Nebenerwerb einen Onlineshop eröffnen. Sie haben den Vorteil, dass sie momentan aus einer anderen Quelle Einkünfte erzielen. Das mindert den Druck bei ihrem Projekt im E-Commerce. Andererseits kann ein schnelles Wachstum zu Zeitproblemen und organisatorischen Herausforderungen führen. 

Aufbau eines Onlineshops

Die Zukunft eines neuen Webshops hängt entscheidend von einer professionellen Vorbereitung ab. In der Planungsphase triffst du viele wichtige Entscheidungen, die sich später kaum oder nur mit hohen Kosten korrigieren lassen. Nimm dir deshalb ausreichend Zeit für die Ausgestaltung deiner Geschäftsidee!

Geschäftskonzept anfertigen

Einige Gründer begehen einen entscheidenden Denkfehler: Sie glauben, dass eine gute Geschäftsidee für erfolgreiches Handeln im Internet genügt. Bevor du einen Onlineshop eröffnest, solltest du jedoch ein detailliertes Geschäftskonzept erstellen und dich mit sämtlichen organisatorischen Aufgaben befassen. Bestenfalls formulierst du einen Businessplan, der zwei Zwecken dient:

  • Du vergewisserst dich beim Schreiben eines Businessplans, ob du alle Aspekte bedacht hast. Das schriftliche Festhalten erhöht die Chance, dass du nichts vergisst. Zudem entdeckst du eher Fehler, wenn du einen prägnant geschriebenen Geschäftsplan mehrmals durchliest und überarbeitest.
  • Ein Businessplan ist die zentrale Voraussetzung für Bankkredite und Fördermittel. Wenn du für dein Webprojekt eine Finanzierung benötigst, handelt es sich beim Anfertigen eines Geschäftsplans um eine Pflicht. Füge der Beschreibung deines Geschäftskonzepts einen realistischen und transparenten Finanzplan hinzu.

In einem Businessplan setzt du dich mit allen relevanten Facetten deines Onlineshops auseinander. Diese Punkte sind auch wichtig, wenn du bereits ein Filialgeschäft betreibst und deinen Webshop als zusätzliches Standbein aufbaust. Beschäftige dich unter anderem mit folgenden Aspekten:

  • Art der Produkte und Dienstleistungen
  • Zielgruppe
  • Besonderheiten deines Angebots (Alleinstellungsmerkmale)
  • Markt- und Konkurrenzsituation
  • Lieferanten
  • Logistik (eigenes Lager oder Zusammenarbeit mit Dienstleister)
  • Marketing

Diese Liste umfasst wesentliche Aspekte, ist aber nicht vollständig. Bedenke weitere Herausforderungen wie den Umgang mit dem gesetzlichen Widerrufsrecht. Dir steht es zum Beispiel frei, die Versandkosten für Retouren zu übernehmen oder den Kunden aufzubürden. Beides hat Vor- und Nachteile. Trägst du die Kosten für den Rückversand, bestellen Nutzer mit einer größeren Wahrscheinlichkeit. Allerdings verursacht dieser Service bei einer hohen Retourenquote erhebliche Mehrkosten.

Eine zentrale Frage ist, ob du die Logistik eigenständig organisierst oder auslagerst. Im ersten Fall nimmst du die Ware deiner Lieferanten entgegen und betreibst ein eigenes Lager. Du wickelst sämtliche Bestellungen inklusive Zusammenstellen sowie Verpacken ab und übergibst die Pakete einem Paketdienstleister oder einer Spedition. Die Retouren bearbeitest du ebenfalls.

Im zweiten Fall lagerst du diese Aufgaben teilweise oder vollständig aus. Viele Onlinehändler haben keinerlei Kontakt zu den von ihnen verkauften Waren, sie betreiben ausschließlich den Onlineshop. Alle Herausforderungen der Logistik von der Warenannahme über den Versand bis zum Retourenmanagement übernimmt ein Anbieter für das E-Commerce-Fulfillment. Du reduzierst deinen Aufwand auf ein Minimum – dafür trägst du aber Kosten wie Lagergebühren und Gebühren für jede Einzelleistung. Zudem machst du dich abhängig: Begeht der Dienstleister einen Fehler, leidet dein Image darunter.

Onlineshop eröffnen und Konkurrenzfähigkeit sicherstellen

Wäge gründlich ab, ob du mit deinem geplanten Angebot auf eine ausreichende Nachfrage triffst. Erstens muss es für deine Produkte grundsätzlich einen Bedarf geben, dieser Punkt ist bei Nischenprodukten relevant. Zweitens interessiert, ob du im Vergleich zur Konkurrenz in genügender Anzahl Kunden gewinnen kannst. Hierfür brauchst du Alleinstellungsmerkmale, dein Onlineshop sollte gegenüber anderen Shops Vorteile aufweisen. Diese können vielfältig sein:

  • niedrige Preise
  • kostenloser und schneller Versand
  • qualitativ hochwertige Produkte
  • Pluspunkte beim Kundenservice (Beratung, Bezahloptionen und mehr)
  • attraktive Produktpräsentation

Entwirf eine geeignete Geschäftsstrategie, wenn du einen Onlineshop eröffnen willst! 

Onlineshop aufbauen: Gewerbeanmeldung und Steuern

Kümmere dich vor der Eröffnung deines Onlineshops um sämtliche Formalitäten. Wenn du bereits ein Filialgeschäft betreibst, ist der Aufwand minimal: Du kannst die Online-Aktivitäten über dein existierendes Unternehmen organisieren. Gründer müssen dagegen einige Entscheidungen treffen und Aufgaben erledigen.

So fragt sich, welche Rechtsform du für dein künftiges Unternehmen wählst. Agierst du als Einzelunternehmer? Ziehst du eine Personen- oder Kapitalgesellschaft vor? Diese Entscheidung wirkt sich auf vielfältige Weise aus, das gilt unter anderem für die Steuern. Bei Einzelunternehmern unterliegen Gewinne der Einkommenssteuer, bei anderen Unternehmensformen fällt Körperschaftssteuer an. Informiere dich darüber, bevor du deinen Onlineshop gründest. Kontaktiere im Zweifelsfall eine Steuerberatung!

Sämtliche Handelsaktivitäten online oder offline fallen unter die Definition einer gewerblichen Aktivität. Entsprechend musst du eine Gewerbeanmeldung vornehmen, wenn du einen Onlineshop eröffnest. Diesen Schritt erledigst du im Handumdrehen, die Verwaltungsgebühr ist überschaubar. Die behördlichen Zuständigkeiten unterscheiden zwischen den Bundesländern und Kommunen: Recherchiere lokal, bei welchem Amt du den Gewerbescheinbeantragen musst.

Zusätzlich meldest du als Gründer deine Geschäftstätigkeit dem örtlichen Finanzamt. Dort kannst du mit dem entsprechenden Formular eine Steuernummer beantragen. Bei geringen Umsätzen bis zu 22.000 Euro im Jahr kannst du von der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG Gebrauch machen. In diesem Fall musst du keine Umsatzsteuer abführen, du darfst deinen Kunden selbstverständlich auch keine Umsatzsteuer berechnen. Überlege gründlich, ob du diese Möglichkeit nutzen willst. Der Nachteil ist, dass du beim Ankauf nicht vom Umsatzsteuerabzug profitierst. 

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Buchhaltung

Bevor du einen Onlineshop eröffnest, solltest du dich auch dem Thema Buchhaltung widmen. Onlinehändler sind wie alle Unternehmer verpflichtet, ihre Einnahmen und Ausgaben lückenlos zu dokumentieren. Das dient der Berechnung der Steuerforderungen. Die Art und Weise unterscheidet sich je nach Umsatz und Rechtsform. Wenn du einen Onlineshop eröffnest, fällst du im Regelfall unter die Definition des Kleingewerbes. Der Gesetzgeber erlaubt dir die einfache Buchführung in Form der Einnahmenüberschussrechnung (EÜR). Ab einem Jahresumsatz von 600.000 Euro oder einem Jahresgewinn von 60.000 Euro musst du zur doppelten Buchführung wechseln und nach dem Ende des Geschäftsjahrs eine Bilanz erstellen.

Ob einfache oder doppelte Buchführung: Mit einem Onlineshop verzeichnest du eine Vielzahl an Buchungsposten. Mit der Buchhaltungslösung von Lexware Office verringerst du deinen Aufwand erheblich. Du profitierst dank Schnittstellen zum Shopsystem und zu deinem Onlinebanking von einer weitgehenden Automatisierung:

  • Die Lexware Office-Software verzeichnet sämtliche Rechnungsbeträge deiner Kunden und gleicht diese mit den eingehenden Zahlungen auf deinem Bankkonto ab.
  • Erstelle mit Lexware Office Mahnungen.
  • Das Buchhaltungsprogramm für Onlineshops erledigt viele Aufgaben, die im Zusammenhang mit den Steuern anfallen. Es erstellt zum Beispiel die EÜR und die Umsatzsteuer-Voranmeldungen.

Onlineshop eröffnen: Technische Umsetzung

Du willst einen Onlineshop eröffnen und hast sämtliche grundlegenden Überlegungen abgeschlossen. Dann steht die konkrete technische Umsetzung deines Webprojekts an – realisiere deinen Onlineshop! Die gute Nachricht ist, dass du dafür keine Programmierkenntnisse benötigst. Mittlerweile gibt es vielfältige Shopsysteme, die auch Laien problemlos bedienen können. Wähle das passende Angebot aus und fülle deine Homepage anschließend mit Inhalten!

Eigener Shop oder Verkaufsplattform

Händler können einen eigenen Webshop gründen oder ihre Waren über Verkaufsplattformen wie Amazon und eBay anbieten. Auch eine zweigleisige Strategie ist möglich. Doch was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?

  • Für den eigenen Onlineshop sprechen die Unabhängigkeit, die Flexibilität und die Einzigartigkeit. Mit einem separaten Webshop trittst du für jeden sichtbar als eigenständiges Unternehmen auf und kannst ihn nach Belieben gestalten. Die Preise und Konditionen bestimmst du frei.
  • Auf Verkaufsplattformen bist du dagegen einer unter vielen und unterliegst diversen Einschränkungen.  
  • Amazon und Co. überzeugen jedoch mit der großen Reichweite, die du mit einem eigenen Shop erst erarbeiten musst.
  • Andererseits reduzieren die teilweisen hohen Gebühren auf den Marktplätzen wie Amazon deine Rendite.

Wahl der geeigneten Shopsoftware

Mit einem Shopsystem verfügst du über eine ausgefeilte Software, mit der du effizient deine Produkte präsentieren kannst. Die Programme umfassen sämtliche Funktionen, die du für den Betrieb eines Webshops brauchst. Kunden können die gewünschten Waren begutachten, auswählen und anschließend den Bestellprozess abschließen. Integriere verschiedene Bezahloptionen und Extras wie einen Versandkosten- oder Währungsrechner.

Im ersten Schritt solltest du abwägen, welche Art an Shopsystem du bevorzugst. Es existieren mehrere Grundtypen:

  • Mietshop: Du bezahlst für die Nutzung eine monatliche Gebühr.
  • Shopsoftware zum Kauf: Du erwirbst ein Programm und lädst es auf deinem Server hoch.
  • kostenlose und kostenpflichtige Shopsoftware

Wenn du einen professionellen Onlineshop eröffnen willst, empfiehlt sich in der Regel eine kostenpflichtige Variante. Viele ziehen aufgrund der Flexibilität und der einfachen Handhabung eine Mietlösung vor. Diese Mietangebote gibt es häufig als Komplettlösung inklusive Hosting. Bei einer gekauften Software musst du den Speicherplatz für deine Website separat buchen.

Bei den meisten Mietangeboten wählst du aus unterschiedlichen Paketen, die sich im Leistungsumfang und beim Preis unterscheiden. Achte unter anderem auf folgende Aspekte:

  • maximale Anzahl an Produkten
  • Art der Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen, ERP-Software und Co.
  • Welche Zahloptionen lassen sich einbinden?
  • ein- oder mehrsprachig

Anbindung an ein effizientes ERP-System

Du wirst deinen Webshop nur erfolgreich betreiben, wenn du die anfallenden Aufgaben weitgehend automatisierst. Im Bereich Buchhaltung leistet das Angebot von Lexware Office wertvolle Unterstützung. Darüber hinaus benötigst du eine Software, mit der du deine Produkte, das Lager, die Daten deiner Kunden und die Bestellungen verwaltest. In den meisten Fällen empfehlen sich umfangreiche ERP-Lösungen, die sämtliche Funktionen bündeln. Das erleichtert deine Arbeit! Teilweise übernehmen auch die Shopsysteme diese Aufgaben. Informiere dich eingehend. Wenn du ein separates ERP-Programm verwendest, muss das jeweilige Shopsystem eine entsprechende Schnittstelle aufweisen. Nur dann funktioniert die automatisierte Bearbeitung: Kauft ein Kunde zum Beispiel ein Produkt, verzeichnet das Warenwirtschaftssystem diese Transaktion. Es erstellt unter anderem den Versandauftrag und reduziert den angezeigten Lagerbestand. Die Rechnung und eventuell notwendige Mahnungen kannst du mit Lexware Office anfertigen – ebenfalls automatisiert!

Tipp

Produkte ansprechend präsentieren

Ob T-Shirts, Tierfutter oder Autos: Wenn du mit deinem Webshop hohe Umsätze erwirtschaften willst, muss neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis die Präsentation überzeugen. Gute Shops zeichnen sich durch eine übersichtliche Struktur und praktische Suchfunktionen aus. Kunden finden rasch die gewünschten Artikel. Den Bestellprozess schließen sie schnell und mit minimalem Aufwand ab.

Erfolgreiche Shopbetreiber bewerben ihr Angebot zudem optimal. Mit ansprechenden Produktfotos erhalten potenzielle Käufer einen konkreten optischen Eindruck – sie können sich ein Bild von dem Produkt machen. Zusätzlich solltest du umfangreich über deine Waren informieren: Es darf bei Kunden keine Frage offen bleiben. Veröffentliche alle interessanten Details und stelle gezielt die Produktvorteile und Alleinstellungsmerkmale heraus. Animiere zum Kauf! 

Den Onlineshop bewerben

Mit einem Webshop profitierst du davon, dass du von deinem Standort bundes- und weltweit Kunden gewinnen kannst. Allerdings verfügst du auch über keinen lokalen Vorteil: Bei stationären Geschäften ist die Konkurrenz begrenzt, im Internet konkurrierst du mit einer großen Anzahl von Wettbewerbern. Du setzt dich am Markt nur durch, wenn du Alleinstellungsmerkmale aufweist und effektiv in das Marketing investierst. Wenn du deinen Onlineshop eröffnest, solltest du sofort die vielfältigen Instrumente des Onlinemarketings nutzen. Wir stellen dir hier die wichtigsten Methoden vor.

Mit SEO die Reichweite erhöhen

Die meisten User gelangen über Suchmaschinen auf kommerzielle Homepages, vor allem dem Marktführer Google kommt eine herausragende Bedeutung zu. Im Regelfall klicken Nutzer die Treffer auf der ersten Seite an, selten blättern sie weiter. Betreiber von Webshops haben deshalb ein großes Interesse daran, bei relevanten Suchbegriffen weit oben zu erscheinen. Je besser die Platzierung in den Suchmaschinenrankings ist, desto mehr Besucher verzeichnet ein Onlineshop. Das steigert die Chance auf Umsätze.

Die gute Nachricht: Du kannst die Suchmaschinenrankings zu deinen Gunsten beeinflussen. Das erreichst du mit einer professionellen Suchmaschinenoptimierung, die auch unter der Abkürzung SEO bekannt ist. Die Algorithmen von Suchmaschinen beziehen bei ihren Rankings zahlreiche Faktoren ein, mit der Onpage- und Offpage-Optimierung verbesserst du deine Platzierungen.

Die Onpage-Optimierung umfasst sämtliche Maßnahmen, die du auf deiner Homepage umsetzt. Wichtig sind vor allem folgende Punkte:

  • Integriere passende Suchbegriffe (Keywords) in gut geschriebene Texte.
  • Gestalte eine Website mit klarer Menüstruktur.
  • Eine technisch ausgefeilte Homepage mit kurzen Ladezeiten wirkt sich ebenfalls positiv aus.

Mit einer Keywordanalyse stellst du fest, welche Suchbegriffe sich für dein Angebot eignen. Denke dich in deine potenziellen Kunden hinein: Mit welchen Begriffen suchen sie bei Google und Co., wenn sie einen Onlineshop wie deinen finden wollen? Verschiedene Tools für die Keywordanalyse helfen dir hierbei. Pflege diese Suchbegriffe anschließend in die Texte auf deiner Website ein. Dabei kann es sich um Produktbeschreibungen, Firmennews oder Ratgeberartikel handeln.

Zudem empfiehlt sich eine wirksame Strategie für die Offpage-Optimierung. Google und andere Suchmaschinen achten darauf, wie viele Links von welchen Drittseiten auf die jeweilige Zielseite führen. Verlinken etablierte Homepages deinen Webshop, verbesserst du dich in den Suchmaschinenrankings. Mit einem klugen Vorgehen kannst du solche Verlinkungen generieren!

Suchmaschinenwerbung für den Onlineshop

Bei Suchmaschinen wie Google kannst du kleine Werbeanzeigen schalten. Diese erscheinen bei den von dir ausgewählten Suchbegriffen an prominenter Stelle auf den Ergebnisseiten. Kosten fallen nur an, wenn Nutzer deinen Link anklicken. Die Suchmaschinenwerbung (SEA) ist ein probates Mittel, um die Anzahl an Besuchern und die Chance auf Umsätze zu steigern.

Wie bei der Suchmaschinenoptimierung recherchierst du im ersten Schritt geeignete Keywords, mit denen du deine Werbeanzeigen verknüpfst. Beachte, dass die Preise für die Anzeigen von der Popularität der Suchbegriffe abhängen. Zudem benötigst du prägnante Anzeigentexte, die User zum Anklicken animieren. Lege für die Suchmaschinenwerbung ein monatliches Budget fest und versuche, diese finanziellen Mittel effizient einzusetzen. Überprüfe regelmäßig, ob du mit SEA die gewünschten Ergebnisse erzielst.

Bannerwerbung und Affiliate Marketing

Darüber hinaus kannst du auf anderen Homepages Werbung schalten. Einige Betreiber von Websites verlangen hierfür ähnlich wie Zeitungen und TV-Sender individuell festgelegte Gebühren. Eine Sonderform der Internetwerbung ist das Affiliate Marketing. Wenn du einen Onlineshop eröffnest, solltest du dich zuerst auf das Affiliate-Marketing-Modell konzentrieren. Du profitierst von zwei Vorteilen:

  1. Im Regelfall basiert das Affiliate Marketing auf umsatzabhängigen Provisionen. Du gewährst zum Beispiel eine Provision von 8 % auf Umsätze, die du über einen Werbelink erzielst. Du beteiligst die Inhaber der werbenden Homepages oder Blogs an deinem Erfolg – du stemmst keine Fixkosten!
  2. Das Affiliate Marketing minimiert deinen Aufwand. Du bietest über Affiliate-Marketing-Plattformen Werbemittel wie Banner sowie Textlinks an und nennst dort deine Konditionen. Anschließend können sich interessierte Seitenbetreiber bewerben. Stimmst du zu, pflegen deine Werbepartner die Werbemittel eigenständig ein. Die Vergütungen wickelst du bequem über die Plattform ab.

Das Risiko beim Affiliate Marketing ist gering, wenn du umsatzabhängige Vergütungen bezahlst. Zudem realisierst du mit deinen Partnern eine große Reichweite.

Social-Media-Marketing für deinen Webshop

Bevor du deinen Onlineshop eröffnest, solltest du dir eine maßgeschneiderte Social-Media-Strategie überlegen. Mit sozialen Netzwerken vergrößerst du deine Reichweite beträchtlich – berücksichtige bei deinen Planungen aber auch, dass die Betreuung dieser Accounts aufwendig sein kann. Nutze deshalb nur Plattformen, mit der du deine Zielgruppe optimal erreichst. Infrage kommen zum Beispiel:

  • Facebook
  • Instagram
  • TikTok
  • Twitter
  • Pinterest
  • uvm.

Der Vorteil von sozialen Netzwerken besteht darin, dass du direkt mit Usern interagierst. Zusätzlich verbreiten Nutzer deine Inhalte, indem sie unter anderem deine Beiträge liken oder teilen. Sei dir hierbei der Gefahren bewusst: Im schlimmsten Fall provozierst du einen Shitstorm, unter dem dein Image leidet. Meide diese Problematik mit durchdachten Inhalten und reagiere angemessen, wenn du dich unverschuldet mit einem Shitstorm konfrontiert siehst. Wichtig ist auch, dass du User in den sozialen Netzwerken zeitnah antwortest. Ansonsten enttäuschst du Stammkunden und potenzielle Neukunden. 

Webshop rechtssicher gestalten

Bevor du einen Onlineshop eröffnest, solltest du dich intensiv mit diversen rechtlichen Vorschriften auseinandersetzen. Ansonsten drohen kostspielige Abmahnungen und im Falle des Datenschutzes zusätzlich Bußgelder. Halte dich strikt an die gesetzlichen Regelungen und beachte die Rechte deiner Konkurrenz: Das gilt für die gesamte Bandbreite von der Impressumspflicht bis zum Urheberrecht.

Das Impressum im Onlineshop

Für kommerzielle Angebot im Internet gilt die Impressumspflicht, die auch unter dem Begriff Anbieterkennzeichnung bekannt ist. User müssen dieses Impressum von jeder Seite einer Homepage erreichen können – bestenfalls verlinkst du es im Footer deines Onlineshops. Im Impressum nennst du alle relevanten Informationen und Kontaktdaten. Dazu gehören insbesondere:

  • Name und Anschrift deines Unternehmens
  • verantwortliche Person und Kontakt (E-Mail und Telefonnummer)
  • Rechtsform, Steuernummer, Handelsgericht

Je nach Art deines Shops unterscheidet sich der Umfang dieser Pflichtgaben. Wenn du als Kleinunternehmer von der Umsatzsteuer befreit bist, musst du selbstverständlich keine Umsatzsteuernummer angeben. Informiere dich eingehend, bevor du deinen Onlineshop eröffnest!

Onlineshop und Datenschutz

In den letzten Jahren hat der Gesetzgeber die datenschutzrechtlichen Bestimmungen für Unternehmen im Internet deutlich verschärft. Vor allem die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geht mit zahlreichen Pflichten einher. Du musst Besucher deiner Homepage und Kunden zum Beispiel detailliert darüber informieren, welche Daten du zu welchem Zweck erhebst. Das trifft insbesondere folgende Bereiche:

  • Daten von Kunden wie Adressen und Bestelldaten
  • Einsatz von Tracking-Tools, die das Surfverhalten analysieren
  • integrierte Social-Media-Plugins

Hole von Besuchern deines Shops explizit eine Zustimmung zur Datenerhebung ein und verfasse eine maßgeschneiderte Datenschutzerklärung, die wie das Impressum auf allen Seiten der Homepage verlinkt ist.

Die AGB und das Widerrufsrecht

Wenn du einen Onlineshop eröffnest, benötigst du individuell formulierte Allgemeine Geschäftsbedingungen. Verlinke diese wie das Impressum so, dass User sie auf jeder Shopseite anklicken können. Sorge im Bestellprozess dafür, dass Kunden die AGB zur Kenntnis nehmen.

In den AGB informierst du über die Art und die Modalitäten des Vertragsschlusses. Sie nennen zudem die Zahl- und Lieferbedingungen und Details zur Gewährleistung. 
Darüber hinaus gibt es ein gesetzlich verankertes Widerrufsrecht, auf das du während des Bestellabschlusses mit einer Widerrufsbelehrung hinweisen musst. Sollen deine Kunden die Kosten für den Rückversand tragen, weise in dieser Belehrung explizit darauf hin. Fehlerhafte Widerrufsbelehrungen können zu Abmahnungen führen, bei Auseinandersetzungen über die konkreten Folgen eines Widerrufs hast du gegenüber Kunden zudem schlechte Karten.

Preisangaben im Onlineshop

Alle Selbstständige, die einen Onlineshop gründen oder betreiben, müssen Kostentransparenz garantieren. Das bedeutet konkret: Du informierst Kunden präzise über den Endpreis inklusive Steuern und die anfallenden Versandkosten. Bei Waren mit einem Grundpreis pro Stück oder Gewicht machst du ebenfalls deutlich, welche Gesamtkosten Besteller bei der jeweiligen Bestellmenge zu tragen haben. Diese Informationen veröffentlichst du auf den Produktseiten, im Warenkorb und auf den entsprechenden Überblickseiten im Bestellprozess. Die Versandkosten musst du auf den einzelnen Artikelseiten nicht benennen, ein grundsätzlicher Hinweis wie „zuzüglich Versandkosten“ ist aber unverzichtbar. Bevor Kunden die Bestellung absenden, müssen sie die exakten Versandgebühren erfahren.

Marken- und Urheberrecht im Webshop beachten

Achte strikt darauf, dass du mit deinem Onlineshop weder Marken- noch Urheberrechte Dritter verletzt. Das gilt zum Beispiel für deinen Firmennamen, dein Firmenlogo und die URL. Verfügen Konkurrenzbetriebe bei Bezeichnungen oder Grafiken über Markenrechte, können sie bei Markenrechtsverletzungen Abmahnungen versenden. Wenn du einen Onlineshop eröffnest, darfst du dich beim Shopnamen oder der Homepage-Adresse nicht an einem anderen Unternehmen orientieren. Identisches oder ähnliches kann kostspielige Folgen haben. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, die Expertise von darauf spezialisierten Juristen einzuholen.

Texte, Bilder, Videos, Grafiken: Du darfst in deinem Webshop keine Inhalte kopieren! Die Inhalte Dritter darfst du nur mit ausdrücklicher Zustimmung veröffentlichen. In einem Onlineshop kannst du zum Beispiel dafür freigegebene Produktfotos und Produktbeschreibungen deiner Lieferanten nutzen. Darüber hinaus solltest du konsequent auf Copy and Paste verzichten. Schreibe deine Verkaufstexte selbst oder beauftrage hierfür Agenturen beziehungsweise Texter. Du entgehst damit teuren Abmahnungen.